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21.04.2025:  Asiens Wirtschaftskraft beklagenswert? Der Westen sollte sich besser daran gewöhnen. China "überschwemme" die Welt mit seinen Produkten ‒ so denkt nicht nur Donald Trump, so denkt auch die EU-Elite. Dabei ist es eigentlich genau andersherum, und alle Zollschranken dienen nur dazu, einen Zustand zu erhalten, der völlig widernatürlich ist.
Es gibt eine Floskel, die in den letzten Jahren immer wieder auftaucht, wenn von China und seiner Exportproduktion die Rede ist: die "chinesische Überproduktion". Es ist schon besonders charmant, wenn deutsche Politiker diese Formulierung verwenden, im Land des "Made in Germany". Wenn China Waren exportiert, dann ist das, so impliziert diese Formulierung, eigentlich unzulässig. Es sollte sich darauf beschränken, die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung zu decken, und die Exportmärkte der Welt jenen überlassen, denen sie zustehen. Wie den Deutschen, beispielsweise, die immerhin einmal "Exportweltmeister" waren.
Wie davor die Briten. Und dazwischen die US-Amerikaner. Also im Kern immer die Insassen jenes kleinen westasiatischen Wurmfortsatzes namens Europa, samt seinem transatlantischen Klon. Dabei ist dieser Zustand, solange er existiert, überhaupt nur auf Gewalt gestützt vorstellbar. Schließlich sind China und Indien die bevölkerungsreichsten Länder der Erde, also sollte ihr Anteil an der Weltproduktion und am Welthandel dem entsprechen, ginge es gerecht zu.
So war das übrigens noch im 18. Jahrhundert. Bis dann die europäische Kolonialpolitik zuschlug und beide Länder erst einmal in ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten zurückwarf. Nur, dass man heute im Westen das Produkt dieser Entwicklung für eine Art Normalität hält, und heute, da sich die Verhältnisse wieder ändern, darin nicht nur eine Bedrohung sieht, sondern geradezu eine Anmaßung. Dieser Unterton beherrscht nicht nur die aktuelle Reaktion der Vereinigten Staaten auf China, er dominiert auch in der deutschen China-Strategie von 2023, die unter anderem beklagt, dass China "die weltgrößten Seestreitkräfte nach Anzahl der Schiffe und U-Boote" besitze.
Nun, 1525 wurde in China eine der folgenreichsten Entscheidungen der Weltgeschichte getroffen, als die letzten Hochseeschiffe verbrannt wurden. Davor hatten chinesische Seeleute mit Schiffen, die bis zu 120 Meter lang waren, die Welt erkundet. Und schon Jahrhunderte davor wurde im Römischen Kaiserreich chinesische Seide in Gold aufgewogen. Es traf sich ungünstig, dass sich genau zu der Zeit, als in China die Hochseeschifffahrt eingestellt wurde, europäische Seefahrer in ihren Nussschalen (das Schiff des Kolumbus war 19 Meter lang) aufmachten, ihrerseits die Weltmeere zu entdecken. Mit Kompass übrigens, einer Erfindung früherer chinesischer Seefahrer. Mehr …

18.04.2025: «Big Tech» soll in den letzten zehn Jahren 278 Milliarden Dollar zu wenig Steuern gezahlt haben. Dies geht aus einem neuen Bericht der Fair Tax Foundation (FTF) hervor. Laut der britischen Stiftung gibt es Anzeichen dafür, dass Amazon, Meta, Alphabet, Netflix, Apple and Microsoft aggressive Steuerpraktiken anwenden, darunter Gewinnverlagerungen in Niedrigsteuerländer. FTF schlägt einige Maßnahmen vor, um diese Steuerhinterziehung zu unterbinden.
Laut einem Bericht der britischen Fair Tax Foundation (FTF) haben sechs große US-Tech-Unternehmen in den letzten zehn Jahren fast 278 Milliarden Dollar weniger an US-Körperschaftssteuer gezahlt, als sie es bei dem üblichen gesetzlichen Steuersatz von 29,7% getan hätten. Dabei handelt es sich um Amazon, Meta, Alphabet, Netflix, Apple and Microsoft. Darüber hinaus wird eine Diskrepanz von 82,1 Milliarden Dollar zwischen den ausgewiesenen Steuerrückstellungen und den tatsächlich gezahlten Steuern festgestellt.
Trotz eines Umsatzes von 11 Billionen Dollar und eines Gewinns von 2,5 Billionen Dollar zahlten diese Firmen einen durchschnittlichen Körperschaftssteuersatz von nur 18,8%. Netflix weist mit 14,7% die niedrigste Steuerquote auf. Der Bericht hebt die Verwendung von «Gewinnverlagerungen» in Niedrigsteuerländer und «unsichere Steuerpositionen» hervor, um die ausgewiesenen Steuerbeiträge zu erhöhen. FTF stellt fest: «Es gibt Anzeichen dafür, dass aggressive Steuerpraktiken bei den Silicon Six immer noch fest verankert sind».
Um diese anhaltende Steuerlücke zu schließen, empfiehlt die Stiftung: Abschaffung der Steuervergünstigung für aus dem Ausland stammende immaterielle Einkünfte (Foreign-Derived Intangible Income – FDII): Diese US-Steuervorschrift ermöglicht es Unternehmen, von niedrigen Steuersätzen auf ausländische Einkünfte zu profitieren, was eine Gewinnverschiebung in Niedrigsteuerländer ermöglicht. Umsetzung der OECD-Mindeststeuer von 15%: Die Annahme dieses Standards würde dazu beitragen, dass multinationale Unternehmen unabhängig von ihrem Standort einen Mindeststeuersatz zahlen.
Verpflichtung zur öffentlichen länderspezifischen Berichterstattung (public Country-by-Country Reporting – pCbCR): Die Verpflichtung der Unternehmen, Finanzinformationen für jedes Land offenzulegen, in dem sie tätig sind, würde die Transparenz erhöhen und dazu beitragen, Gewinnverlagerungen zu erkennen. Mehr …

17.04.2025: Es gibt nichts Freies am „Freihandel“. Präsident Trump, Finanzminister Bessent und Handelsminister Lutnick halten derzeit eine Art Einführungskurs in die Grundlagen des internationalen Handels ab. Wie viele Amerikaner haben eigentlich bisher begriffen, dass Länder weltweit Zölle und andere wirtschaftliche Instrumente einsetzen, um zu verhindern, dass in den USA hergestellte Produkte auf ihre Märkte gelangen?
Haben nicht die Vereinigten Staaten über Generationen hinweg das Evangelium des „Freihandels“ gepredigt? War nicht gerade die Ideologie „freier Märkte“ das, was den zivilisierten Westen von autoritären Staaten mit „geschlossenen Volkswirtschaften“ unterschied? Sollte eine regelbasierte internationale Ordnung nicht eigentlich garantieren, dass die Spielregeln für alle Beteiligten gleich sind?
Doch wie „frei“ kann der internationale Handel tatsächlich sein, wenn seine Verteidiger sich auf ein labyrinthisches Regelsystem stützen müssen – mit Verträgen über tausend Seiten, verfasst von den Vereinten Nationen, der Welthandelsorganisation, der Export-Import-Bank der USA, dem IWF, der Weltbank, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, unzähligen internationalen Normierungsgremien und Anwaltskanzleien für Handels-, See-, Verwaltungs-, Arbeits- und Umweltrecht, dazu ein wachsender Wust an nationalen und internationalen Regulierungsbehörden?
Diese Behörden schreiben Produzenten weltweit vor, was sie wie, wann und an wen produzieren dürfen – und welche Gebühren sie dafür zahlen müssen. Gleichzeitig beschränken sie, welche Konsumenten überhaupt das Recht haben sollen, diese Produkte zu kaufen. Selbst in vereinfachter Form verströmt dieses System den Gestank von Zwang, Korruption, Bürokratismus und Kontrolle – eher typisch für eine sowjetisch geprägte Zentralwirtschaft als für ein freies Marktmodell. In der Praxis ist nichts am sogenannten Freihandel wirklich frei.
Dank Trumps „Zoll-Tutorial“ lernen nun Millionen Amerikaner, dass die USA in einem Weltmarktsystem operieren, das keine Gegenseitigkeit kennt: Während viele Staaten amerikanische Produkte mit Einfuhrzöllen belegen, verlangen die USA von ausländischen Produzenten oft gar nichts.
Seit dem Zweiten Weltkrieg subventionieren die USA Europa – zunächst im Rahmen des Marshall-Plans, später durch institutionalisierte Handelsvorteile. Ziel war ursprünglich der Wiederaufbau – gleichzeitig aber die Verdrängung amerikanischer Konkurrenz vom europäischen Markt. Mehr ...

