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Geopolitik Strategien zur Weltherrschaft oder Der neue Kolonialismus


25.03.2023: Westliche Wertarbeit: Die Achse Moskau-Peking steht. Der Besuch des chinesischen Staats- und Parteichefs Xi in Moskau hat aller Welt demonstriert: Die Achse Moskau-Peking steht und ist bereit, sich der Konfrontation mit dem von der Biden-USA geführten Wertewesten zu stellen. Dieses faktische Bündnis des weltgrößten Staates mit dem bevölkerungsreichsten Land der Erde, verbunden durch eine lange Grenze, ist jedoch keineswegs eine zwangsläufige Entwicklung. Russland und China trennen nicht nur sehr unterschiedliche Sprachen, Schriften und Kulturen, sondern durchaus auch geopolitische und regionale Interessen. Diese haben in der Vergangenheit auch schon zu bewaffneten Konflikten gesorgt. Doch der in seiner weltpolitischen Bedeutung absteigende Westen hat geradezu blindwütig dafür gesorgt, dass sowohl Russland wie China in ihm ihre gemeinsame Bedrohung und gemeinsamen Feind erkennen.
Diese Frontstellung ist eine schwere Hypothek für die Zukunft des Planeten, insbesondere auch für Europa und Deutschland als dessen Herzland. Statt sich klug und profitabel zwischen die kriselnde Supermacht USA und die Achse Moskau-Peking zu stellen, haben die politischen Verantwortlichen in Europa (mit wenigen Ausnahmen wie Ungarn) sich selbst zu Vasallen Washingtons degradiert. Das kann eine Reise in die Bedeutungslosigkeit oder im Kriegsfall sogar in den Untergang werden. Denn weder die Amerikaner noch die Russen oder Chinesen werden in einem möglichen Dritten Weltkrieg Europa schonen. An dieser Entwicklung hat Deutschland keinen geringen Anteil, weil es sich mit der Ampel-Regierung und einer Außenministerin, die wie eine Agentin der reaktionärsten Kreise in den USA agiert, von jedem Anspruch auf nationale und europäische Selbstbehauptung verabschiedet hat.
Niemand wird das so bedauern wie der eigentlich sehr deutschfreundliche russische Präsident Wladimir Putin. Doch seine Versuche, Russland in die inzwischen immer buntere Völkerfamilie Europas zu integrieren, wurden so arrogant wie kurzsichtig abgelehnt. Und der Verlauf des Ukraine-Kriegs hat der russischen Führung gezeigt, was das ehrgeizige Ziel der europäischen Unterstützung des amerikanischen Marionettenregimes in Kiew ist: Ein politischer Umsturz im Kreml und die Aufspaltung der Russischen Föderation zwecks ökonomischer Besitznahme ihrer riesigen Rohstoffpotentiale. Um das zu verhindern, bleibt Putin nur ein wirtschaftlich wie militärisch potenter Partner, also China. Das ist unter vielen Russen keineswegs populär, denn es gibt auch chinesische Begehrlichkeiten auf das unterbevölkerte Sibirien.
Doch nachdem der Wertewesten mit Russland so umfassend gebrochen hat, müssen sich auch die Kritiker Putins in Moskau oder Sankt Petersburg mit China als Verbündeten abfinden. Die verbreitete Meinung hierzulande, künftig seien die Russen von den Chinesen völlig abhängig, ist allerdings falsch: In der Rüstung, besonders den hochentwickelten Überschallraketen, sowie beim schier unerschöpflichem Rohstoffreichtum hat Russland Trümpfe, die für Peking sehr attraktiv sind. Der Westen will die Konfrontation mit der östlichen Achse offenbar nicht scheuen. Aber er könnte sich daran katastrophal verheben: Denn die Zukunft wird entweder multipolar oder atomar verseucht sein. Mehr … 

Weshalb der Westen verärgert über Russlands wachsenden Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent ist. Der Kampf um afrikanische Herzen und Seelen: Während Frankreich in Afrika weiter an Einfluss verliert, konkurrieren Moskau und Washington darum, das Vakuum zu füllen, das Paris in seinen ehemaligen Kolonien hinterlässt. Mehr …

Warum China Russland braucht. Der Besuch von Xi Jinping in Moskau und seine Unterstützung für Russland sind bereits als historisch bezeichnet worden. Dennoch gibt es auch Vertreter der Meinung, dass China für Russland heute viel wichtiger ist, als Russland für China. Dabei gibt es mindestens fünf Bereiche, in denen Peking auf russische Hilfe angewiesen ist. Mit Beginn der Militäroperation hat sich Russlands Abhängigkeit von China deutlich erhöht, insbesondere im Bereich des Exports und Imports, der Umgehung von Sanktionen, des Kohlenwasserstoffhandels usw. Allerdings ist Chinas Abhängigkeit von Russland ebenfalls gestiegen. Und nun ist es für Peking schwierig, nicht nur seine Interessen in der Welt, sondern auch seine Sicherheit ohne russische Unterstützung zu schützen. Dies sind nur einige der Bereiche, in denen China Russland dringend benötigt.
Neue Weltordnung. China braucht Russland im Rahmen seiner neuen Weltpolitik. "Noch wenige Jahre zuvor zeigte China keine große Aktivität in internationalen Angelegenheiten. Es interessierte sich vor allem für die Sicherheit seiner gigantischen Investitionen und das eigene Projekt der Neuen Seidenstraße. Das heißt, es ging von seinen Handels- und Wirtschaftsinteressen aus. In Peking gab es die Meinung, dass es sich nicht lohnen würde, sich in Sicherheitsfragen abseits von Garantien für eigene Projekte hineinzusteigern. Daher hielt sich China von den Problemen der Region und den Problemen jedes Landes fern", erklärte die Politologin und Expertin des russischen Rats für internationale Angelegenheiten Jelena Suponina der Zeitung Wsgljad. Nun hat sich die Lage geändert. China wurde es bewusst, dass der Status einer wirtschaftlichen Großmacht aus der Position eines außenpolitischen Zwergs nicht zu erreichen und vor allem nicht zu erhalten ist. Deswegen entfaltet die chinesische Diplomatie ihre Flügel und dringt in unterschiedliche Regionen der Welt vor. Mehr …

Afrika: Russland erlässt 20 Milliarden Schulden und verschenkt sein Getreide. Westliche Medien und Politiker beschweren sich regelmäßig über den Einfluss Russlands in Afrika. Wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, gibt es für Afrika viele gute Gründe, auf Russland und nicht auf den Westen zu setzen. Westliche Medien und Politiker haben Russland im letzten Sommer beschuldigt, ukrainische Häfen zu blockieren, damit ukrainische Weizenlieferungen an die ärmsten Länder der Welt zu verhindern und so den Hunger als Waffe einzusetzen. Das war zwar von vorne bis hinten gelogen, denn es war die Ukraine, die die Ausfuhr verhindert hat, weil sie im Gegenzug westliche Waffen wollte, aber es war eine recht erfolgreiche, international aufgezogene anti-russische Medienkampagne.
Russland hatte bereits den afrikanischen Ländern angeboten, Düngemittel an die Empfänger in den bedürftigen Ländern zu verschenken, aber die EU-Staaten behindern den Transport  weiterhin. Darüber wurde zuletzt Ende Februar am Beispiel von Lettland berichtet, mit dem die UNO über den Abtransport der dringend benötigten Düngemittel verhandelt. Russland hat nun einer Verlängerung des Getreideabkommens zugestimmt, allerdings nicht um 120 Tage, wie geplant war, sondern nur um 60 Tage. Und Russland hat für eine weitere Verlängerung des Getreideabkommens die Bedingung gestellt, dass der Westen seinen Teil der Verpflichtungen endlich umsetzt. Sollte der Westen das nicht tun, will Russland das Getreideabkommen danach nicht weiter verlängern. Natürlich ist jedem klar, dass die westlichen Medien darauf nur warten, um Russland dann wieder zu beschuldigen, den Hunger als Waffe einzusetzen. Darauf hat der russische Präsident Putin reagiert und den afrikanischen Staaten zugesagt, ihnen die früher gelieferten Mengen an Getreide in diesem Fall umsonst zu überlassen. Die westlichen Medien haben darüber nicht berichtet und man darf vermuten, dass sie das auch in Zukunft nicht tun werden. Am Ende dieses Artikels wird der Autor des Artikels den Teil von Präsident Putins Rede, die er am 20. März vor der Internationalen Parlamentarischen Konferenz Russlands mit den afrikanischen Staaten gehalten hat, übersetzen, damit die Leser in Deutschland erfahren können, was Putin zu dem Thema gesagt hat. Mehr …

24.03.2023: Die Multipolarität wurde 2003 durch die US-Invasion im Irak ausgelöst. Zwanzig Jahre nach der rechtswidrigen und destabilisierenden US-geführten Invasion im Irak muss Washington die Konsequenzen aus diesem Krieg ziehen: Die UN-Sicherheitsratsmächte China und Russland legen den Grundstein für ein echtes, auf der UN-Charta basierendes System der Multipolarität. In der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 begann die amerikanische Luftwaffe mit der Bombardierung der irakischen Hauptstadt Bagdad. Die EU und die NATO waren in der Frage, ob sie sich der Aggression anschließen sollten, tief gespalten: Während die neueren NATO-Mitglieder aus Mittel- und Osteuropa den Krieg befürworteten, lehnten die europäischen Schwergewichte Paris und Berlin ihn ab.
Der Irakkrieg markierte auch den Beginn der diplomatischen Koordinierung zwischen Moskau und Peking im UN-Sicherheitsrat (UNSC). Die beiden Länder begannen 2003, im Rat ein ähnliches Abstimmungsverhalten an den Tag zu legen, zunächst in Bezug auf den Irak, dann 2011 in Bezug auf Libyen und in mehreren wichtigen Abstimmungen über Syrien. Diese frühe russisch-chinesische UN-Koordination hat sich 20 Jahre später in eine entschlossene gemeinsame Politik zur „Bewahrung einer neuen Weltordnung auf der Grundlage des Völkerrechts“ verwandelt. Betrachtet man den März 2003 aus dem Blickwinkel des März 2023, so hat die Invasion des Irak geopolitische Folgen ausgelöst, die weit über die offensichtlichen hinausgehen, wie die Verbreitung des Terrorismus, den Niedergang der US-Macht und das regionale Chaos. Im Jahr 2003 war eine grundlegende, globale Verschiebung des Kräfteverhältnisses sicherlich die letzte Konsequenz, die sich die Kriegsplaner in Washington und London vorstellen konnten.
Die Zusammenhänge auflösen. Die Zerstörung des Irak, die Auflösung der irakischen Armee durch den ersten „US-Konsul“ Paul Bremer im Mai 2023, die Flüchtlingsströme in Nachbarstaaten wie Syrien und Jordanien und das exponentielle Anwachsen von Extremismus und Terroranschlägen gehören zu den Folgen dieses fehlgeleiteten Krieges. Die fadenscheinigen Gründe für den Krieg, wie nicht vorhandene Massenvernichtungswaffen und Bagdads angebliche Unterstützung von Terrorgruppen wie Al Qaida, wurden in den folgenden Jahren weitgehend entkräftet. Im Frühjahr 2004 lagen bereits zahlreiche Beweise vor – sei es von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) oder von der Iraq Survey Group (ISG) der CIA -, dass der Irak überhaupt kein Massenvernichtungswaffenprogramm besaß. Selten zuvor waren Desinformationskampagnen – das, was man heute gemeinhin als „Fake News“ bezeichnet – so akribisch durchgeführt worden. Mehr …