«Was Trump über Handel nicht versteht». Laut dem Finanzanalysten Martin Armstrong basiert Trumps Sicht auf den Handel auf einer überholten merkantilistischen Denkweise, die Exporte grundsätzlich als positiv und Importe als negativ bewertet. Dasselbe gelte allerdings auch für Europa.
Der Finanzanalyst Martin Armstrong kritisiert auf seiner Website die Herangehensweise des US-Präsidenten Donald Trump an den Handel. Er macht ein grundlegendes Missverständnis über die Funktionsweise der Weltwirtschaft aus. Armstrong zufolge fixiert sich Trump auf Handelsdefizite im engeren Sinne und lässt dabei die umfassendere Leistungsbilanz außer Acht, die nicht nur den Waren- und Dienstleistungsverkehr, sondern auch Kapitalerträge und Kapitalströme umfasst. Diese eingeschränkte Sichtweise ignoriere den gesamten wirtschaftlichen Kontext.
Armstrong erläutert: «Wie ich bereits erklärt habe, umfasst die Leistungsbilanz, die man als Handelsbilanz bezeichnet, auch alle Zinsen und Dividenden auf Aktien, Anleihen und Investitionen. Wenn China theoretisch 100 Prozent der US-Staatsschulden kaufen würde, dann würde das wahrgenommene Handelsdefizit aus Zinsen in Höhe von einer Billion Dollar nach China fließen, und das hat nichts mit Arbeitsplätzen oder der Herstellung von irgendetwas zu tun.»
Auf Zölle zu setzen, um Handelsungleichgewichte auszugleichen, ist dem Finanzanalysten zufolge nicht nur wirtschaftlich vereinfachend, sondern auch potenziell schädlich. Zölle könnten Vergeltungsmaßnahmen provozieren und die komplexen globalen Lieferketten stören, auf die moderne Volkswirtschaften angewiesen seien. Dieser Ansatz blende den enormen Einfluss der USA als größter Verbrauchermarkt aus. Anstatt diesen Vorteil in Verhandlungen strategisch zu nutzen, riskiere Trumps Politik, Handelspartner zu verprellen und die globale wirtschaftliche Stabilität zu untergraben. Mehr …

14.04.2025: Ökonom Hamer zur Wirtschaftskrise: „EU ist für die katastrophale Lage verantwortlich". Seit US-Präsident Donald Trump seine neue Zollpolitik angekündigt hat, befinden sich die Börsen in Aufruhr. Doch wie würden die Zölle sich eigentlich auf Deutschland und Österreich auswirken? Und welche Auswege aus der folgenden Wirtschaftskrise hat die EU sich auch selber genommen? Als Vorstandsmitglied der Deutschen Mittelstandsstiftung ist der Ökonom und Autor Eike Hamer Experte auf dem Gebiet. Mit AUF1-Moderator Thomas Eglinski hat er sowohl über die wirtschaftliche Lage als auch über Zukunftsvisionen gesprochen. Video … 

Chef des weltweit größten Hedgefonds warnt vor Zusammenbruch des globalen Finanzsystems. Die Zollstrategie von US-Präsident Trump könnte etwas viel Schlimmeres als eine Rezession auslösen, warnt der Investor Ray Dalio. Die aggressive Zollpolitik könnte in Kombination mit den steigenden Schulden einen Zusammenbruch des globalen Finanzsystems auslösen.
Der Milliardär und Investor Ray Dalio hat davor gewarnt, dass den Vereinigten Staaten wirtschaftliche Risiken drohen, die weit über eine typische Rezession hinausgehen. In der NBC-Sendung Meet the Press sagte der Gründer des US-amerikanischen Hedgefonds Bridgewater Associates am Sonntag, die Welt befinde sich an einem kritischen Wendepunkt. Dieser sei durch tiefgreifende Veränderungen in der politischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Ordnung gekennzeichnet – Faktoren, die in der Vergangenheit zu schweren Krisen geführt hätten, so Dalio.
Der Hegdefondsgründer erklärte: "Ich denke, dass wir uns derzeit an einem Entscheidungspunkt befinden und einer Rezession sehr nahe sind … Und ich befürchte etwas Schlimmeres als eine Rezession, wenn wir damit nicht gut umgehen." Ihm zufolge stehe die US-Wirtschaft vor mehreren sich überschneidenden Herausforderungen: steigende Verschuldung, interne politische Spaltungen, wachsende geopolitische Spannungen und globale Machtverschiebungen.
"Diese Zeiten ähneln sehr stark den 1930er Jahren", warnte er. "Nehmen Sie die Zölle, nehmen Sie die Schulden, nehmen Sie die aufstrebende Macht, die die bestehende Macht herausfordert – diese Veränderungen in den Ordnungen, den Systemen, sind sehr, sehr zerstörerisch." Außerdem verglich er die Situation mit früheren Wirtschaftskrisen: "Das könnte wie der Zusammenbruch des Währungssystems im Jahr 71 sein. Oder wie 2008. Es wird sehr schwerwiegend sein … Ich denke, es könnte noch schwerwiegender sein als diese beiden, wenn gleichzeitig noch diese anderen Dinge eintreten." Mehr … 

13.04.2025:  «Verdammt zum Glück» – der Neoliberalismus als der mit dem Mantel der Freiheit getarnte Leviathan unserer Zeit. Der Neoliberalismus bzw. Marktradikalismus ist eine Ideologie, die sich als (Natur-)Wissenschaft gibt und die von ihm propagierte individuelle Freiheit zugunsten eines marktfundamentalistischen Weltbildes durch die Hinter­türe abschafft.
Es ist eine Ideologie und ihre Protagonisten eine Sekte, wel­che sich auf Menschen, demokratische Gesellschaften und die natürliche Umwelt zerstörerisch auswirkt, dies jedoch damit zu rechtfertigen versucht, noch nie dagewesenen materiellen Wohlstand zu schaffen – allerdings ohne zu fragen, ob die Menschen diesen tatsächlich als das Glück ihres Lebens betrachten und ob sie bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen. Der Marktradikalismus ist nicht der Hort der Freiheit, als der er sich propagandistisch verkauft, sondern der Leviathan, der allmächtige Diktator, der uns mit aller Kraft in seiner sozialdarwinistischen (Tier-)Welt gefangen nehmen will: Alles Recht den Plutokraten dieser Welt! Beleuchtet man den ideologischen Ge­halt des Neoliberalismus bzw. Marktradikalismus, offenbart sich einerseits sein «nihilistischer Universalismus» – «Alles ist Wirtschaft! Nur der Profit zählt!» -, anderseits seine philosophische Ver(w)irrung.
Zur Herkunft des Neoliberalismus bzw. Marktradikalismus. Der Begriff des Neoliberalismus und seine ersten institutionellen Anfänge gehen auf den US-amerikanischen Publizisten Walter Lippmann (1889–1974) zurück. Besonders bekannt wurde er mit seinem Werk «Public Opinion» (1922). Es gilt als grundlegender Text in den Bereichen Journa­lismus / Propaganda, Politikwissenschaft und Sozialpsychologie. Lippmann war u.a. Berater von US-Präsident Woodrow Wilson, prägte Begriffe wie „Cold War“ und war ein Kritiker des Kollekti­vismus einerseits, des Laissez-faire-Liberalismus anderseits. In seinem ebenfalls bekannten Werk «The Good Society» [1937] übte er scharfe Kritik am New Deal sowie an totalitären Ideolo­gien und befruchtete die Bemühungen um eine erneuerte liberale Ordnung.
Eine wichtige Rolle spielte dabei das nach ihm benannte «Colloque Walter Lippmann». Es fand vom 26. bis 30. August 1938 in Paris statt. Organisiert wurde das Treffen vom französischen Phi­losophen Louis Rougier. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Krisen der Zwischen­kriegszeit sowie des Aufstiegs totalitärer Systeme sollte der Liberalismus neu definiert und wei­terentwickelt werden. In diesem Kontext entstand auch der Begriff «Neoliberalismus». Ange­strebt wurde eine Abgrenzung sowohl zum klassischen Laissez-faire-Liberalismus als auch zu den kollektivistischen Ideologien wie Sozialismus, Nationalsozialismus und Faschismus. Be­nannt wurde das Colloquium nach Lippmann, weil sein Werk The Good Society [1937] die Grundlage der Diskussion bildete. Halten wir fest: Der Neoliberalismus bzw. Marktradikalismus ist ein Gegenprojekt zu sozialistischen, nationalsozialistischen und faschistischen Ideologien und mithin selber dem Bereich der Ideologien zuzuordnen (und nicht primär demjenigen der Wissenschaften). Mehr ...

12.04.2025: «Höhenflug des Dollars ist kein bloßes Währungsphänomen, sondern ein Symptom globaler Ungleichgewichte». Laut dem Finanzwissenschaftler Stefan Homburg spiegelt dieser Höhenflug auf den höchsten Stand seit 2007 nicht etwa die Stärke der amerikanischen Wirtschaft wider, sondern die tiefgreifenden strukturellen Schwächen anderswo. Dazu gehören Europas Deindustrialisierung, Japans Stagnation und Chinas Kapitalflucht.
Der Finanzwissenschaftler Stefan Homburg hat sich auf seinem Telegram-Kanal mit dem Höhenflug des Dollars auf den höchsten Stand seit 2007 beschäftigt. Sein Urteil: «Es ist kein bloßes Währungsphänomen – es ist ein Symptom globaler Ungleichgewichte.»
Dieser Anstieg spiegelt laut Homburg nicht etwa die Stärke der US-Wirtschaft wider, sondern die tiefgreifenden strukturellen Schwächen anderswo. Dazu gehören Europas Deindustrialisierung, Japans Stagnation und Chinas Kapitalflucht. In einer Welt, die von Staatsverschuldung, gescheiterten Energiepolitiken und geldpolitischer Verantwortungslosigkeit geprägt sei, fließe das Kapital zum am wenigsten dysfunktionalen Akteur – und das seien derzeit noch die Vereinigten Staaten.
Doch eines müsse klar sein, so Homburg: Ein starker Dollar sei ein zweischneidiges Schwert. Er erdrücke Schwellenländer, verschärfe die globale Ungleichheit und stranguliere die US-Exporte. Noch gefährlicher sei jedoch die Selbstzufriedenheit in Washington – der starke Dollar verdecke die eigene fiskalische Erosion und das untragbare Defizit. «Die Lektion lautet nicht, dass der Dollar unbesiegbar ist. Die Lektion ist, dass das Vertrauen in andere Währungen noch schneller zerbricht», betont der Finanzexperte. Auch zu Trumps Entscheidung, die Zölle auf chinesische Waren auf 125  Prozent anzuheben, hat sich Homburg geäußert. Diese führe zu einer kumulativen Zollbelastung von 104  Prozent auf Importe im Wert von 439 Milliarden US-Dollar. Das sei kein bloßer protektionistischer Reflex, sondern eine kalkulierte wirtschaftliche Gegenoffensive.
Über Jahrzehnte hinweg habe der Westen, insbesondere Europa, asymmetrische Handelspraktiken hingenommen, seine Industrie ausgelagert und im Gegenzug Deflation und Abhängigkeit importiert. Trump hingegen erkenne, was seine Vorgänger ignoriert hätten: Handelspolitik sei nationale Politik. Zölle seien kein Zeichen von Isolation, sondern Instrumente der Verhandlungsmacht und strategischen Neuausrichtung.
Dass inzwischen über 75 Staaten aktiv Handelsabkommen mit den USA anstrebten, während Trump ein gezieltes 90-tägiges Zollmoratorium gewähre, verweise auf etwas Tieferes: Die USA würden sich neu positionieren – als unverzichtbarer wirtschaftlicher Anker der Welt. Nicht durch Krieg, nicht durch Ideologie, sondern durch souveräne Vertragspolitik. Mehr ...

11.04.2025: Zoll-Panik: Warum so viele Menschen am Krebsgeschwür des Globalismus festhalten. In der vergangenen Woche stürzte der Dow-Jones-Index nach Donald Trumps Ankündigungen zum „Tag der Befreiung“ um rund 4000 Punkte ab, und die weltweite Panik war deutlich spürbar. In den sozialen Medien wimmelte es von nervösen Neinsagern auf beiden Seiten des Ganges – die Linken sind in Panik, jubeln aber auch, weil sie glauben, dass ein Zusammenbruch der Märkte zu öffentlicher Unterstützung für die „Woke Commie Brigade“ führen wird. Ein Teil der Konservativen ist ebenfalls in Panik, aber dazu komme ich gleich noch…
Meine Antwort? Endlich steht diese Farce von einem Markt vor einer Korrektur und schlägt den Leuten die fünf Finger der Realität ins Gesicht! Ich begrüße dieses Ereignis, weil es etwas ist, das schon vor Jahren hätte passieren müssen. Die meisten Skeptiker liegen in der Frage der Zölle falsch, vor allem, weil sie glauben, dass der Aktienmarkt eine Rolle spielt. Das tut sie nicht. Die Leute haben auch deshalb Angst vor Zöllen, weil sie glauben, dass der Globalismus eine Rolle spielt. Das ist nicht der Fall.
Dieser Standpunkt mag diejenigen verärgern, die derzeit stark investiert sind, aber ich würde behaupten, dass sie das Makrobild übersehen und die Situation aus einer Position der Unvermeidbarkeit betrachten müssen. Zölle und das Ende des Globalismus sind ein notwendiges Ergebnis. Hier ist, warum wir den Sensenmann nicht fürchten sollten… Mehr …

16.02.2025: Buchtipp: «Grundlagen einer relevanten Ökonomik» von Heiner Flassbeck. Das neue Buch des Wirtschaftswissenschaftlers Heiner Flassbeck ist relevant für alle Ökonomen und Nicht-Ökonomen jenseits des ökonomischen Mainstreams. Er beschäftigt sich darin mit den Grundlagen der heutigen Wirtschaft und erklärt deren Zusammenhänge. Heiner Flassbeck ist einer der profiliertesten, aber auch streitbarsten deutschen Ökonomen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte.
Schon äußerlich ist das Buch ein Koloss. Erschienen ist es beim Westend-Verlag im großformatigen Hardcover in einem Umfang von 450 Seiten. Inhaltlich indes geht es um die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 100 Jahre, die Geschichte des ökonomischen Denkens sowie um die Themengebiete Lohn und Arbeit, Geld und Kapital, internationaler Handel und Währung sowie um die Finanz- und Kapitalmärkte – kurzum um die Ökonomie als Ganzes.
Wirtschaft ist ein «komplexes, dynamisches System». Flassbeck selbst begreift die Wirtschaft als ein «komplexes, dynamisches System», das – angetrieben von den gesamtwirtschaftlichen Investitionen – ständig in Bewegung ist. Dementsprechend ist all das, was hilft diese Dynamik zu verstehen, «relevante Ökonomik», alles andere nicht. Das Dilemma ist in Flassbecks Augen nun, dass die Neoklassik, also die herrschende ökonomische Denkschule, komplett darin versagt, eine adäquate Theorie eben jener wirtschaftlichen Dynamik zu formulieren. Flassbeck schreibt: «Das mag für Nicht-Ökonomen erstaunlich klingen, aber es ist tatsächlich so, dass bis heute keine Theorie des wirtschaftlichen Wachstums existiert, die mehr bietet als die Beschreibung einer Kunstwelt, die wachsen könnte, wenn die von der Theorie unterstellten Bedingungen gegeben wären.» Mehr …

11.01.2025: "Zu hohe Renditen!": Warum Investoren jetzt zittern. Steigende Anleiherenditen alarmieren Investoren und lassen Marktcrash-Ängste wachsen. Old-School-Trader warnen, dass hohe Zinsen Aktienmärkte destabilisieren könnten. Besonders die zehnjährigen US-Treasuries signalisieren wachsende Risiken, da teure Finanzierung Kosten und Bewertungen belasten.
Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen hat einen neuen Höchststand erreicht und überschritt jüngst die Marke von 4,7 Prozent. Diese Entwicklung belastet die Aktienmärkte deutlich, insbesondere kleinere Unternehmen, deren Bewertungen empfindlich auf steigende Finanzierungskosten reagieren. Was einst als Signal einer robusten Wirtschaft gefeiert wurde, wird nun zunehmend als Risiko für Wachstum und Stabilität betrachtet.
Nach der Wahl von Präsident Donald Trump war die Stimmung an den Märkten geprägt von Euphorie. Die Versprechen von Steuersenkungen, Deregulierung und protektionistischen Maßnahmen weckten Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Renaissance. Aktienkurse und Anleiherenditen stiegen parallel, gestützt durch die Aussicht auf höhere Unternehmensgewinne und nachhaltiges Wachstum.
Doch kaum war der erste Optimismus verflogen, setzte eine Ernüchterung ein. Während einige Wachstumsimpulse realistisch erscheinen, drohen Trumps harte Einwanderungspolitik und dauerhafte Zölle die wirtschaftliche Dynamik zu dämpfen. Gleichzeitig wachsen die Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stößt. Ein übermäßiges Wachstum birgt das Risiko von Inflation und höheren Zinsen – ein Szenario, das die steigenden Anleiherenditen widerspiegeln.
Die Anleihemärkte senden eine klare Botschaft: Die USA stehen nahe an den Grenzen nachhaltigen Wachstums. Sobald die Wirtschaft zu heiß läuft, steigt der Druck auf die Federal Reserve, die Zinsen weiter anzuheben, um die Inflation einzudämmen. Aktuell erwarten die Terminmärkte noch eine mögliche Zinssenkung 2025, doch die Wahrscheinlichkeit für mehrere Senkungen ging deutlich zurück. Mehr noch: Immer mehr Analysten rechnen damit, dass die Zinsen länger auf hohem Niveau bleiben könnten.
Die Auswirkungen auf die Aktienmärkte sind spürbar. Steigende Renditen ohne entsprechendes Wachstum führen zu höheren Finanzierungskosten für Unternehmen, was direkt auf die Margen durchschlägt. Besonders kleinere und mittelständische Unternehmen, die stärker auf Fremdkapital angewiesen sind, stehen vor Herausforderungen. Mehr ...  