23.03.2023: Xi und Putin begraben in Moskau die Pax Americana. In dieser Woche haben die chinesische und die russische Führung in Moskau ihr gemeinsames Engagement für die Neugestaltung der globalen Ordnung bekundet, ein Unterfangen, das es „seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat“. Was gerade in Moskau stattgefunden hat, ist nichts weniger als ein neues Jalta, das übrigens auf der Krim liegt. Doch im Gegensatz zu dem bedeutsamen Treffen zwischen US-Präsident Franklin Roosevelt, dem sowjetischen Führer Joseph Stalin und dem britischen Premierminister Winston Churchill auf der von der UdSSR kontrollierten Krim im Jahr 1945 ist dies das erste Mal seit wohl fünf Jahrhunderten, dass kein politischer Führer aus dem Westen die globale Agenda bestimmt. Es sind der chinesische Präsident Xi Jinping und der russische Präsident Wladimir Putin, die jetzt die multilaterale, multipolare Show leiten. Die westlichen Ausnahmekönner können ihre Heulsusen-Routine so oft sie wollen aufführen: Nichts wird die spektakuläre Optik und die zugrundeliegende Substanz dieser sich entwickelnden Weltordnung ändern, insbesondere für den globalen Süden.
Was Xi und Putin vorhaben, wurde vor dem Gipfeltreffen in zwei von den Präsidenten selbst verfassten Op-Eds ausführlich erläutert. Wie ein hochsynchronisiertes russisches Ballett wurde Putins Vision in der People’s Daily in China dargelegt, wobei der Schwerpunkt auf einer „zukunftsweisenden Partnerschaft“ lag, während Xis Vision in der Russischen Gazette und auf der Website von RIA Novosti veröffentlicht wurde und sich auf ein neues Kapitel der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Entwicklung konzentrierte. Gleich zu Beginn des Gipfels versetzten die Reden von Xi und Putin die NATO-Gemeinde in einen hysterischen Rausch aus Wut und Neid: Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, brachte die Stimmung perfekt auf den Punkt, als sie bemerkte, der Westen habe „Schaum vor dem Mund“.
Die Titelseite der Russischen Gazette am Montag war ikonisch: Putin bei einem Rundgang durch das von den Nazis befreite Mariupol, im Gespräch mit den Einwohnern, Seite an Seite mit dem Op-Ed von Xi. Das war, kurz und bündig, Moskaus knappe Antwort auf Washingtons MQ-9 Reaper-Aktion und das Känguru-Gericht des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH). „Man kann Schaum vor dem Mund haben, soviel man will; die NATO wird in der Ukraine gerade gründlich gedemütigt. Während ihres ersten „informellen“ Treffens sprachen Xi und Putin nicht weniger als viereinhalb Stunden lang. Am Ende begleitete Putin Xi persönlich zu seiner Limousine. Bei diesem Gespräch ging es um das Wesentliche: die Ausarbeitung der Grundzüge der Multipolarität, die mit einer Lösung für die Ukraine beginnt. Mehr …

Die Reise von Präsident Xi nach Moskau festigt die chinesisch-russische Entente. So wie die beiden Großmächte zuvor die russische “Greater Eurasian Partnership” und die chinesische “Belt & Road”-Initiative aufeinander abgestimmt haben, sind sie nun bereit, das “Globale Revolutionäre Manifest” der einen mit den globalen Initiativen der anderen zu Entwicklung, Sicherheit und Zivilisation zu synchronisieren, was ihre sich anbahnende Entente festigen und damit den globalen Systemwechsel zur Multipolarität in beispielloser Weise beschleunigen wird. Die bevorstehende Dreiteilung der internationalen Beziehungen wird de facto zur Bildung von drei Blöcken des Neuen Kalten Krieges führen: die von den USA geführte Goldene Milliarde des Westens, die chinesisch-russische Entente und der informell von Indien geführte Globale Süden.
Die beiden eurasischen Großmächte hatten ihre Außen- und Wirtschaftspolitik bereits eng aufeinander abgestimmt, lange bevor Russland im vergangenen Jahr gezwungen war, seine Sonderoperation in der Ukraine einzuleiten, nachdem die NATO dort heimlich ihre roten Linien überschritten und sich geweigert hatte, ihr Sicherheitsdilemma diplomatisch zu lösen. Dies war auf die gemeinsame multipolare Vision zurückzuführen, die wiederum dazu führte, dass Moskau seine Greater Eurasian Partnership (GEP) mit Pekings Belt & Road Initiative (BRI) synchronisierte. Der Zweck dahinter war, multipolare Prozesse auf dem gesamten Superkontinent zu beschleunigen, um die internationalen Beziehungen demokratischer, gleichberechtigter, gerechter und berechenbarer zu machen, und zwar viel früher, als selbst die optimistischsten Beobachter erwartet hätten. Dies geschah auch nicht aus antiwestlicher Feindseligkeit, denn beide sahen die EU und die USA in dieser entstehenden Weltordnung in einer pragmatischen Rolle, was durch ihr proaktives Engagement im Laufe der Jahre bewiesen wurde.
Russland erwartete, dass es sein Sicherheitsdilemma mit den USA im Zusammenhang mit der NATO-Erweiterung diplomatisch lösen und gleichzeitig die USA und die EU ermutigen könnte, Kiew zur Umsetzung des Minsker Abkommens zu bewegen, um so den damaligen ukrainischen Bürgerkrieg zu beenden und den trans-eurasischen Handel zu optimieren. In der Zwischenzeit traten viele EU-Länder der BRI bei und China schloss sogar einen Investitionspakt mit dem Block, während es gleichzeitig versuchte, sein eigenes Sicherheitsdilemma mit den USA diplomatisch zu lösen und ein neues Handelsabkommen mit ihnen auszuarbeiten. Hätten die USA ihre große Strategie mit Blick auf für beide Seiten vorteilhafte wirtschaftliche Ergebnisse formuliert, anstatt unter dem Einfluss von Brzezinskis Nullsummen-Teilen-und-Herrschen-Lehre zu stehen, dann hätte alles ganz anders kommen können. Der im Niedergang begriffene unipolare Hegemon hätte sich in der neuen Ära der Globalisierung, die Russland und China gemeinsam anstrebten, verantwortungsvoll eine komfortable Nische schaffen und so dafür sorgen können, dass sich der globale Systemwechsel reibungslos in Richtung Multipolarität vollzieht.
Bedauerlicherweise glaubten die liberal-globalistischen Mitglieder der militärischen, geheimdienstlichen und diplomatischen Bürokratie der USA (“deep state”) weiterhin, dass Brzezinskis geostrategische Pläne den oben erwähnten Übergang erfolgreich umkehren und somit die dominante Stellung ihres Landes in den internationalen Beziehungen auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten könnten. Dies erklärt, warum sie in der Folge versuchten, Russland und China gleichzeitig “einzudämmen”, indem sie die regionalen Streitigkeiten verschärften, anstatt die Bemühungen der beiden um eine friedliche Lösung zu erwidern. Schließlich wurde beschlossen, der “Eindämmung” Russlands Vorrang vor der Chinas einzuräumen, in der Erwartung, dass Russland entweder vor der Erpressungskampagne der NATO strategisch kapitulieren oder aufgrund von Sanktionen schnell zusammenbrechen würde, wenn es zur Verteidigung seiner roten Linien in der Ukraine auf militärische Gewalt zurückgreifen würde, wodurch die erfolgreiche “Eindämmung” Chinas in diesem Szenario zu einer vollendeten Tatsache würde und somit die Hegemonie der USA erhalten bliebe. Der Fehler lag darin, dass der Westen nie auf einen langwierigen Konflikt in der Ukraine vorbereitet war. Mehr …

22.03.2023:  Xi zu Besuch in Moskau: Schlüsselmoment im Kampf gegen die US-Hegemonie. Russland und China haben mittlerweile verstanden, dass sie zusammenhalten müssen, um Washingtons Aggressionen abzuwehren. Denn wenn eines der beiden Länder fällt, bleibt das andere Land auf sich allein gestellt. Eine Annäherung ist unumgänglich. Das internationale System befindet sich in einer Krise vom Ausmaß eines Weltkriegs. Diese Krise begann vor fast einem Jahrzehnt, als der vom Westen unterstützte Regierungsumsturz auf dem Maidan in Kiew losgetreten wurde und mit Russlands Reaktion darauf, die Kontrolle über die Krim zu übernehmen, was zu einer bis heute anhaltenden amerikanisch-russischen Konfrontation führte. Drei Jahre später gingen die USA von der bisherigen China-Politik des "Engagieren und Eindämmen" abrupt zu einem Handels- und Technologiekrieg über, was in eine ernsthafte Konfrontation zwischen Washington und Peking mündete.
Vergangenes Jahr startete Russland seine Militäroperation in der Ukraine, um jene Bedrohung zu beseitigen, die in Moskau als ein "landgestützter, von den USA bewaffneter und kontrollierter Flugzeugträger vor Russlands Haustür" betrachtet wurde, zu dem die Ukraine de facto geworden war. Damit degenerierte die russisch-amerikanische Konfrontation zu einem Stellvertreterkrieg zwischen den beiden größten Atommächten der Welt. Gleichzeitig verschärfte Washington zunehmend seine Haltung gegenüber Peking und versuchte zudem, seine Verbündeten und Partner in Asien und Europa gegen China zu mobilisieren. Vor diesem Hintergrund haben auch die Spannungen um Taiwan erheblich zugenommen. Daher kann die Möglichkeit, dass Washington einen bewaffneten Konflikt um diese Insel heraufbeschwören wird, nicht ausgeschlossen werden. Hier steht nicht nur das Schicksal der Ukraine oder die Zukunft Taiwans auf dem Spiel. Das Problem ist die bestehende Weltordnung selbst und ihr gegenwärtiges Organisationsprinzip: Die globale Hegemonie der USA. Dieser von Moskau und Peking rundweg abgelehnte Status wird nun ernsthaft in Frage gestellt. Seit einigen Jahren bezeichnen die USA die gegenwärtige Situation als "Konkurrenz der Großmächte", was im 20. Jahrhundert die Essenz beider Weltkriege war. Russland und China setzen sich seit den 1990er-Jahren für einen Übergang von der US-geführten Unipolarität zu einer multipolaren Weltordnung ein. Diese Position wird von zahlreichen Ländern in Asien, dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika unterstützt. Tatsächlich ist der Prozess des systemischen Wandels bereits in vollem Gange. Mehr