19.08.2024: Industriefirmen erwarten steigende Rohstoffpreise. Wegen geopolitischer Risiken wollen viele Firmen die Abhängigkeit von Lieferanten aus China reduzieren. Das treibt die Kosten. Manager zweifeln am Standort Europa – auch wegen einer neuen EU-Regulierung.
Zahlreiche Industrieunternehmen in Europa stellen sich auf steigende Rohstoffpreise ein. Das geht aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Inverto unter knapp 200 Managern aus der DACH-Region sowie Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich hervor. Demnach rechnen 65 Prozent der befragten Entscheidungsträger mit steigenden Rohstoffpreisen in den kommenden zwölf Monaten. Im Vorjahr waren es lediglich 47 Prozent. Justus Brinkmann, Studienautor und Principal bei Inverto, sagt: „Die Unternehmen haben wieder vermehrt die Sorge, dass die Preise steigen.“
Allerdings können selbst Geschäftsführer und Einkaufsverantwortliche Rohstoffpreise nicht unbedingt treffsicher prognostizieren: 2022, auf dem Höhepunkt der Rohstoffhausse im Zuge des Einmarschs Russlands in die Ukraine, erwarteten noch mehr als 80 Prozent der befragten Manager steigende Preise – in den darauffolgenden zwölf Monaten kühlten sich diese jedoch deutlich ab. Mehr …

17.08.2024: Wie lohnabhängige Beschäftigte zur Kasse gebeten werden – Beispiel Mercedes Benz. Tagtägliche Übervorteilungs- und Übertölpelungs-Mechanismen sind das Wesen unserer Wirtschaftsform.  Dazu sollen die Zahlen aus den letzten Geschäftsberichten von Mercedes Benz untersucht werden. Mercedes unterscheidet sich darin wenig von den anderen börsennotierten Unternehmen. Die Zahlen von Mercedes werden rein exemplarisch, lediglich zur Veranschaulichung herangezogen. Mercedes ist in dieser Beziehung weder viel besser noch viel schlechter als andere börsennotierte Unternehmen, sowohl national wie international.
In dem Artikel „Börsengewitter: Wetterleuchten oder Korrektur? Zunehmende Ungleichverteilung in den USA und ihre Auswirkungen“ wurde beschrieben, dass die Ungleichverteilung von Vermögen und Einkommen in den letzten 30 bis 40 Jahren stark zugenommen hat. Hauptgrund dafür sind die sogenannten leistungslosen, passiven bzw. Nicht-Arbeits-Einkommen aus Mieten, Pachten, Dividenden und Zinsen. Pro Jahr fließen derzeit in den USA vielleicht 9.000 bis 10.000 Milliarden Dollar oder etwa ein Drittel des US-Sozialproduktes in Form von Nicht-Arbeits- oder Renteneinkommen an die glücklichen Wohlhabenden des Landes, vor allem an die oberen ein bis 10 Prozent der Menschen. Ähnliches gilt, wenn auch in unterschiedlicher Größenordnung, für fast alle Industrie- und sehr viele Entwicklungsländer. Meistens ist es in den Entwicklungsländern noch deutlich schlimmer als in den Industrieländern. Mehr …

16.08.2024: Das neue Wirtschaftssystem - Überwachungskapitalismus: Du bist die Ware.  “Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine Seele verliert?” Markus 8:36, Neue King James Bibel. In der neuen Weltordnung des Stakeholder-Kapitalismus bestimmen Geschäftsmodelle die Wirtschaft, die Wirtschaft bestimmt die Politik, und die Unternehmen kontrollieren alles
Haben Sie jemals wirklich über das gemeinsame Geschäftsmodell nachgedacht, das dem explosiven Gewinn und der Kapitalisierung von Amazon, Google/Alphabet und Facebook/Meta zugrunde liegt? Die meisten antworten reflexartig, dass diese drei führenden Unternehmen der New Economy unterschiedliche Geschäftsmodelle haben, und oberflächlich betrachtet ist das auch richtig. Aber auf einer tieferen Ebene basieren sie alle auf demselben zentralen Geschäftsmodell – dem Überwachungskapitalismus. Viele kennen den Satz: “Wenn du nicht für das Produkt bezahlst, bist du das Produkt”. Diese Beobachtung ist zu einem weit verbreiteten Spruch geworden, der besagt, dass die Daten, die Aufmerksamkeit oder das Verhalten des Nutzers zur Ware werden, wenn ein Dienst kostenlos ist:, die an dritte Werbetreibende oder Unternehmen verkauft wird. Dieses Konzept wird häufig auf viele Online-Plattformen angewandt, einschließlich sozialer Medien, Suchmaschinen und Websites mit Inhalten. Dies ist jedoch eine grobe Vereinfachung.
Der Überwachungskapitalismus ist ein Geschäftsmodell, das auf der einseitigen Inanspruchnahme menschlicher privater Erfahrungen als kostenloses Rohmaterial zur Umwandlung in Verhaltensdaten beruht. Diese persönlichen Daten werden dann extrahiert, verarbeitet und gehandelt, um menschliches Verhalten vorherzusagen und zu beeinflussen. Spezifische Daten über Einzelpersonen sind die Ware. In dieser Version des Kapitalismus ist die Vorhersage und Beeinflussung von (politischem und wirtschaftlichem) Verhalten und nicht die Produktion von Waren und Dienstleistungen das Hauptprodukt.
Diese Wahrheit hat mehr mit der Metapher zu tun, die der Filmreihe The Matrix zugrunde liegt, als mit dem klassischen Marktkapitalismus. In der Matrix werden die Menschen wie Batterien gezüchtet und ihre Energie geerntet, die dazu dient, die Matrix selbst anzutreiben. Das Konzept der Menschen als Batterien ist eine metaphorische Darstellung ihrer Versklavung und Ausbeutung durch Maschinen. Mehr …

10.08.2024: Börsengewitter: Wetterleuchten oder Korrektur? Anfang August gab es an der Wall Street ein heftiges Börsengewitter. Die wichtigsten US-Aktien stürzten in wenigen Tagen um über sieben Prozent ab. An den Bondmärkten sackten die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen um fast einen halben Prozentpunkt ab. Das wirft die Frage nach den Hintergründen auf und vor allem, wie es wohl weitergehen wird. Als Hauptgrund für die Börsenturbulenzen werden zunehmende Konjunktursorgen genannt.
Damit die Konjunktur läuft, das heißt die Wirtschaft wächst, ist Massennachfrage nötig. Damit Massennachfrage da ist, müssen die Masseneinkommen steigen. Wenn die Einkommen aber zunehmend nach oben fließen, an eine Minderheit der Menschen, dann wird es auf Dauer eng für die Massennachfrage. Genau dies scheint sich jetzt abzuzeichnen. Mehr …

06.08.2024: Wer erhöhte das Risiko einer neuen globalen Krise? Der vergangene Montag wurde bereits als "schwarzer Montag" in der Weltwirtschaft bezeichnet. Warum stürzten die Aktienmärkte wie Kartenhäuser nacheinander ab, könnte es zu einer Finanzkrise und dann zu einer globalen Wirtschaftskrise führen, und welche Auswirkungen wird dies auf Russland haben?
Der japanische Nikkei-Index fiel zum Handelsschluss des Vortages um 12,4 Prozent. Seit 1987 gab es keinen derartigen Rekordeinbruch mehr. Dann begannen die asiatischen Märkte zu fallen – Taiwan, Hongkong, Istanbul. Auch die europäischen Märkte brachen drastisch ein. Diese Absturzkette wurde durch mehrere gleichzeitigen Ereignisse ausgelöst. Alles begann letzte Woche – und zwar in den USA.
"Der Absturz der Weltbörsen begann, nachdem am Freitag schwache Arbeitsmarktdaten in den USA veröffentlicht worden waren, die die Rezessionswahrscheinlichkeit in diesem Land erhöht hatten. Zusätzlicher Druck auf den US-Börsenmarkt wurde durch einen Wertverlust von 32 Prozent bei den Intel-Wertpapieren Ende letzter Woche aufgrund eines enttäuschenden Finanzberichts für das zweite Quartal 2024 ausgeübt. Ebenfalls am Wochenende wurde über den Verkauf von Apple-Aktien durch einen der Hauptaktionäre des Unternehmens – Warren Buffett – bekannt. Darüber hinaus verstärkte eine unerwartete Erhöhung des Hauptrefinanzierungssatzes in Japan den 'Spiraleffekt': Die Anleger begannen, sich von den japanischen Aktiva zu trennen", sagt Wladimir Tschernow, Analyst bei Freedom Finance Global.
In den USA wurden Arbeitslosendaten veröffentlicht, die auf den höchsten Stand seit drei Jahren anstiegen. Die Zahl der Insolvenzanträge nach Artikel 11 stieg auf ein Zwölfjahreshoch, während die Federal Reserve den Zinssatz bei den vergangenen acht Sitzungen unverändert ließ. Mehr …

05.08.2024: USA im Abschwung, China in Krise: Welt vor Rezession? Japan-Börse macht Auftakt in Börsenwoche, die nach jüngsten Abstürzen richtungsweisend wird. Können Zentralbanken nochmals zaubern?
Wenn die USA taumeln, ist das FED zur Stelle. Doch diesmal scheint die US-Notenbank den Moment verpasst zu haben. Der Abschwung ist schon da, die Zinsen sind aber immer noch hoch. Jetzt muss das FED möglicherweise überstürzt den Preis fürs Geld senken. Das wäre für die Notenbanker das Schlimmste; sie agierten „behind the curve“.
Die Lage an den Weltmärkten hat sich über Nacht in einem Gewitter entladen. Wenige Daten, darunter schwächere vom US-Arbeitsmarkt, genügten, um die Börsen rund um den Globus einbrechen zu lassen. Das Minus am Freitag war teils heftig. In Einzelfällen auch in der Schweiz, wo der Index insgesamt weniger dramatisch nachliess. Aber die UBS mit ihrer riesigen Bilanz verlor an der Börse massiv.
Heute früh zeigte Japan, dass der Sturm nicht vorbei ist. Der Topix, ein breit gefasster Index der japanischen Börse, brach zunächst um gut 7 Prozent ein, später weitete sich das Minus auf 11 Prozent aus. Der bekanntere Nikkei verlor anfänglich weniger, doch dann beschleunigte sich auch beim Vorzeige-Barometer von Tokyo der Abwärtstrend. Er wuchs rasch zum Crash. Fast 13 Prozent betrug der Einbruch – der grösste in Prozent aller Zeiten; dies nach einem historischen Einbruch am Freitag, dem grössten in Punkten seit dem denkwürdigen 1987er Meltdown.
Die Europa-Börsen könnten heute Japan und den übrigen asiatischen Märkten, wo’s ebenfalls nach unten ging, folgen. Entscheidend wird, was dann in Übersee passiert. Der Blick auf die „Futures“ in den USA lässt erahnen, was sich heute Nachmittag europäischer Zeit in Übersee abspielen wird: minus 5.5 Prozent betrug der Nasdaq-Future. Die Krise kam auf leisen Sohlen. Der Volatilitätsindex war am Freitag auf gegen 30 Punkte hochgeschnellt – fast aus dem Nichts.  Mehr …

Black Monday in Asien: Warren Buffett profitiert vom rechtzeitigen Aktienverkauf. Rezessionsängste lassen Börsen weltweit einbrechen. Am Montag erlebten die asiatischen Aktienmärkte einen drastischen Rückgang, der auf wachsende Rezessionsängste in den USA und verzögerte Zinssenkungen der Federal Reserve zurückzuführen ist.
Die Sorge vor einer wirtschaftlichen Abkühlung in der größten Volkswirtschaft der Welt veranlasste Anleger dazu, in sichere Anlagen zu flüchten und auf baldige Zinssenkungen zur Stabilisierung des Wachstums zu spekulieren.
Laut einer aktuellen Studie von Goldman Sachs ist die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden zwölf Monaten gestiegen. Noch pessimistischere Einschätzungen kommen von JPMorgan, deren Analysten die Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA sogar auf 50 Prozent erhöhen.
Goldman Sachs erwartet nun Zinssenkungen der Fed im September, November und Dezember um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Die Börse signalisiert jedoch, dass es möglicherweise bereits zu spät ist und die Fed den Zeitpunkt für Zinssenkungen verpasst hat.
In Tokio brach der Nikkei-Index, der 225 Werte umfasst, um 15 Prozent ein und steuert damit auf den größten Dreitagesverlust seit 2011 zu. Im asiatischen Devisenhandel legte der japanische Yen gegenüber dem Dollar zu Handelsbeginn deutlich zu. Dieser Anstieg wurde durch schwache US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag ausgelöst, die die Rezessionsängste verstärkten und Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed befeuerten. In Europa beginnen die Börsen den Handel mit einem Rückgang von über 2 Prozent. Mehr

Marktimplosion: Die Rückkehr zum Gleichgewicht steht bevor. Der Börsencrash am heutigen Montag ist nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Die Zentralbanker haben die westlichen Volkswirtschaften an den Rand einer Katastrophe getrieben und dieses Mal gibt es keinen Ausweg. Was haben sie getan, um den Crash zu verursachen, und welche Reaktion ist ihrerseits zu erwarten, die die Situation weiter verschlimmern könnte?
Weltweit stürzen die Märkte heute ab, angeführt von Asien. Der japanische Nikkei-Index stürzte um mehr als 12 Prozent ab ‒ ein historischer Einbruch und der größte Absturz seit dem Schwarzen Montag im Oktober 1987. Der südkoreanische Aktienmarkt erlebte die schlimmste Börsensitzung seit der globalen Finanzkrise 2008: Der Leitindex KOSPI stürzte um 8,8 Prozent ab, begleitet von einem Einbruch der Technologiewerte. Der rasante Absturz löste zum ersten Mal seit März 2020 eine Handelsunterbrechung aus. Alle großen europäischen Aktienmärkte begannen den Tag schwächer, und die Aktien fielen im frühen Morgenhandel auf nahezu Sechsmonatstiefs. Kryptowährungen wurden regelrecht abgeschlachtet: Bitcoin fiel um 11 Prozent und Ethereum um satte 21 Prozent allein in den letzten 24 Stunden. Es war ein grausamer Tag für die globalen Märkte und die größten Börsen ‒ die Börse in New York hat hingegen noch nicht geöffnet. Die Futures in New York deuten auf starke Rückgänge hin.
Da stellt sich die Frage: Was ist hier eigentlich los? Die Antwort ist im Grunde nicht übermäßig kompliziert. Die westlichen Zentralbanker, allen voran die Federal Reserve, manipulieren seit Jahrzehnten künstlich die Geldmenge und die Zinsen, um die Bedürfnisse der westlichen Eliten zu befriedigen. Seit die Vereinigten Staaten unter Richard Nixon die Welt vom Goldstandard weggeführt haben, folgt auf jeden Konjunkturzyklus ein Crash.
Jedem Crash wird mit einem immer größeren Angebot an ‒ wie ich es gern nenne ‒ monetärem Heroin begegnet. Die westlichen Zentralbanken, allen voran die Federal Reserve, weiten die Geldbasis aus, das heißt, sie pumpen den Markt mit Papiergeld voll und manipulieren die Zinssätze künstlich nach unten, um die Öffentlichkeit in der Kreditaufnahme einzulullen. Das gilt für Haushalte und Unternehmen gleichermaßen. Während sie die Geldbasis ausweiten und die Zinssätze künstlich senken, muss das ganze geliehene Geld irgendwo hingehen. Ein großer Teil dieser Geldschöpfung fließt in die globalen Finanzmärkte, wo sie die Spekulationsblasen der letzten Jahrzehnte aufbläht. Man denke nur an die Technologieblase zu Beginn des Jahrhunderts oder die Weltwirtschaftskrise, die 2008 begann. Mehr ….

22.07.2024: Deutsche Exporte ins Nicht-EU-Ausland brechen ein. Zum zweiten Mal in Folge sinken die deutschen Exporte ins Nicht-EU-Ausland. Besonders dratsisch fällt der Niedergang im Vergleich zum Vorjahresmonat aus. Woran liegt es?
WIESBADEN. Die Exporte deutscher Firmen in Staaten außerhalb der EU sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Mai 2024 sanken sie um 2,6 Prozent. Insgesamt wurden Waren im Wert von 58 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Im Juni 2023 waren es noch mehr als 63 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt berichtet.
Besonders drastisch sanken die Exporte nach Rußland. Im Vergleich zum Juni 2023 schrumpfte der Umsatz deutscher Firmen hier um mehr als 27 Prozent. Allerdings war die Russische Föderation bereits im vergangenen Jahr das Schlußlicht unter den Exportländern gewesen. Die im Juni 2023 dorthin verschifften Waren hatten einen Wert von weniger als einer Milliarde Euro. Im Juni 2024 lag der Wert nun bei 0,5 Milliarden Euro.
Vereinigte Staaten sind wichtigster Export-Partner. Der wichtigste Handelspartner waren hingegen die Vereinigten Staaten. Waren im Wert von 13 Milliarden Euro wurden vergangenen Monat dorthin verschickt. Im Vorjahresmonat waren es beinahe 14 Milliarden Euro, ein Einbruch um 6,2 Prozent. Auf Platz zwei befindet sich die Volksrepublik China. Dort sank der Export um fast zehn Prozent – von fast neun auf acht Milliarden Euro.  Mehr …

09.07.2024: Robert Kiyosaki: “Der größte Wirtschaftscrash der Geschichte steht bevor – Familie Biden kriminell”. “Gold wird 15.000 Dollar pro Unze erreichen”! Robert Kiyosaki, der bekannte Autor und “Guru” der persönlichen Finanzen, sagt in einem neuen Beitrag auf X (ehemals Twitter) voraus, dass es in naher Zukunft einen großen Crash geben wird, einen echten Crash, der der größte in der Geschichte sein wird. Er bezeichnete sogar die Familie von US-Präsident Joe Biden als “Familie des Verbrechens” und machte die Demokraten für das Übel verantwortlich, das auf die USA und die Welt zukommt.
“Die Blase platzt… Die technischen Charts zeigen, dass der größte Crash der Geschichte bevorsteht. Es wird einen Zusammenbruch der Immobilienpreise, der Aktien, der Anleihen, des Goldes, des Silbers und des Bitcoins geben”, stellt er fest. Wie er vorausgesagt hat, wird bis Ende 2025 ein langer Bullenmarkt beginnen, der die Preise von Gold, Silber und Bitcoin in die Höhe treiben wird. Dieser Bullenzyklus wird von vielen Anlegern sehnlichst erwartet und ihre Geduld wird belohnt werden.
“GUTE NACHRICHTEN: Es werden gute Zeiten folgen, ein Markt der Möglichkeiten. Technische Charts deuten darauf hin, dass ein signifikanter langfristiger Bullenmarktzyklus folgen…. wird, der Ende 2025 seinen Aufwärtstrend beginnt und die Preise über Jahre hinweg steigen lässt. Dieser Bullenmarktzyklus ist der Boom, auf den die Investoren in Gold, Silber und Bitcoin gewartet haben. Ihre Geduld wird belohnt werden. Dies ist der langfristige Bullenmarktzyklus, von dem sie wussten, dass er kommen würde” ,betont er. Mehr