Alarmsignal für den Westen: 16 Länder wollen der BRICS-Gruppe beitreten. Der russische Vizeaußenminister Rjabkow hat mitgeteilt, dass 16 Länder den Wunsch geäußert haben, der BRICS beizutreten. Da die BRICS faktisch eine "Konkurrenzveranstaltung" zu westlichen Organisationen ist, ist das ein Alarmsignal für den Westen. Die BRICS-Staaten haben  mit der New Development Bank eine Konkurrenz zu den von USA dominierten Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds gegründet. Gerade diese Bank, die ihre Kredite nicht an politisches Wohlgefallen und andere politische Bedingungen knüpft, wie es die von den USA dominierten Organisationen tun und die Entwicklungsprojekte und den Ausbau von Infrastruktur fördert, stößt international auf großes Interesse.
In den letzten Monaten haben zunehmend mehr Staaten ihr Interesse bekundet, der BRICS beizutreten, was im Westen, dessen Medien die BRICS meist totschweigen, Alarmglocken klingeln lässt. Eine wachsende BRICS-Gruppe würde den weltweiten Einfluss des Westens zurückdrängen und vielen Ländern eine langersehnte Alternative zu den von den USA dominierten Institutionen bieten. Der russische Vizeaußenminister Rjabkow hat nun mitgeteilt, dass die Zahl der an einem BRICS-Beitritt interessierten Staaten ständig wächst und dass die BRICS-Staaten derzeit darüber nachdenken, in welcher Form die Organisation erweitert werden könnte. Darüber hat die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet. Nachfolgend die Übersetzung: Russischer Vizeaußenminister erklärt: Es naht die Zeit, in der die BRICS auf allen Kontinenten vertreten sein wird. Mehr …

干杯 – Gānbēi! Russland und China heben ihre Partnerschaft auf ein historisch beispielloses Niveau. Moskau und Peking haben sich "ehrgeizige Ziele im guten Sinne" gesetzt, sagte Präsident Wladimir Putin bei einem Abendessen zu Ehren des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Video und mehr … https://rtde.live/kurzclips/video/165984-ganbei-russland-und-china/
LIVE: Außenminister Russlands und Eritreas treten gemeinsam vor die Presse. Am 22. März treffen sich der russische Außenminister Sergei Lawrow und sein eritreischer Amtskollege Osman Saleh zu Gesprächen in Sotschi. Anschließend äußern sich beide Minister gegenüber Medienvertretern zu den Schwerpunkten ihrer Verhandlungen. RT DE sendet die Pressekonferenz live auf Deutsch. Video und mehr …

21.03.2023:  Putin lobt chinesischen Friedensfahrplan für die Ukraine. Wladimir Putin hat den chinesischen Friedensplan für die Ukraine gelobt. Er könne aber nur umgesetzt werden, wenn der Westen und Kiew dafür bereit seien, sagte der russische Präsident nach Gesprächen mit seinem chinesischen Amtskollegen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu offiziellen Gesprächen im Kreml empfangen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen lobte Putin den 12-Punkte-Friedensplan für die Ukraine, der kürzlich von Peking vorgelegt wurde: "Wir glauben, dass viele der von China vorgelegten Bestimmungen des Friedensplans mit der russischen Haltung übereinstimmen und als Grundlage für eine friedliche Lösung genommen werden können, wenn sie im Westen und in Kiew dazu bereit sind. Bisher haben wir jedoch keine solche Bereitschaft ihrerseits beobachtet."
Die beiden Präsidenten trafen sich zunächst hinter verschlossenen Türen, wobei eine Reihe von hochrangigen Beamten, darunter Außenminister Sergei Lawrow, der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, und Verteidigungsminister Sergei Schoigu an den Verhandlungen auf russischer Seite teilnahmen. Dem Treffen folgte eine weitere Gesprächsrunde mit erweiterten Delegationen, an der weitere Minister und die Leiter russischer Staatsunternehmen teilnahmen. Mehr …

Treffen von Xi und Putin: Stärkung der Freundschaft – Westen wird immer eifersüchtiger. Der Besuch des chinesischen Staatschefs in Moskau hat bei westlichen Politikern und Medien große Besorgnis ausgelöst. In einer Reihe westlicher Medienberichte wurde versucht, die Freundschaft zwischen den beiden Ländern ins Lächerliche zu ziehen. Das US-Außenministerium teilte mit, dass Joe Biden bereit sei, mit Xi Jinping zu sprechen. Video und mehr …

19.03.2023: Todesstoß für den US-Dollar? Saudi-Arabiens Wendung zum Petroyuan. Es besteht kein Zweifel, dass die bevorstehenden saudischen Schritte zur Unterstützung des Petroyuan, die in Abstimmung mit dem Iran und Russland unternommen werden, die nächste natürliche Phase bei der Abkopplung vom US-Dollar in Gang setzen. Mehr …

17.03.2023: Die »Nachkriegspläne« des Westens für Russland: »DEPUTINISIERUNG & REVOLTE IN MOSKAU!« Im vom NATO/Westen massiv unterstützten Ukraine-Krieg geht es längst nicht mehr um das Land selbst. Vielmehr um geostrategische Ziele gegen Russland, um den unbequemen Global Player zu zerschlagen. So wie einst die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien, was bekanntlich erfolgreich geglückt ist. Dabei machen die westlichen Kriegstreiber keinen Hehl mehr daraus, was sie wirklich wollen. Die 61-jährige Victoria Nuland, Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheit des US-Außenministeriums, wurde diesbezüglich im Februar 2023 konkret. Die Ukrainer »müssen zu einer Landkarte gelangen, die für sie zukunftsfähiger ist«, meinte sie gegenüber der Washingtoner Denkfabrik »Carnegie Edowment«. Sie müssten »große Teile ihres Territoriums zurückerobern, um ein lebensfähiger Staat zu sein, noch bevor man zur Frage der Krim kommt, und das ist es, worauf sie sich jetzt konzentrieren.« Dementsprechend müsste die Halbinsel Krim, die Russland in einen Militärstützpunkt verwandelt habe, unter anderem mit Kommandoposten, Logistikdepots und Flugplätzen für iranische Drohnen, zumindest »entmilitarisiert« werden. Ohnehin stehe der Ukraine ihr gesamtes Territorium innerhalb ihrer nationalen Grenzen zu.
Zudem bekräftigte Nuland, dass neben anderen die Krim »legitime Ziele« seien. Sie würden von der Ukraine angegriffen, »und wir unterstützen das.« Und das, obwohl scheinbar ihr Chef, US-Außenminister Antony Blinken – laut der Nachrichtenplattform Politico – bekundete, dass die USA die Ukraine nicht »aktiv ermutigen« wolle, die Krim zu erobern. Solche Schritte seien »allein die Entscheidung Kiews.« Natürlich ist diese Aussage aus dem Munde der Kriegstreiberischen Amerikaner mehr als glaubhaft! Das ideale Ende des Konflikts wäre Nulands Meinung nach eine »Revolte in Moskau.« Die Russen sollten ihre Regierung stürzen, um in eine »bessere Zukunft« zu gelangen, die – wie kann es anders sein – vom Westen angeboten würde. Der Westen hingegen dürfe »niemals darauf vertrauen, dass die Sache wirklich vorbei ist, solange Wladimir Putin oder jemand wie er an der Macht« sei. Selbst wenn die Kämpfe zu ukrainischen Bedingungen enden würden, müsse es »einen langfristigen Plan« geben, um das ukrainische Militär zur Abschreckung aufzubauen. Mehr …

16.03.2023:  Russische Kampfjets werden die Spielregeln im Nahen Osten verändern. Experten erklären, warum Iran Su-35-Kampfflugzeuge benötigt und welche Folgen das für Russland, die USA und andere Regionen der Welt hat. Eine sensationelle Nachricht wurde von offiziellen Quellen im Iran verkündet – angeblich hat sich Moskau bereit erklärt, Su-35-Kampfjets an Teheran zu verkaufen. Stimmt diese Information, so wird der militärisch-industrielle Komplex Russlands einen Haufen Geld machen, Iran bekäme ein mächtiges Werkzeug, um Israel zu konfrontieren, und der amerikanische Einfluss im Nahen Osten würde schwinden. Iran habe ein Geschäft über den Kauf von Su-35-Kampfjets mit Russland abgeschlossen, so die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA mit Verweis auf die Ständige Vertretung Irans bei der UNO. Über die Anzahl der Flugzeuge und den Zeitpunkt der Lieferung wurden keine Angaben gemacht.
"Nach der Beendigung des iranisch-irakischen Krieges im Jahr 1988 bat Iran eine Reihe von Ländern, die Möglichkeit des Verkaufs von Kampfflugzeugen zu prüfen, und Russland erklärte sich bereit, diese zu verkaufen", berichtete die Vertretung. Die Mission fügte hinzu, dass "die Kampfflugzeuge von Iran technisch genehmigt sind. Nach Oktober 2020, als mit der Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates das Verkaufsverbot für konventionelle Waffen an Iran aufgehoben wurde, beschloss Teheran schließlich, sie zu kaufen". Wenige Tage zuvor habe Pentagon-Chef Lloyd Austin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Galant seine Besorgnis über Irans "wachsende strategische Partnerschaft mit Russland" und insbesondere den Verkauf iranischer Drohnen an Moskau geäußert, heißt es in einer Erklärung des US-Verteidigungsministeriums.
"Im vergangenen Jahr hat sich die militärische Zusammenarbeit Russlands mit Iran vertieft und stellt ein ernstes Problem für die Region und die Sicherheit Ihrer Bürger dar. Iran erwirbt in der Ukraine wichtige Kampferfahrungen, die letztlich auch seinen gefährlichen Marionetten im Nahen Osten zugutekommen werden", fügte er hinzu. "Im Gegenzug für die Unterstützung bietet Russland Iran eine beispiellose Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich an, unter anderem in den Bereichen Raketen und Luftabwehr", so Lloyd. Mehr …

15.03.2023: Geopolitik und Rationalität – 3 Theorien. Es geht in diesem Zusammenhang nicht um Moral, sondern um Strategie. Amoralische Handlungen, selbst Kriegsverbrechen können, selbst wenn man sie natürlich moralisch verurteilen muss, für einen militärischen Akteur rationale Handlungen darstellen. So ist Selenskys Politik der „verbrannten Erde“, die Haisenko hier ausführlich beschreibt, grausam, widerlich und moralisch zu verurteilen. Aber „irrational“, wie Haisenko schreibt, ist sie eben nicht. Wenn man weiß, dass ein Gebiet verloren ist, dann überlässt man dem Feind keine intakte Infrastruktur, keine Munitionslager, keine Silos mit Nahrung. Was man nicht weggeschafft bekommt, das vernichtet man eben.
Viele kluge, aber grausame Militärs der Geschichte haben gezeigt, dass die Taktik der verbrannten Erde äußerst wirksam ist. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Walachenfürst Draculea (ja, der war die Vorlage für Stokers Vampir) hat eine zehnfache Übermacht der Türken besiegt, indem er in seinem eigenen Land die Felder verbrannt und die Brunnen vergiftet hat. Rumänien litt danach an einer Hungersnot, es gab unendliches Leid. Aber Rumänien war immerhin nicht osmanisch geworden. Die Rumänen verehren Draculea bis heute als Volkshelden. Mehr ...

Prof. Richard Wolff: The Economics of the US-China Cold War & Ukraine War - acTVism Munich. In this episode of The Source, we talk with Richard Wolff, professor emeritus of economics (University of Massachusetts) and founder of Democracy at Work, about the economics behind the Cold War between the United States and China. We also examine recent socioeconomic developments related to the Ukraine war. Finally, we take a look at the economic factors behind inflation and working class protests across Europe. Video (english) …

14.03.2023:  Lukaschenko im Iran: Sanktionen sind eine Zeit der Möglichkeiten. Am Montag traf der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko zu einem offiziellen Besuch im Iran ein. Im Rahmen der Reise wurden zahlreiche Abkommen von beiden Seiten unterzeichnet. Der weißrussische Staatschef erklärte, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der während seines Besuchs im Iran getroffenen Vereinbarungen auf etwa 100 Millionen Dollar belaufen werden. Video und mehr …

Exklusiv: Die versteckten Sicherheitsklauseln des Iran-Saudi-Deals. The Cradle enthüllt vertrauliche Klauseln des Abkommens zwischen Teheran und Riad, das mit freundlicher Genehmigung Pekings erzielt wurde. Unter chinesischer Schirmherrschaft einigten sich die langjährigen regionalen Konkurrenten Iran und Saudi-Arabien am 10. März in Peking auf die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen nach siebenjähriger Unterbrechung. In der optimistischsten Lesart kann das Abkommen als historisches strategisches Abkommen betrachtet werden, das die großen Veränderungen widerspiegelt, die sich in Westasien und der Welt vollziehen. Im schlimmsten Fall kann es als ein „Waffenstillstandsabkommen“ zwischen zwei wichtigen Rivalen bezeichnet werden, das einen wertvollen Raum für direkte, regelmäßige Kommunikation schafft. Die gemeinsame chinesisch-saudi-iranische Erklärung vom Freitag hat weitreichende Auswirkungen, die über die Ankündigung der Wiederaufnahme der seit 2016 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zwischen Teheran und Riad hinausgehen. Die Erklärung ist sehr klar:
Die Botschaften von Saudi-Arabien und der Islamischen Republik Iran werden in weniger als zwei Monaten wieder eröffnet.
Achtung der Souveränität der Staaten.
Aktivierung des 2001 unterzeichneten Abkommens über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und Iran.
Aktivierung des 1998 zwischen den Parteien unterzeichneten Kooperationsabkommens in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Investitionen, Technologie, Wissenschaft, Kultur, Sport und Jugend.
Aufforderung an die drei Länder, alle Anstrengungen zur Förderung des regionalen und internationalen Friedens und der Sicherheit zu unternehmen.
Auf den ersten Blick lassen die ersten vier Klauseln vermuten, dass es sich bei der von China vermittelten Vereinbarung im Wesentlichen um eine Verbesserung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden langjährigen Gegnern handelt. Tatsächlich aber ist die fünfte Klausel weit von dem Standardtext entfernt, der in gemeinsamen Erklärungen zwischen Staaten steht. Sie scheint einen neuen Bezugspunkt für Konflikte in Westasien zu schaffen, in dem China – in Partnerschaft mit dem Iran und Saudi-Arabien – die Rolle des „Friedensstifters“ spielt, in dem Peking eine Rolle in verschiedenen regionalen Konflikten übernimmt oder Einfluss auf die betreffenden Parteien nimmt. Quellen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, haben The Cradle verraten, dass der chinesische Präsident Xi Jinping nicht nur den Mantel eines bereits laufenden Abkommens zwischen Teheran und Riad übergestreift hat. Vielmehr hat Xi persönlich den Weg für das Zustandekommen dieses Abkommens geebnet. Das chinesische Staatsoberhaupt hat sich seit seinem Besuch in Saudi-Arabien im Dezember 2022 und später, während des Besuchs des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in Peking Mitte Februar 2023, eingehend mit den Einzelheiten befasst. Mehr …

Geburt der multipolaren Welt (Teil1). Der Nahe Osten befreit sich vom Westen. Die Versöhnung zwischen Saudi-Arabien, dem Führer der sunnitisch-muslimischen Welt, und dem Iran, dem Führer der schiitisch-muslimischen Welt, macht endlich eine Ära des Friedens im Nahen Osten möglich. Sie wurde von Russland, einem Verbündeten der beiden feindlichen Brüder, ermöglicht und zuerst im Irak und im Oman verhandelt, bevor sie von China, einem tausend Jahre alten Verbündeten des Iran, abgeschlossen wurde, ohne aber parteiisch zu handeln. Dieses Abkommen beendet elf Jahre Krieg und westlichen Einfluss. Mehr

13.03.2023: Der Westen mag die iranisch-saudische Einigung nicht. Für China ist die vermittelte Einigung zwischen den bislang verfeindeten Staaten Iran und Saudi-Arabien zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen ein großer politischer und diplomatischer Erfolg. Und für den von den USA dominierten Unwertewesten ist das keine gute Nachricht. Denn die Entspannung zwischen zwei ölreichen wichtigen Ländern signalisiert erneut, dass sich weltpolitisch neue Horizonte abzeichnen. Die alte angloamerikanische Spezialität, Staaten zum eigenen Vorteil gegeneinander auszuspielen und aufeinander zu hetzen, verliert zusehends an Wirksamkeit. Zwar sind nun der schiitische Iran und das radikalsunnitische Saudi-Arabien nicht gleich die besten Freunde, aber offenbar auch nicht mehr geneigt, sich demnächst an die Kehle zu gehen.
Für die mit den USA in Konfrontation stehenden Großstaaten Russland und China verbessert sich die internationale Lage mit der Emanzipation der Saudis von Washington. Immer deutlicher geht es auf eine multipolare Welt zu, in der die Supermacht USA nicht mehr die erste Geige spielen kann, weil ihre auf der Dollar-Währung und militärischen Potenzen beruhende Macht erodiert. Diese Entwicklung lässt die USA unter ihrer imperialistischen politischen Elite zu einer großen Gefahr für die Menschheit werden. Denn Washington ist offenbar bereit, seinen bisherigen Status als einzige Supermacht weder mit China noch einer anderen Macht zu teilen. Die wachsende Multipolarität können die USA aber nur militärisch aufhalten – nämlich um den Preis eines Weltkriegs.
Was dieser für Deutschland bedeuten würde, muss hier nicht ausgeführt werden. Es ist ein Glück für die AfD, dass sie in Dimitrios Kisoudis einen brillanten Analytiker als Grundsatzreferent für den Parteivorsitzenden Tino Chrupalla hat, der diese weltpolitische Perspektive erkannt hat. Davon zeugt auch Kisoudis jüngster Eintrag bei Facebook: „Europa muss sich aus dem Vasallenstatus lösen und in der entstehenden multipolaren Weltordnung einen eigenen Pol bilden. Weil diese Ordnung in Asien entsteht, ist die Orientierung nach Osten unabdingbar. Dass Teile der europäischen Rechten ausgerechnet in der Ära Biden ihr Herz für die Westlichkeit entdeckten, ist aus einer inneren Logik oder autonomen strategischen Erwägungen heraus nicht zu erklären. Diese strategische Fehlentscheidung ist schwerstens und könnte der politischen Stilrichtung, die als Populismus bezeichnet wurde, den Garaus machen.“ Mehr …

Rückschlag für Israel: Deal zwischen Iran und Saudi-Arabien bringt asiatische Integration voran. Im Gegensatz zu China, dessen Machtausbau durch Entspannung auf der Weltbühne zustande kommt, basiert die Machtbasis der USA auf Spalten und Herrschen. Israel fungiert als Außenposten der USA und versucht in letzter Zeit, durch Angstpropaganda gegen Iran Spaltung in der Region zu schüren. Mehr …

Premier Li Qiang: "Einkreisung und Unterdrückung nützen niemandem" – Chinas Statement an die USA. Der neue chinesische Ministerpräsident Li Qiang hat ausländischen Investoren eine weitere Öffnung der Wirtschaft zugesichert. "China wird seine Tür zur Marktöffnung noch weiter öffnen, ein immer besseres Umfeld und einen immer besseren Service bieten", sagte Li auf der Pressekonferenz am Montag nach dem feierlichen Abschluss der Jahrestagung des Nationalkongresses. Die beiden Regierungen haben die größten Handelsbeziehungen der Welt und gemeinsame Interessen bei der Bekämpfung des Klimawandels und anderer Probleme. Doch die Beziehungen sind aufgrund der Weigerung Pekings, sich dem Diktat Washingtons zu beugen, angespannt. "China und die USA können zusammenarbeiten, und sie sollten es auch", sagte der chinesische Ministerpräsident. Video und mehr …