21.01.2024: Studie anlässlich des WEF. NGOs werfen großen Unternehmen „Techno-Feudalismus“ vor – und fordern weltweite Steuerpolitik. Eine Studie von vier NGOs anlässlich des Weltwirtschaftsforums (WEF) wirft den großen US-Konzernen „Techno-Feudalismus“ vor und beklagt die Unterschiede in der globalen Einkommensentwicklung. Kritiker zweifeln an deren Aussagekraft.
Google wurde im Konkurrenzkampf um Künstliche Intelligenz abgehengt, mit seiner neuen KI-Technologie Gemini und überraschenden Vorhaben, möchte das Unternehmen wieder nach ganz vorn. NGOs nehmen am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) die Tech-Konzerne wie Google ins Visier.
Am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) haben sich auch sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Gedanken über Themen gemacht, die Gegenstand dortiger Debatten waren. Eines davon war die Inflation. Nun haben vier NGOs eine gemeinsame Studie präsentiert, in der sie einen bislang kaum erwähnten Verantwortlichen für diese namhaft machen. Es sei der – wie sie ihn nennen – „Techno-Feudalismus“.
Tech-Riesen als „Gatekeeper“ und Urheber „versteckter privater Steuern“. Die Organisationen Balanced Economy Project, SOMO, Global Justice Now und LobbyControl hatten am Mittwoch, 17. Januar, einen entsprechenden Bericht veröffentlicht. Darin werfen sie den weltweit größten Unternehmen und Milliardären vor, auf Kosten anderer Marktteilnehmer Macht und Erträge anzuhäufen. Mehr …

20.01.2024: Weltwirtschaft wird unberechenbarer. WTO-Chefökonom Ossa warnt: Handelskriege könnten die Weltwirtschaft ins Wanken bringen. Die Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer könnten erhebliche Auswirkungen auf den weltweiten Warenverkehr haben, warnt Ralph Ossa, Chefökonom der Welthandelsorganisation (WTO). Trotzdem sieht er die größte Gefahr für die Weltwirtschaft derzeit in der lahmen Konjunktur in Europa und China. Gleichzeitig beobachtet er besorgniserregende Anzeichen einer zunehmenden Fragmentierung im globalen Handel.
«Wir sehen erste Anzeichen dafür, dass es eine Reorientierung des Handels anhand geopolitischer Einflusssphären gibt», sagt Ralph Ossa, Chefökonom der Welthandelsorganisation (WTO). Die Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer haben nach Ansicht von Ralph Ossa, Chefökonom der Welthandelsorganisation (WTO), erhebliche Auswirkungen auf den weltweiten Warenverkehr. Darauf wies der Wissenschaftler gerade erst in einem Interview im „Handelsblatt“ hin.
Ossa machte deutlich, dass ein Drittel der Containerschiffe auf dem Weg von Asien nach Europa durch das Rote Meer und den Suezkanal fahren. Es sei schwer, die Auswirkungen konkret zu beziffern. „Viel wird davon abhängen, wie lange die derzeitige Krise anhält“, so der Chefökonom. Mehr …

02.01.2024: Börsen 2024: Katerstimmung? Die meisten Weltbörsen glänzten mit einer beeindruckenden Jahresendrally seit November mit neuen Jahreshöchstständen auch beim DAX. Doch die Prognose für 2024 ist eher trübe - wegen drohender Rezession.
Die Anleger an den meisten Weltbörsen befinden sich schon vor dem Jahreswechsel in Champagnerlaune. Die relativ niederen US-Inflationsraten im November und die Aussichten auf Zinssenkungen der FED im nächsten Jahr versetzten die Anleger geradezu in euphorische Stimmung, aber in der Euphorie stirbt meistens die Hausse. Die wirtschaftlichen Aussichten für das nächste Jahr sind eher eingetrübt und die Geldmengen sinken, so dass im nächsten Jahr weniger Liquidität für die Börsen zur Verfügung stehen wird.
Ein letztes Aufbäumen der Anleger trotz schlechter wirtschaftlicher Aussichten und großer geopolitischer Gefahren nennt man einen „Crack-up Boom“ (Katastrophenhausse), der nur von wenigen marktschweren Aktien getragen wird und der sich noch eine Zeitlang fortsetzen kann bis die Anleger erkennen, dass die gute Stimmung übertrieben war. Dabei wurden die nach wie vor großen geopolitischen Gefahren wie eine mögliche Eskalation beim Ukraine-Krieg oder beim Israel-Krieg ausgeblendet und als „Non Event“ betrachtet, was sich noch rächen kann. Mehr …

19.12.2023: Wie uns Corona-Keynesianismus und Militärkeynesianismus arm machen. Viel zu lange hat die Linke nicht nur in Deutschland eine neoliberale Politik bekämpft, die es schon lange nicht mehr gibt. Der Staat gibt Geld mit vollen Händen aus und Hilferufe nach einer Schuldenbremse beantwortet er mit Milliarden-schweren Sonderfonds, die per Eigendefinition das Budget nicht belasten, oder „Überschreitensbeschlüssen“.
Friedrich von Hayek und Milton Friedman haben ausgedient. Ihre wirtschaftspolitischen Schulen des klassischen Liberalismus, nach denen Staatsinterventionen in den ökonomischen Kreislauf abzulehnen sind, haben ihre Schuldigkeit getan. Auch das Dogma des Freihandels gehört einer vergangenen Epoche an. Der Neoliberalismus der 1990er Jahre schließlich ist in der großen Weltwirtschaftskrise 2008 an den Herausforderungen eines neuen Akkumulationskreislaufes zugrunde gegangen. Seit damals ist die Verwertungskrise greifbar. Die Märkte waren gesättigt und die Spekulationsblase des Finanzsektors zerplatzte auf eindrucksvolle Weise. Spätestens mit dem Beginn des transatlantischen Wirtschaftskrieges gegen Russland im Jahr 2014 löst sich der auf dem US-Dollar aufgebaute ökonomische Globalismus in (welt)regionale Bestandteile auf.
Kapital und Staat reagieren in Zeiten einer strukturellen Verwertungskrise, die nach dem sowjetischen Ökonomen Nikolai Kondratieff zyklisch ca. alle 50 Jahre eintritt, seit Beginn der kapitalistischen Ordnung immer auf dieselbe Art und Weise. Nachdem Leitsektoren wie die Baumwollindustrie (um 1790), das Eisenbahnwesen (um 1840), die Maschinen-, Elektro- und Chemie-Industrie (um 1890), der Automobilsektor und die Petrochemie (um 1950) sowie die Informations- und Kommunikationsindustrie (seit 1990) anschließend an ihren jeweiligen Aufschwung mit der Marktsättigung an die Grenzen ihrer Wachstumsmöglichkeiten gestoßen sind, bedurfte es neuer Leitsektoren, um das Profitsystem aufrecht erhalten zu können. Solche Sektoren benötigen in der Aufschwungsphase regelmäßig staatliche Unterstützung. Und das nicht zu knapp. Das freie Spiel der Marktkräfte ist zu schwach, um den kapitalistischen Akkumulationsprozess mit neuen Branchen und neuen Technologien in die Gewinnzone zu hieven. Staatshilfe bedeutet Anschubfinanzierung. Um diese nachhaltig – im Sinne der Etablierung eines neuen Wachstumszyklus – zu gestalten, wird Staatsnachfrage erzeugt. Mehr … 

16.05.2023: Das „Geschäftsmodells“ des Westens bricht zusammen. „Ein Großteil der Sozial-geschichte der westlichen Welt in den vergangenen drei Jahrzehnten war eine Geschichte des Ersetzens dessen, was funktionierte, durch das, was gut klang.“ Historiker der Zukunft, die am Lagerfeuer in Sauerampfer-Soße wilderten, werden den Untergang der westlichen Zivilisation in den 2020er-Jahren auf die sich auflösende Halluzination zurückführen, die man Finanzwirtschaft nannte.
Es handelte sich um einen parasitären Phantomorganismus, der auf dem Rücken einer realen Wirtschaft gedieh, die auf der Herstellung und dem Tun von Dingen aus der natürlichen Welt basierte und durch fossile Brennstoffe beschleunigt wurde. Die Orgie des Herstellens und Machens dauerte mehr als zweihundert Jahre an. Selbst in zyklischen „Rezessionen“ nahm das Herstellen und Tun insgesamt immer zu, während die Produkte immer reichhaltiger, aufwendiger und komplexer wurden. Der Phantom-Finanzparasit, der sich an seinen Rücken klammerte, gewöhnte sich an dieses „Wachstum“, und auch er entwickelte immer raffiniertere Methoden, um seinem Wirtsorganismus das Leben auszusaugen, bis er zu einer größeren Einheit wurde als der Wirt selbst und ihm das Genick brach.
Wenn man den Parasiten nicht vom Wirt unterscheiden kann. Dieses ganze Kapitel des langjährigen Menschheitsprojekts hatte seltsame Auswirkungen auf das menschliche Denken, das sich seit den späten Tagen des Jagens und Sammelns kaum verändert hatte. Nach den ersten hundert Jahren des Überflusses an fossilen Brennstoffen fiel es den Menschen schwer, den Unterschied zwischen Wirt und Parasit zu erkennen. Beide schienen gleichermaßen zu gedeihen. Die Realwirtschaft produzierte Nahrung und nützliche Dinge, und die Finanzwirtschaft produzierte Geld, mit dem man Nahrung und nützliche Dinge kaufen konnte. Die Menschen stellten unaufhörlich Dinge her, insbesondere immer bessere Werkzeuge und Maschinen. Dies ermöglichte es den Menschen, mehr Nahrungsmittel anzubauen und mehr nützliche Dinge herzustellen, die Komfort und Bequemlichkeit boten. Die Finanzwirtschaft schuf mehr und mehr Geld. Sie brachte auch unzählige neue Möglichkeiten hervor, wie Geld sich darstellen konnte. Mehr …