Bewegliche Multipolarität in Moskau: Auf dem „Newcoin“-Zug mitfahren. Die neue Währung sollte in der Lage sein, ein „externes Geld“ zu werden, in dem Kapital und Reserven aufbewahrt werden, und nicht nur eine Verrechnungseinheit. Ah, die Freuden der Big Circle Line (BKL, auf Kyrillisch): Sie umrundet ganz Moskau auf 71 km und 31 Stationen: von Tekstilshchiki – im alten Textilviertel – nach Sokolniki – einer suprematistischen/konstruktivistischen Galerie (Malewitsch lebt!); von Rizhskaya – mit ihren prächtigen Stahlbögen – nach Maryina Roscha – mit ihrer 130 Meter langen Rolltreppe.
Das BKL ist wie eine lebende, atmende, laufende Metapher für die Hauptstadt der multipolaren Welt: ein Crashkurs in Kunst, Architektur, Geschichte, Stadtplanung, technischem Transport und natürlich „Austausch von Mensch zu Mensch“, um unsere chinesischen Freunde der Neuen Seidenstraße zu zitieren. Präsident Xi Jinping wird übrigens mit Präsident Putin auf der BKL fahren, wenn dieser am 21. März nach Moskau kommt. Kein Wunder also, dass ich einem versierten Investor an der Spitze der globalen Finanzmärkte mit jahrzehntelanger Erfahrung vorschlug, einige seiner wichtigsten Erkenntnisse über das globale Finanzsystem mit mir zu teilen – und er sagte sofort zu. Nennen wir ihn Mr. S. Tzu. Dies ist die minimal redigierte Niederschrift unseres beweglichen Gesprächs. Mehr …

„Partner im blauen Pazifik (PBP)“: Wer sind sie und was sind ihre Ziele? Anfang Februar 2023 stellte Washington die Indo-Pazifik-Strategie der USA vor. In dem Dokument wurde wiederholt die Bedeutung der informellen Gruppe „Partners in the Blue Pacific“ (PBP) hervorgehoben, die im September 2022 gegründet wurde und aus den Vereinigten Staaten, Australien, Neuseeland, Japan und dem Vereinigten Königreich besteht. Ziel der PBP ist es, die Beziehungen zu den zwölf kleinen Inselstaaten im Südpazifik „für deren Wohlstand und maritime Sicherheit“ zu stärken. In diesem Zusammenhang wurde die Ernennung von Frankie Annette Reed (US-Generalkonsulin in Melbourne, Australien) zur ersten amerikanischen Gesandten beim Pazifik-Insel-Forum hervorgehoben, einer wichtigen regionalen zwischenstaatlichen Organisation, die 1971 gegründet wurde und in der sich die Staatsoberhäupter der südpazifischen Länder jährlich treffen. Die indo-pazifische Strategie der Vereinigten Staaten beinhaltet die Möglichkeit, zwei neuseeländische Besitzungen, die Cook-Inseln (15.000 Einwohner) und Niue (knapp 2.000 Einwohner), nach entsprechenden Konsultationen als souveräne Staaten anzuerkennen.
Ein solches beispielloses amerikanisches Interesse am Leben kleiner Inselstaaten, die von den Zentren der Weltzivilisation weit entfernt sind, lässt sich durch die Tatsache erklären, dass in den 2020er-Jahren die Frage des wachsenden chinesischen Einflusses in der südpazifischen Region, die die geopolitischen Interessen der dominierenden regionalen Akteure – Australien und die Vereinigten Staaten – verletzt. Und wer von den kleinen Inselstaaten im Südpazifik bevorzugt wird, wird bestimmen, wer in den kommenden Jahren der Herr des Pazifiks sein wird: Die USA oder China.
Chinas Handels- und Wirtschaftsinitiative „Belt and Road“, an der sich Neuseeland und acht kleine Inselstaaten, die alle in der Nähe der australischen Küste liegen, seit 2017 beteiligen, zielt auf mehr als nur eine Verbesserung der maritimen Logistik. Die Ansiedlung chinesischer Militärbasen und Geheimdienstausrüstung in Ländern, die an der Belt and Road Initiative teilnehmen, wird jedoch mit der Zeit eine ernsthafte Bedrohung für die regionale Sicherheit darstellen. Deshalb haben Washington, Canberra und London beschlossen, im September 2021 das angelsächsische Verteidigungsbündnis AUKUS zu gründen, um im Pazifik „Freundschaft gegen“ China zu schließen. Mehr …

12.03.2023:  Von den USA lanciert, von China gelöst: Die iranisch-saudische Rivalität ist Geschichte. Diese bemerkenswerte jüngste Entwicklung, die von China initiiert wurde, beseitigt einen der destabilisierendsten Faktoren für die regionale Sicherheit: die iranisch-saudische Rivalität, die von den USA ausgenutzt wurde, um Westasien zu spalten und zu beherrschen. Die von China kürzlich veröffentlichte Global Security Initiative (Globale Sicherheitsinitiative – GSI) hat gerade ihren ersten Erfolg erzielen können, nachdem eine trilaterale Erklärung am vergangenen Freitag publiziert wurde, wonach die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien erzielt werden konnte. Peking vermittelte bei den Verhandlungen zum Abkommen zwischen Teheran und Riad, bei dem man sich darauf einigte, sich nicht in die Angelegenheiten des jeweils anderen Landes einzumischen und die Souveränität des jeweiligen Gegenübers zu respektieren, ein Prinzip, das eine der wichtigsten Säulen der GSI bildet.
Diese bemerkenswerte neuste Entwicklung, die von China in die Wege geleitet wurde, beseitigt einen der destabilisierendsten Faktoren der regionalen Sicherheit, der seit Jahrzehnten vorherrschte: die iranisch-saudische Rivalität, die von den USA ausgenutzt wurde, um Westasien zu spalten und zu beherrschen. Washington könnte immer noch versuchen, diese Annäherung zu sabotieren, aber es ist unwahrscheinlich, dass es in dieser Hinsicht etwas erreichen wird, zumal man sich sowohl in Teheran als auch in Riad dieser möglichen Absicht wahrscheinlich bewusst ist. Obwohl die USA es nie öffentlich zugeben würden, sind sie ungemein wütend über diese Einigung, zumal China dieses Abkommen vermittelt hat. Damit schließen sich Iran und Saudi-Arabien nicht nur der chinesisch-russischen Allianz an, sondern treiben auch das Szenario des "Petroyuan" voran. Das Letztgenannte könnte dem Petrodollar den Todesstoß versetzen und damit den globalen systemischen Übergang zu einer – wenn auch komplexen – Multipolarität beschleunigen. Mehr …

Sambischer Politiker rechnet mit USA ab: "Demokratie wurde zu einer Massenver-nichtungswaffe". Im Vorfeld eines von den USA mitorganisierten Demokratie-Gipfels in Sambia wirft ein lokaler sozialistischer Politiker der US-Regierung Heuchelei vor. Fred M'membe bezweifelt, dass Washington andere Staaten weltweit über Demokratie und faire Wahlen belehren darf. Der altgediente Journalist und Vorsitzende der Sozialistischen Partei Sambias, Fred M'membe, stellt einer bevorstehenden Demokratie-Konferenz in seinem Land ein vernichtendes Attest aus. Der sogenannte zweite Gipfel für Demokratie, der von den USA, Costa Rica, den Niederlanden und Südkorea mitorganisiert wurde, soll vom 29. bis zum 30. März in Sambia stattfinden. M'membe ist jedoch der Meinung, dass Washington kein moralisches Recht habe, anderen Ländern die Leviten zu lesen und sie über Demokratie zu belehren. Der Politiker verweist dabei auf die lange Geschichte von Einmischungen der USA in die inneren Angelegenheiten anderer Länder. "Was können die USA uns in Bezug auf Demokratie und Wahlen beibringen? Ein Land, das so viele Staatsstreiche in Afrika und anderen Teilen der Welt eingefädelt, so viele unserer Führungskräfte ermordet und geholfen hat, in vielen Ländern Wahlen zu fälschen? Selbst ihre eigenen Wahlen werfen Fragen auf." Mehr …

11.03.2023:  Meisterstück chinesischer Diplomatie: Der Neubeginn zwischen Iran und Saudi-Arabien. Am Persischen Golf werden die Karten neu gemischt. Die Aussöhnung zwischen der alten Staatsnation Iran und der arabischen Regionalmacht Saudi-Arabien kann viele Kriegsschauplätze entschärfen und markiert eine Zeitenwende in der internationalen Politik. Seit bald drei Jahren wurde auf eine Versöhnung zwischen den beiden Regionalmächten am Persischen Golf hingearbeitet. Der Oman vermittelte ebenso wie es im Irak im Vorjahr zu wichtigen Gesprächen kam. Das Finale ermöglichte nun China. In Peking wurde auf einem trilateralen Gipfel die gemeinsame Erklärung unterzeichnet, der zufolge binnen 60 Tagen Riad und Teheran wieder ihre jeweiligen Botschaften eröffnen werden. Diese waren infolge wachsender Spannungen zwischen den beiden Rivalen und ihren vielen Stellvertreterkriegen, die sich vom Irak über die Levante bis in den Jemen ziehen, versperrt worden. In den letzten vier Jahrzehnten eskalierte es immer wieder, die islamische Revolution im schiitischen Iran trieb ab 1979 das sunnitische Saudi-Arabien in eine enge US-Allianz. Es gab eine lange Liste des Misstrauens. Mehr …

Russland als Mediator und Gestalter der multipolaren Weltordnung. Die multipolare Weltordnung nimmt Gestalt an. Russland ist einer der wichtigen Akteure, die diesen Wandel nicht nur begleiten, sondern gestalten. Zuletzt wurde auf der Middle-East-Conference des Waldai-Forums die Sehnsucht nach der Ablösung westlicher Hegemonie deutlich. Mehr …

Geopolitisches Erdbeben: Iran und Saudi-Arabien nehmen diplomatische Beziehungen auf. Die asiatische Integration schreitet voran: Durch Vermittlung Chinas haben Iran und Saudi-Arabien ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Die damit mögliche weitere Annäherung zwischen Teheran und Riad kann eine große Bedrohung für die Position Großbritanniens und der USA im Nahen Osten darstellen. Video und mehr …