21.12.2022: Felix Zulauf: "Wir sind im Endspiel unseres Systems" - Marc Friedrich. Drei Jahre lang habe ich versucht, die Investorenlegende Felix Zulauf vor die Kamera zu bekommen und nun erstmalig im deutschen Raum spricht er offen und ehrlich über seine Gedanken zu 2023, dem Sterben von Währungen, Inflation, Politik, Woke-Demokratie, Klimareligion, Meinungsfreiheit und noch vielen weiteren spannenden Themen. Felix Zulauf ist Gründer und Inhaber der Zulauf Consulting und Makro-Experte. Video …

06.12.2022:  Warum das Geschäftsmodell Deutschlands und Europas in Gefahr ist. - ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. Munich Economic Debate mit Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts am 5. Dezember 2022 Video …

13.10.2022: Die Weltwirtschaft vor ihrer nächsten Krise. Diesmal wird es voraussichtlich auch China nicht richten können, was die Aussicht auf einen längeren und tieferen Absturz eröffnet. China schwächelt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum nach unten revidiert. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft wird demnach 2022 nur um 3,2 Prozent wachsen, nach dem es im vergangenen Jahr noch 8,1 und in den Jahren davor – mit Ausnahme des ersten Pandemiejahres – meist etwas über sechs Prozent gewesen waren. Insgesamt prognostiziert der immer noch von den alten Industrieländern dominierte IWF der Weltwirtschaft für 2022 ein Wachstum von 3,2 Prozent und für 2023 nur noch 2,7 Prozent. Russland wird ein Rückgang von -3,4 und -2,3 Prozent prognostiziert und die Industrieländer werden trotz der chinesischen Formschwäche meist deutlich weniger als die Volksrepublik wachsen. Wenn überhaupt. Mehr …

08.09.2022: «In welcher Welt leben wir?» Der Professor für Kritische Theorie an der Universität Cardiff, Fabio Vighi, beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Inflation. Wozu führt Inflation langfristig? Welche Folgen hat die ständig wachsende künstliche Liquidität? In welcher Welt leben wir? Diesen Fragen geht Fabio Vighi nach. Er ist Professor für Kritische Theorie an der Universität Cardiff. Seine Diagnose lautet: Wir sind inzwischen in einen weltweit weit verbreiteten Inflationszyklus eingetreten, der in der Geschichte einzigartig sei. In seinem jüngsten Beitrag «Ein System zur Lebenserhaltung» warnt Vighi davor, dass mit der gegenwärtigen Politik die Realwirtschaft bewusst zerstört werde, indem man versuche, ein von Finanzspritzen abhängiges System aufrechtzuerhalten. Eine ständig wachsende künstliche Liquidität zerstöre die Währungen. Dieser Prozess führe nicht dazu, dass sich die Gesellschaft vom Kapitalismus abwendet. Vielmehr rufe sie ein höheres Mass an Manipulation und Autorität hervor. Vighi rechnet damit, dass die weltweite Wirtschaftskrise weitere gravierende Notstandsnarrative hervorrufen wird. Jeder Widerstand gegen den sich abzeichnenden neuen Status Quo werde unweigerlich zu einem Kampf führen, davon ist Vighi überzeugt. Dabei stelle sich für ihn die Frage, ob die Ursache für unsere missliche Lage im System selbst zu suchen ist oder durch äussere Einflüsse hervorgerufen wurde. Mehr …

05.08.2022: Crash der Wirtschaft? Demnächst: Eine Wiederholung der Finanzkrise von 2008, nur noch schlimmer! Wer steckt hinter dem wirtschaftlichen Zusammenbruch? Die PBS Frontline-Dokumentation „The Untouchables“, die ursprünglich 2013 ausgestrahlt wurde, untersucht die Ursache der Finanzkrise 2007-2009 und warum die Gauner der Wall Street einer Anklage wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Verkauf fauler Hypotheken entgingen.
Kein einziger Wall-Street-Manager wurde für diese massive Krise zur Rechenschaft gezogen, obwohl es Beweise dafür gibt, dass Wall-Street-Führungskräfte, die bereit waren, Kunden zu betrügen, um ihren eigenen Gewinn zu steigern, die Ursache für alles waren. Die oben genannte PBS Frontline-Dokumentation „The Untouchables“, die ursprünglich 2013 ausgestrahlt wurde, untersucht die Ursachen der Finanzkrise von 2007-2009 und warum die Gauner der Wall Street einer Anklage wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Verkauf fauler Hypotheken entgangen sind. Wie PBS erklärt: Sind die Führungskräfte der Wall Street ‚zu groß für den Knast‘? In … ‚The Untouchables‘ untersucht der Produzent und Korrespondent Martin Smith … warum das US-Justizministerium es versäumt hat, auf glaubwürdige Beweise zu reagieren, dass die Wall Street wissentlich toxische Hypothekenkredite verpackt und an Investoren verkauft hat – Kredite, die die US- und die Weltwirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs gebracht haben. Video und mehr …

18.07.2022:  Wirtschafts-Experte Dr. Markus Krall: Die große Krise hat erst begonnen. Geldentwertung, Massenarbeitslosigkeit, Armut und das Digitalgeld als vermeintliche Rettung. Im September vor einem Jahr sprach Elsa Mittmannsgruber mit dem Wirtschafts- und Finanzexperten Dr. Markus Krall genau über diese Abwärtsspirale, die damals schon nicht mehr aufzuhalten war. Wo aber stehen wir derzeit? Wann bricht alles zusammen? Oder wird es doch nicht so weit kommen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Elsa Mittmannsgruber in der aktuellen Sendung Elsa AUF1 mit dem bekannten Ökonomen, Publizisten und Manager des Degussa-Edelmetallhandels. Eines kann bereits vorweggenommen werden: Die Aussichten sind genau so düster, wie sie es bereits vor einem Jahr waren. Die Preise werden weiter steigen und früher oder später auch die Zinsen. Für Kreditnehmer wird das schlimme Folgen haben. Wir müssen uns auf harte Zeiten einstellen. Video und mehr …

09.07.2022: Die Zinswende und die Folgen. Weltweit haben Notenbanken den Kampf gegen die Inflation aufgenommen. Nur die Europäische Zentralbank stemmt sich noch gegen eine Erhöhung des Leitzinses. Lange hat sie nur beschwichtigt und die Inflation als „vorübergehend“ klein geredet. Nun aber steckt die EZB in einem Dilemma: Wie auch immer sie sich entscheidet – die Folgen werden einschneidend sein und der Euroabsturz wohl unvermeidbar. Bernhard Riegler hat sich in der 11. Ausgabe von „Wirtschaft AUF1“ mit der Zinswende beschäftigt und dazu auch mit „Crash-Investor“ Günter Hannich gesprochen… Video und mehr … 

03.07.2022: Wie BlackRock die Arbeitsausbeutung perfektioniert und von der neuen Privatrente profitiert. Die Kapitalorganisation BlackRock ist eines der vielfach unbekannten Finanzinstitute, mit deren Hilfe anonyme Superreiche exponentiell noch reicher werden, während alles Leben dem Diktat der Profiteure unterworfen wird. Ein Interview mit Dr. Werner Rügemer über die BlackRock-Konferenz in Berlin. Am 16. und 17. September findet im Audimax der Universität Potsdam die diesjährige BlackRock-Konferenz "Der Schwarze Fels – Wie Blackrock & Co. Umwelt, Arbeit und Rente bedrohen" statt. Dabei tragen Referenten aus dem Wissenschaftsbetrieb, Gewerkschaftsvertreter und Repräsentanten der Umweltorganisationen BUND und Greenpeace ihre kritischen Perspektiven auf die Macht und den Einfluss des Finanzriesen BlackRock auf die Arbeits- und Wirtschaftswelt unserer Zeit vor. Der Philosoph und Publizist Dr. Werner Rügemer ist Mitinitiator der Konferenz. Mit RT DE spricht er über Hintergründe und Ziele der Konferenz und stellt die inhaltlichen Schwerpunkte vor. Mehr …