10.03.2023:  Brics als reale Gefahr? Wie entwickelt sich die Zukunft? Daniele Ganser im Gespräch mit Krissy Rieger Video …

Durch Vermittlung Chinas: Iran und Saudi-Arabien nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf. Die asiatische Integration schreitet voran: Durch Vermittlung Chinas haben Iran und Saudi-Arabien ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Die damit mögliche weitere Annäherung zwischen Teheran und Riad kann eine große Bedrohung für die Position Großbritanniens und der USA im Nahen Osten darstellen. Iran und Saudi-Arabien haben sich in der chinesischen Hauptstadt Peking auf die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen und die Wiedereröffnung von Botschaften und Vertretungen geeinigt – sieben Jahre nach dem Abbruch der bilateralen Beziehungen wegen politischer Meinungsverschiedenheiten und Rivalitäten in der Region.
Die Wiederaufnahme der Beziehungen wurde am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung von Iran, Saudi-Arabien und China offiziell bekannt gegeben.Die Vereinbarung wurde, laut Press TV, nach mehrtägigen intensiven Verhandlungen zwischen Admiral Ali Schamchani, dem Sekretär des iranischen Nationalen Sicherheitsrates (SNSC),  und seinem saudischen Amtskollegen Musaad bin Mohammed Al Aiban in Peking getroffen. Nach den Gesprächen zwischen dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping im Februar in Peking führte Schamchani als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Irans seit Montag intensive Gespräche mit seinem saudischen Amtskollegen in Peking, um eine endgültige Lösung für die Streitigkeiten zwischen Teheran und Riad zu finden, heißt es bei Press TV. Mehr …

07.03.2023: »BIS AUFS BLUT!« – Die geostrategischen Ziele der Briten & Amerikaner in Europa gegen Russland. Die »Beherrschung der Welt« und die »Neue Weltordnung« – von der sogar George Bush Senior am 11. September 1990 sprach – diese Schlagworte sind heute aktueller als jemals zuvor. So rückt auch wieder eine längst vergessene Hypothese in das Bewusstsein der Geostrategen und der Geopolitiker: die sogenannte »Heartland-Theorie.« Zwar wurde diese bereits vor 118 Jahren verfasst und dennoch ist sie hervorragend dafür geeignet, die gegenwärtigen weltpolitischen Ereignisse zu erklären. Sir Halford John Mckinder (1861-1947) war nicht nur ein britischer Geograph, sondern auch ein ausgezeichneter Wirtschafts- und Politikwissenschaftler. Er entwickelte die »Heartland-Theorie«, die bereits 1904 in seinem Aufsatz The Geographical Pivot of History als Teil der Geopolitik veröffentlicht wurde. Im Prinzip ging es darum, dass die Beherrschung des »Kernlandes Eurasiens« der Schlüssel zur »Weltherrschaft« sei.
Eurasien ist der geographisch-geologische Begriff für Europa und Asien als ein zusammengefasster Kontinent. Diese Bezeichnung geht bereits historisch und kulturell bedingt auf die Weltsicht der griechischen Antike zurück. Mckinder war der Überzeugung, dass die führende Seemacht Großbritannien Eurasien nicht beherrschen könne und insbesondere mit Russland als expansionistischer Macht rechnen müsse. Ferner vertrat er die Ansicht, dass wer das »Heartland«, also das »Herzland« und damit Eurasien beherrsche, der würde letztlich die ganze Welt beherrschen. Mehr …

06.03.2023: Orbán fordert eine europäische NATO ohne die USA. Die Briten sagten „Goodbye“, nationale Kräfte sehen sich im Aufwind, und die Fronten in der Flüchtlingspolitik sind verhärtet: Steht die EU tatsächlich vor dem Aus, wie Populisten düster prophezeien? Zwar klingt ein Europa ohne EU unvorstellbar, doch die Bedrohung scheint real. Zwar appellieren Politiker an die Einheit, doch Lösungen sind nicht in Sicht. Stattdessen brodeln weitere Krisenherde vor sich hin, auch wenn es um die Sanktionen gegen Russland geht. Nun forderte der ungarischen Ministerpräsidenten Orbán in einem Interview mit der Weltwoche, eine europäische NATO ohne die USA. Weiter sagte er, Washington verfolge oft persönliche Interessen, wenn es um internationale Sicherheitsfragen gehe. Orbán ist der Ansicht, dass es „heute zumindest im Westen am Willen mangelt“, die Situation in der Ukraine zu lösen. Viele Nationen – Araber, Brasilianer, Inder, Chinesen, Türken – wollen ein schnelles Ende des Konflikts, aber der Westen habe seine Fähigkeit verloren, die Welt für eine Sache zu vereinen, so Orbán weiter. Das Interview mit Viktor Orbán ist leider nur hinter einer Paywall zu lesen. Es sei jedem Leser empfohlen. Die Weltwoche titelte: «Wir beten und vertrauen auf den lieben Gott» Ungarns Premierminister Viktor Orbán spricht über den Krieg, Wege zum Frieden, seine Begegnungen mit Putin, die dramatische Schwäche Europas und seine eigenen politischen Leistungen. Er hält die christliche Lehre auch in der Politik für gültig. Hier einige weitere Auszüge, die sehr deutlich machen, in welchem Zustand sich die EU derzeit befindet. Orbán über den Ukraine -Krieg. Mehr …

Journalist Andreas Zumach über Ukraine & Geopolitik - Jung & Naiv: Folge 630 - Jung & Naiv. Video …

Das Valdai-Treffen: Wo Westasien auf Multipolarität trifft. Die Antwort des Ostens auf Davos. Auf der Tagung des russischen Valdai-Clubs – der Antwort des Ostens auf Davos – trafen sich Intellektuelle und einflussreiche Persönlichkeiten, um über die aktuellen und künftigen Entwicklungen in Westasien zu diskutieren. Die 12. „Nahost-Konferenz“ im Valdai-Club in Moskau bot eine mehr als willkommene Fülle von Ansichten über die miteinander verknüpften Probleme und Schwierigkeiten der Region. Doch zunächst ein wichtiges Wort zur Terminologie – wie nur einer der Valdai-Gäste sich die Mühe machte zu betonen. Dies ist nicht der „Nahe Osten“ – ein reduktionistischer, orientalistischer Begriff, den sich die alten Kolonialherren ausgedacht haben: Wir bei The Cradle betonen, dass die Region korrekt als Westasien bezeichnet werden muss.
Der offizielle Valdai-Bericht „The Middle East and The Future of Polycentric World“ hat einige der Schwierigkeiten und Probleme der Region aufgezeigt. Aber auch das intellektuelle und politische Gewicht der Anwesenden kann wertvolle anekdotische Einblicke liefern. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Aspekte, die die Teilnehmer zu den aktuellen und künftigen regionalen Entwicklungen ansprachen, erläutert: Mehr …

03.03.2023: Die Arktis ist die nächste Front im neuen Kalten Krieg. Geostrategisch günstig gelegen, mit profitablen natürlichen Ressourcen, wird die Arktis schnell zu einer militarisierten Zone der Machtpolitik im neuen Kalten Krieg, umkämpft von den USA und Europa, Russland und China. Die Arktis war einst eine weitgehend friedliche Zone, in der die internationale wissenschaftliche Forschung zusammenarbeitete. Doch heute wird sie schnell zu einem Gebiet militarisierter Machtpolitik. Schwer bewaffnete Nationen umgeben den schmelzenden Arktischen Ozean mit seinem instabilen Umfeld aus erodierenden Küstenlinien, zugänglichen natürlichen Ressourcen und umstrittenen Seewegen. Im Februar dieses Jahres begannen die USA mit wenig öffentlichkeitswirksamen, einmonatigen Militärübungen in der Arktis, die von Finnland und Norwegen ausgerichtet wurden.
Das Europäische Kommando des Pentagons beschrieb die Übungen mit den Bezeichnungen Arctic Forge 23, Defense Exercise North und Joint Viking als eine Möglichkeit, „die Bereitschaft zu demonstrieren, indem eine kampffähige Truppe eingesetzt wird, um die Macht an der Nordflanke der NATO zu stärken“. An den Übungen nehmen mehr als 10.000 Militärangehörige aus den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Finnland und Norwegen teil. Zu tatsächlichen Feindseligkeiten hätte es bereits im Februar kommen können, als das US-Militär ein nicht identifiziertes Objekt über Alaska abgeschossen hatte, kurz nachdem ein US-Kampfjet einen angeblichen chinesischen Spionageballon über dem Atlantik zum Absturz gebracht hatte. Wie sich herausstellte, gehörte der Ballon über Alaska einem US-Hobbyclub, aber das Gefühl der Bedrohung blieb bestehen. Eine Möglichkeit, die Menschen auf drohende Konflikte aufmerksam zu machen, ist die Unterhaltungsindustrie, die eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Zustimmung spielt. Die dänische Serie „Borgen – Power & Glory“ tut genau das und zeigt die wachsende Bedeutung der Arktis als „geopolitischer Brennpunkt der Weltpolitik“. Mehr …

01.03.2023:  Lukaschenko: "Ohne China ist es unmöglich, globale Probleme zu lösen". Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko betonte bei seinem Besuch in der Volksrepublik China die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Weißrussland und China. Bei seinem Treffen mit dem Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, Li Zhanshu, hob der weißrussische Staatschef das gemeinsame Streben hin zu einer multipolaren Weltordnung sowie zu einer friedlichen Entwicklung aller Nationen besonders hervor. Video und mehr …

Yanis Varoufakis über den Bedarf der Welt an einer neuen Bewegung der Blockfreien Staaten - acTVism Munich. Am 27. Januar 2023 hielt der Mitbegründer von DiEM25 und MeRA25-Vorsitzende Yanis Varoufakis auf dem Kongress in Havanna eine Rede über die Notwendigkeit einer neuen Bewegung der Blockfreien Staaten, um "den legalisierten Raub von Menschen und Erde zu beenden, der die Klimakatastrophe verstärkt". Der Mitbegründer von DiEM25 war auf Einladung der Regierung von Havanna zu einem offiziellen Besuch in Kuba. Ein Hauptthema seiner Reise war die Schaffung einer neuen Bewegung der Blockfreien Staaten, die eine neue internationale Wirtschaftsordnung anstrebt. Video und mehr …

28.02.2023: Das westliche Narrativ von der „russischen Bedrohung“: Ein Instrument zur Destabilisierung und hegemonialen Kontrolle. Das Bedrohungsnarrativ der westlichen Welt zielt darauf ab, das Konzept der Multipolarität durch die Verhängung von Sanktionen und militärischer Abschreckung zu stören. Am 21. Februar hielt der russische Präsident Wladimir Putin eine Rede vor der Bundesversammlung, die vor allem in den westlichen Medien große Beachtung fand, da sich der erste Jahrestag des Ukraine-Krieges näherte. Obwohl westliche Analysten von Putins Rede einen aggressiven Ton erwarteten, trat dieser nicht ein. Ihre Erwartung war vor allem, dass Putin Aussagen über einen „Gangwechsel“ in der Ukraine machen und den Beginn einer neuen Phase der Operation verkünden würde. Putins Rede konzentrierte sich jedoch mehr auf innenpolitische Themen in Russland. Er erinnerte daran, wie die sowjetische Wirtschaft in ihren letzten Tagen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, und erklärte, die Sowjetunion habe begonnen, eine Marktwirtschaft nach dem Vorbild der westlichen Länder aufzubauen, was jedoch dazu geführt habe, dass die russische Wirtschaft „als Rohstoffquelle vom Westen abhängig“ geworden sei.
Dies sind zwar bekannte Tatsachen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, aber diese Wiederholung war deshalb so bedeutsam, weil sie vom russischen Präsidenten direkt in einer Kriegszeit erklärt wurde. Bezeichnend und ergänzend war in diesem Zusammenhang auch, dass Putin in derselben Rede in Bezug auf die Oligarchen die Formulierung verwendete: „Die einfachen Russen haben kein Mitleid mit denen, die ihre Jachten und Paläste im Ausland verloren haben“. Was den Krieg betrifft, so war Putins Rede entgegen den Erwartungen eher ideologisch als militärisch geprägt. In einer eher klischeehaften Formulierung erklärte Putin, wie er das „große Ganze“ sieht.
Putin erklärte offen, dass der Krieg mit der Ukraine nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen die „Herren der Kiewer Verwaltung“ geführt werde und dass Russland nicht nur seine Interessen, sondern auch den Grundsatz verteidige, dass die Welt nicht in „zivilisierte Länder und andere“ unterteilt werden dürfe, denn „die westlichen Eliten haben sich in eine Gesellschaft der prinzipienlosen Lügen verwandelt“. Die Entscheidung, Russlands Beteiligung an den START-Abkommen einzufrieren, war zweifellos eines der kritischsten Themen der Rede. Putins Äußerungen, die dieser Entscheidung vorausgingen, deuten darauf hin, dass sie aus einer historischen Perspektive heraus getroffen wurde: „Es gab eine Zeit, in der die UdSSR und die USA einander nicht als Feinde betrachteten. Diese Zeit ist vorbei. Unsere Beziehungen haben sich verschlechtert, dank des Wunsches der USA, eine Weltordnung nach ihrem Modell und mit nur einem Herrscher aufzubauen.“ Die lokalen und regionalen Krisen seit dem Zusammenbruch der UdSSR und der Maydan-Putsch im Jahr 2014, der zu gewaltsamen Konflikten eskalierte, sind deutliche Anzeichen dafür, dass Russland am Rande eines politischen und wirtschaftlichen Wandels steht. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die russische Führung zu einem „sowjetischen Modell“ zurückkehrt, wie es der Westen befürchtet, wird sich dieser Wandel nicht nur auf Russland, sondern auch auf die entstehende neue Welt außerhalb des sogenannten „kollektiven Westens“ (USA/EU, NATO) auswirken. Dieser Wandel ist bereits benannt worden: Multipolarität. Mehr …

Optimale Voraussetzungen für einen hybriden Dritten Weltkrieg. Ein starkes Gefühl durchströmt Ihre Haut und Ihre Seele, wenn Sie in einen langen Spaziergang unter anhaltendem Schneegestöber eintauchen, der von ausgewählten Stopps und aufschlussreichen Gesprächen geprägt ist, die ein Jahr nach dem Beginn der beschleunigten Phase des Stellvertreterkriegs zwischen den USA/NATO und Russland disparate Vektoren herauskristallisieren. So empfängt Sie Moskau: die unbestrittene Hauptstadt der multipolaren Welt des 21. Jahrhunderts. Bei einem langen Meditations-Spaziergang wird uns bewusst, wie sehr die Ansprache – oder besser gesagt die zivilisatorische Rede von Präsident Putin in der vergangenen Woche – die Abgrenzung der zivilisatorischen roten Linien, mit denen wir alle konfrontiert sind, verändert hat. Die Rede wirkte wie ein kräftiger Bohrer, der das weniger als kurze, eigentlich gar nicht vorhandene Kurzzeitgedächtnis des kollektiven Westens perforierte. Kein Wunder, dass es einen ernüchternden Kontrast zur ununterbrochenen Russophobie im NATO-Raum bildete.
Alexey Dobrinin, Direktor der Abteilung für außenpolitische Planung des russischen Außenministeriums, hat die Rede Putins treffend als „eine methodische Grundlage für das Verständnis, die Beschreibung und die Konstruktion von Multipolarität“ beschrieben. Seit Jahren haben einige von uns aufgezeigt, wie die entstehende multipolare Welt definiert ist – aber weit darüber hinausgeht – durch Hochgeschwindigkeitsverflechtung, physisch und geoökonomisch. Jetzt, da wir die nächste Stufe erreichen, scheint es, als ob Putin und Xi Jinping, jeder auf seine Weise, die beiden wichtigsten zivilisatorischen Vektoren der Multipolarität konzipieren. Das ist die tiefere Bedeutung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China, die für das bloße Auge unsichtbar ist. Metaphorisch gesprochen spricht es auch Bände, dass Russlands Schwenk nach Osten, hin zur aufgehenden Sonne, nun unumkehrbar, der einzig logische Weg war, den es zu beschreiten galt, da, um Dylan zu zitieren, im Westen die Dunkelheit zur Mittagsstunde anbricht. Wie es aussieht, hat China etwas mehr Spielraum als Russland, da das Reich der Mitte – noch – nicht unter demselben existenziellen Druck steht wie Russland, da der wankende, zerfledderte Hegemon in seiner eigenen vorgefertigten Benommenheit versunken ist und die wahren Betreiber der Show brennendes Fleisch an unverbesserlich mittelmäßige politische „Eliten“ verfüttern. Was auch immer geopolitisch als Nächstes passiert, Russland ist im Grunde ein – riesiges – Hindernis auf dem kriegstreiberischen Weg des Hegemons: Das ultimative Ziel ist die größte „Bedrohung“ China. Mehr …

25.02.2023: „AUF1-Spezial“: Neue Weltordnung unter der Führung Chinas? Wir leben wieder in einer Zeit der Supermächte – ist sich der Experte für Geopolitik, Rainer Rothfuß, sicher. Die Rolle des östlichen Hegemons übernimmt nun aber China. Das Reich der roten Mandarine herrscht jedoch nicht durch seine Armee, sondern ein historisch einmaliges Raumordnungskonzept. Im Bündnis mit Indien, aber auch dem scheinbar isolierten Russland fordert Peking die Globalisten in Washington und Brüssel heraus. Welche Folgen das Ringen um die Weltherrschaft für Europa hat, schildert Rothfuß exklusiv in einem AUF1-Spezial mit Natalie Ziske. Auch der Ukraine-Krieg erscheint angesichts dieser welt- und geopolitischen Hintergründe in einem anderen Licht… Video …

24.02.2023: Russland und China ziehen „rote Linien“ an ihren Grenzen, die USA ziehen sie auf der anderen Seite des Planeten. Als Reaktion auf die Ankündigung Chinas, einen Vorschlag für eine politische Lösung zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu unterbreiten, erklärte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, dass die USA eine „rote Linie“ ziehen würden, wenn China Russland in diesem Konflikt bewaffnen würde. „Wir begrüßen die Ankündigung Chinas, dass sie den Frieden wollen, denn das ist es, was wir in Situationen wie dieser immer anstreben wollen. Aber wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass es inakzeptabel ist, wenn die Chinesen und andere versuchen, die Russen bei ihrem brutalen Angriff auf die Ukraine tödlich zu unterstützen“, so Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Sonntag gegenüber CNN. Mehr …

23.02.2023: „Indien einbinden”. Kanzler Scholz reist am Wochenende nach Indien – mit dem Ziel, einen Keil zwischen New Delhi und Moskau zu treiben und das deutsche Asiengeschäft aus China nach Indien umzulenken. NEW DELHI/BERLIN. Mit einem Besuch in Indien setzt Bundeskanzler Olaf Scholz die deutschen Bemühungen fort, einen Keil zwischen New Delhi und Moskau zu treiben. Scholz wird am Wochenende in der indischen Hauptstadt und in Bengaluru Gespräche führen, um Indien wieder enger an den Westen zu binden. Die indische Regierung weigert sich nach wie vor, sich an Sanktionen gegen Russland zu beteiligen oder Moskau politisch zu isolieren; vielmehr dehnt sie den Handel mit Russland aus und macht sich für die Beendigung des Ukraine-Kriegs auf dem Verhandlungsweg stark. Hatten die westlichen Staaten im vergangenen Jahr zunächst geschlossen versucht, New Delhi mit massivem Druck davon abzubringen, so setzen sie nun auf eine Art Einbindungsstrategie. Scholz will sich in Indien außerdem für die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen einsetzen. Der Hintergrund ist, dass Berlin das deutsche Chinageschäft zurückfahren und stattdessen das Geschäft mit anderen asiatischen Ländern ausbauen will. Eine aktuelle Umfrage unter deutschen Firmen in Singapur und Indien zeigt jedoch, dass rund 70 Prozent von ihnen nicht in Indien investieren wollen. Ursache sind altbekannte ungünstige Rahmenbedingungen.
Indiens Russlandgeschäft. Indien baut seinen Handel mit Russland seit dem vergangenen Frühjahr in beschleunigtem Tempo aus. Hauptfaktor ist dabei der Import russischen Erdöls zu vergünstigten Preisen. Lag der Anteil russischer Lieferungen an der gesamten indischen Öleinfuhr vor Kriegsbeginn bei einem Prozent, so ist er im Januar auf 28 Prozent gestiegen. Mehr …