25.06.2022: „Wirtschaft AUF1“: Wie sicher sind heute noch Lebensversicherungen? Europa kämpft mit Inflationsraten, die vor einem Jahr noch kaum vorstellbar waren: Dies beeinflusst unseren Alltag – aber auch unsere Möglichkeiten bei Altersvorsorge und Geldanlage. Lebensversicherungen waren früher für viele eine gute und sinnvolle Altersvorsorge. Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Fallgruben, die man kennen sollte: Wir haben uns in der aktuellen Ausgabe näher damit beschäftigt. Und Bernhard Riegler hat sich mit „Geldretter“ Christian Czurda ausführlich über die Herausforderungen und Risiken der Geldanlage in Krisenzeiten unterhalten. Video und mehr …

11.06.2022: Gerät die Inflation bald außer Kontrolle? Sie steigt und steigt und steigt: Die Inflation hat mittlerweile dramatische Auswirkungen auf uns alle. Lange haben die Politiker so getan, als gäbe es sie nicht, doch eine Inflationsrate von 8 % (BRD: 7,9% ) im Mai lässt sich nicht mehr bagatellisieren. Viele Verbraucher stellen sich die bange Frage: War's das schon – oder wird es noch schlimmer? Mehr darüber in der neuen – der bereits zehnten – Ausgabe von „Wirtschaft AUF1“: Bernhard Riegler hat u.a. mit Dr. Eike Hamer vom Mittelstandsinstitut Niedersachsen über mögliche Szenarien gesprochen, die bald auf uns zukommen könnten… Video und mehr …

30.05.2022: „Smart Cities“: Totalüberwachung als angeblicher „Fortschritt“. Der Begriff „Smart Cities“ wird schon seit langem gerne bei propagandistischen Zukunftsvisionen eingestreut. In der aktuellen Sendung „Wirtschaft AUF1“ hat sich Bernhard Riegler mit dieser Agenda auseinandergesetzt. Es geht dabei meistens um utopische Visionen einer futuristischen Stadt, die bei näherer Betrachtung aber eher Dystopien, also Schreckensszenarien sind. Dabei sollen großartige technische Errungenschaften und vernetzte Systeme das Leben erleichtern. Wie üblich wird uns diese Entwicklung als unumgänglich und ausschließlich positiv verkauft. Doch mit möglichen tatsächlichen Verbesserungen ist auch eine nie dagewesene Totalüberwachung verbunden. Alles wird elektronisch und daher wird auch alles überwachbar. In Smart Cities werden die Menschen auf Schritt und Tritt ausspioniert. Nichts bleibt mehr privat und geheim. Und natürlich soll das alles auch mit einem Sozialkreditsystem verbunden werden. Video und mehr …

28.05.2022: Smart Cities – perfider Plan zur dauernden Selbstkontrolle. „Smart Cities“ sollen möglichst ohne fossile Energieträger auskommen, auf Autos verzichten und das Leben darin soll weitestgehend digitalisiert sein. Das soll auch dabei helfen, das angeblich bedrohte Klima zu schützen. Geworben wird mit Slogans wie „CO2-neutral“, „Nachhaltigkeit“ und „Gerechtigkeit“. Die „pseudo-ökologisch“ optimierte Stadt braucht aber natürlich auch „passende“ Bewohner. Und diese kann man mit Hilfe eines digital gesteuerten Kontrollsystems heranzüchten – einem sogenannten Sozial-Kredit-System, wie es in China schon lange existiert. Das perfide an diesem System ist, dass der Überwachte kaum bemerkt, dass er überwacht wird und schon gar nicht weiß von wem. Wer brav seinen Müll trennt, kaum mit dem  Auto fährt oder die „richtigen“ Produkte, also nachhaltig einkauft, bekommt eine Belohnung. Wer das nicht tut, eine Bestrafung. Ziel dieses Systems ist es, die Menschen darauf zu konditionieren das gewünschte Verhalten von selbst an den Tag zu legen. Und geht es nach den Plänen der Globalisten, dann wird das Konzept der Smart Cities wohl bald auch bei uns die Norm sein. Video und mehr …

14.05.2022: Reißt die Inflation den Euro in den Abgrund? Bernhard Riegler geht in unserem Wirtschaftsmagazin diesmal der Frage nach, ob der Euro noch zu retten ist oder ob die Gemeinschafts-währung die EU in den Abgrund reißen wird. Schon vor der Einführung des Einheitsgeldes gab es viele Kritiker. Sowohl patriotische Politiker als auch Wirtschafswissenschaftler haben erklärt, dass das nicht gut gehen kann. Denn bei der Schaffung des Euro standen weniger ökonomische Argumente, denn politisches Wunschdenken im Vordergrund. Und alle Prognosen sind eingetreten. Manche würden sogar sagen, dass es schlimmer ist, als vorausgesagt wurde. Der rasante Anstieg der Inflation und die mögliche Zurückstufung des Euros auf Ramsch-Niveau, überraschen die Kritiker von damals nicht. Zu diesem Thema haben wir auch den bekannten Buchautor und Wirtschaftsexperten Günter Hannich, der als „Crash-Investor“ bekannt ist, interviewt. Video und mehr …

13.05.2022:  Inflation: Der Euro verkommt zur Ramsch-Währung. Die Inflation ufert immer weiter aus und das ist eine direkte Folge der verrückten Ausweitung der Geldmenge, mit der man hoffte, die Wirtschaftskrise noch weiter verschleppen zu können. Doch jetzt bekommen die Menschen die Teuerungswelle voll zu spüren. Der Versuch der EZB, mit Zinserhöhungen dagegen zu halten, wird hier nur wenig Abhilfe leisten können. Während sich manche Währungen derzeit sogar im Aufwind befinden, verkommt der Euro immer mehr zu einer Billig-Währung und bewegt sich langsam aber Sicher in Richtung der ehemaligen italienischen Lira. Vor allem Waren aus dem Ausland werden für uns jetzt immer teurer. Draufzahlen tun bei diesem Prozess vor allem die kleinen Sparer und die einfachen Menschen, denn die Superreichen haben ihre Vermögen längst in Sicherheit gebracht. Video und mehr …

30.04.2022: Tourismus am Abgrund. 2019 war ein Rekordjahr für den Tourismus, doch dann kam Corona. Damit begründete die Regierung unter anderem sinnlose Lockdowns. Aufgrund solcher Behördenschikanen gingen die Gesamtausgaben von Gästen in Österreich 2020 laut Wifo-Schätzung um fast ein Drittel zurück. Dementsprechend nahmen auch die direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte des Tourismus um knapp ein Drittel ab. Nach zwei Jahren Corona-Wahnsinn haben viele Betriebe aufgegeben und es herrscht wohl bei einem großen Teil Verunsicherung und Unklarheit wie es weitergehen soll. Video und mehr …

29.04.2022: Gerald Hauser zur Tourismus-Krise: „Profitiert haben nur die Großkonzerne“. In der nächsten Sendung „Wirtschaft AUF1“ mit Bernhard Riegler, die morgen kommt, geht es um die Krise im Tourismus. Dabei kommt auch der freiheitliche Tourismus-Sprecher Gerald Hauser ausführlich zu Wort: Er konstatiert, dass durch die unsinnigen Maßnahmen vor allem die Kleinen geschädigt wurden, während hingegen große Hotelketten profitiert haben. Seiner Meinung nach, kann das kein Zufall sein, sondern ist wahrscheinlich Teil eines perfiden Plans der internationalen Geldmächte, die die Corona-Plandemie inszeniert haben. Bekanntlich hat Klaus Schwab vom globalistischen Weltwirtschaftsforum angekündigt, dass wir bald nichts mehr besitzen werden. Das wird aber nicht die Superreichen und ihre Megakonzerne betreffen, die jetzt das gesamte Realvermögen aufsaugen können. Video und mehr …

19.04.2022: Die Staatsverschuldung erreicht astronomische Höhen. Die wachsenden Staatsschulden sind spätestens seit der letzten Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 zu einer tickenden Zeitbombe geworden. Wir haben uns daher in der mittlerweile bereits fünften Ausgabe unseres neuen Sendeformats „Wirtschaft AUF1“ eingehender mit diesem ungelösten Problem beschäftigt. Der Schuldenberg, den zahlreiche Staaten bereits angehäuft haben, hat schier unglaubliche Dimensionen angenommen. Verdienen dabei tun am Ende wenige Banken, die das Geld, das sie verleihen, faktisch aus dem Nichts schöpfen können. Daher haben sie gar kein Interesse daran, dass die endlosen Kredite jemals zurückgezahlt werden. Denn über Zins und Zinseszins kann man so Volkswirtschaften regelrecht auspressen. Kredite zu verleihen, die vom Kreditnehmer niemals beglichen werden können, ist eine alte Machttechnik, auf die heutzutage viele Politiker leicht hereinfallen. Denn sie sind ja nur für ein paar Jahre gewählt. Sie wollen das schnelle Geld verschleudern, um den Wählern und den Parteigünstlingen zu gefallen. Was das in der nächsten Amtsperiode bzw. allgemein für die Nachkommen bedeutet, ist ihnen oft völlig gleichgültig. Video und mehr …

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