20.02.2023:  Sicherheitskonferenz: Aus der EU kein Impuls für Frieden – dafür aus China. Die Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, dass aus der EU und aus Deutschland keine Impulse für Frieden zu erwarten sind. Initiativen kommen aus China und den Ländern des Globalen Südens. Durch Festhalten am militärischen Kurs wird die EU als politische Gestaltungsmacht an den Rand gedrängt. Die Münchner Sicherheitskonferenz nimmt für sich in Anspruch, ein wichtiges internationales Diskussionsforum zu sein. Diesem Anspruch wurde sie in diesem Jahr nicht gerecht. Offizielle russische Vertreter waren mit der Begründung, man wolle der russischen Propaganda keine Bühne geben, nicht eingeladen. Die Begründung ist schal und steht im offenen Widerspruch zum selbst formulierten Anspruch.
Eingeladen waren stattdessen der wegen Betrugs in Milliardenhöhe verurteilte russische Ex-Oligarch Michail Chodorkowski und für Weißrussland die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja, die von sich behauptet die rechtmäßige Präsidentin Weißrusslands zu sein. Ihr droht im Heimatland ein Hochverratsprozess. Beiden Personen haben gemein, dass sie in dem Land, das sie auf der Münchner Sicherheitskonferenz repräsentieren, völlig unbedeutend sind. Darüber hinaus weichen sie keinem Mikrofon aus und sprechen das hinein, was man im Westen gern hört: Es braucht einen Umsturz und der Westen soll dabei helfen. Auch das haben Tichanowskaja und Chodorkowski gemeinsam. Politische Relevanz haben sie jedoch nicht. Das wirkt sich natürlich auf die Bedeutung der Sicherheitskonferenz aus.  Podcast und mehr … Siehe hierzu Sicherheitskonferenz

München: Herumgerede fernab der Wirklichkeit im Vasallenstall – you lost! Die Münchner Sicherheitskonferenz markierte in diesem Jahr einen besonderen Tiefpunkt westlicher Selbstwahrnehmung. Realitätsverlust, Heuchelei, Wahn sowie blanker Zynismus gegenüber der Ukraine und ihren Bewohnern kennzeichnen die irrationale Kriegspolitik Washingtons und seiner Vasallen. Podcast und mehr …

19.02.2023:  Abkehr vom Westen: Warum Ägypten in die BRICS strebt. Die BRICS werden von westlichen Medien weitgehend ignoriert, dabei sind sie eine wirtschaftlich aufsteigende Kraft, der immer mehr Länder beitreten wollen. Daria Vavilina, TASS-Korrespondentin in Ägypten, berichtet über die Absichten Kairos, durch einen Beitritt zu den "Fünf" seine wirtschaftliche Lage zu verbessern. Mehr …

17.02.2023: „Der Zusammenbruch der alten Ordnung“. Munich Security Report: Ukraine-Krieg ist Teil des großen Machtkampfs gegen bzw. für die vom Westen dominierte Weltordnung. Der Globale Süden beginnt, sich westlicher Kontrolle zu entziehen. MÜNCHEN. Die Organisatoren der Münchner Sicherheitskonferenz plädieren für eine stärkere Berücksichtigung der Interessen des Globalen Südens. Wie es im Munich Security Report heißt, der gestern veröffentlicht wurde, müsse man sich endlich der Tatsache stellen, dass immer noch kein einziges Land Afrikas und Lateinamerikas – sowie kaum ein Land Asiens – die westliche Sanktionspolitik gegen Russland unterstütze. Wolle man ernste Rückschläge im globalen Machtkampf gegen Russland und China langfristig vermeiden, müsse man wenigstens einige der Länder im Globalen Süden zurückgewinnen. Schließlich gelte die „vom Westen geführte Ordnung“ in zahlreichen Staaten des Südens als durch „postkoloniale Dominanz“ geprägt, was Sympathien für eine „nachwestliche“ Weltordnung hervorrufe. Wie es im Munich Security Report weiter heißt, sei der Ukraine-Krieg „nur der unverfrorenste Angriff“ auf die vom Westen dominierte („regelbasierte“) Weltordnung. Demnach dient die Forderung, Russland dürfe den Krieg nicht gewinnen, es müsse ihn am besten sogar verlieren, der wenigstens vorläufigen Sicherung der globalen westlichen Dominanz.
Die Münchner Sicherheitskonferenz. Zur diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz werden am kommenden Wochenende laut Angaben der Veranstalter rund 40 Staats- und Regierungschefs und mehr als 90 Minister aus zahlreichen – vor allem westlichen – Ländern erwartet, darunter die Präsidenten Frankreichs und Polens, Emmanuel Macron und Andrzej Duda, sowie Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Ukraine ist unter anderem mit Außenminister Dmytro Kuleba vertreten. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nimmt an der Veranstaltung teil. Aus den USA wird Vizepräsidentin Kamala Harris anreisen, aus China der frühere Außenminister Wang Yi, der heute als Vorsitzender der außenpolitischen Kommission der Kommunistischen Partei der ranghöchste Außenpolitiker der Volksrepublik ist. Nicht eingeladen wurden die Regierungen Russlands und Irans; aus beiden Ländern werden allerdings Regierungsgegner erwartet, so etwa der einstige russische Oligarch Michail Chodorkowski. Geleitet wird die Veranstaltung nicht mehr von dem ehemaligen Spitzendiplomaten Wolfgang Ischinger, der bis 2022 als Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz amtierte, sondern erstmals von Christoph Heusgen, dem einstigen außenpolitischen Berater (2005 bis 2017) von Kanzlerin Angela Merkel. „Symbol einer nachwestlichen Ära“. Befasst sich die Konferenz auf den ersten Blick vor allem mit dem Ukraine-Krieg, so geht es laut Angaben der Veranstalter im Kern um mehr: um den Machtkampf zwischen den Staaten, die die alte, vom Westen dominierte Weltordnung verteidigen – sie wird im Westen gern als angeblich „regelbasierte“ Ordnung gepriesen –, gegen andere, die die westliche Dominanz abschütteln wollen. Zu letzteren zählt der Munich Security Report, eine Art Begleitheft zur Konferenz, Russland und China. Der russische Überfall auf die Ukraine sei „nur der unverfrorenste Angriff auf die regelbasierte Ordnung“, heißt es im Munich Security Report. Mehr …

16.02.2023:  Geopolitischer Wandel: Schon zwei afrikanische Länder haben französische Truppen rausgeschmissen. Der Einflussverlust des Westens in Afrika geht weiter. Die ehemaligen französischen Kolonien Burkina Faso und Mali haben die französischen Truppen aus dem Land geworfen. Auch französische Medien wurden verboten. Russland hingegen ist als Partner sehr willkommen. Mehr …

NATO gegen BRICS, das nukleare Armageddon! Die Menschheit ist an einem Punkt angelangt, an dem sie nichts mehr für selbstverständlich halten will – Verhandlungen, Diplomatie, Zurückhaltung, all das wird heute durch Drohungen, Militärschläge, Sabotage und Kriegsvorbereitungen ersetzt. Es scheint, dass heute mehr von Krieg die Rede ist als in den 1930er-Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg. Ist das wirklich gewollt? Ist die Rüstungsindustrie dazu übergegangen, die Politik und die Richtung zu diktieren, die die Welt vernichten soll? Wie sehr wir auch versuchen, mit „Nein, unmöglich!“ zu antworten, die Realität widerlegt jedes Argument, das wir für den Frieden vorbringen. Und wenn wir von der Realität sprechen, sollten wir nicht nur auf die Mini-Schlacht in der Ukraine schauen, in der, der Slawenstreit ausgebrochen ist.
BRICS ist im Begriff, (auch) ein Militärbündnis zu werden! Lassen Sie das Schicksal von Bahmut beiseite und lesen Sie hier, was Putin und seine Verbündeten in diesen Tagen tun, Manöver, über die im Mainstream kein Wort verloren wird. „Operation Mosi“, mehr als militärische Ausbildung (Südafrika nimmt an Marineübungen mit BRICS-Mitgliedern, Russland und China teil; Argentinien wartet darauf, dem Block beizutreten.) BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) ist der Albtraum des tripolaren Systems, das im Augenblick die Weltwirtschaft steuert und das aus den Vereinigten Staaten, Europa und Japan besteht. Was bedeuten die BRICS in nur 4 Punkten?
27 % der Erdoberfläche (40 Millionen Quadratkilometer) und reichhaltige natürliche Ressourcen;
40 % der Weltbevölkerung und eine große Zahl junger Arbeitskräfte;
25 % des weltweiten BIP werden von den fünf Mitgliedsländern erwirtschaftet;
50 % des Welthandelsmarktes.
Bis in jüngster Vergangenheit war bekannt, dass die BRICS nur wirtschaftliche Absichten haben, doch am 23. Juni 2022, auf dem letzten Gipfel, an dem auch Wladimir Putin teilnahm, griff Chinas Staatschef Xi Jinping an: „Einige Länder streben nach absoluter Sicherheit, indem sie ihre Militärbündnisse ausbauen und in großem Umfang Eigenständigkeit praktizieren und die Rechte und Interessen anderer Staaten ignorieren. Wenn diese gefährliche Dynamik anhält, wird die Welt noch unruhiger und instabiler werden. Peking sandte eine Botschaft an die NATO, doch die „Atlantiker“ antworteten mit einem noch provokanteren Schritt: Sie luden Schweden und Finnland ein, sich ihnen anzuschließen! In diesen Tagen findet in Südafrika eine militärische Großübung statt, an der auch China und Russland teilnehmen: Mosi (‚Smoke‘ im Tswana-Dialekt, einer der elf Amtssprachen Südafrikas) fällt mit den Feierlichkeiten zum Tag der südafrikanischen Streitkräfte zusammen, die in Richards Bay stattfinden werden. Moskau hat eine Fregatte und andere Kriegsschiffe in das Gebiet entsandt, China nimmt mit Kampfjets und Zerstörern teil, um einige der „Elemente“, die an dieser Militärübung teilnehmen, kurz zu überprüfen. Mehr …

15.02.2023:  Irans Präsident in China: Umfassende strategische Partnerschaft nimmt Form an. Irans Präsident ist erstmals seit seinem Amtsantritt zu Gesprächen in die Volksrepublik China gereist. Sein Besuch findet zu einer Zeit statt, in der sich die geopolitischen Verhältnisse infolge des Ukraine-Kriegs und des allmählichen Rückzugs der USA aus dem Nahen Osten rapide ändern. Der dreitägige, als historisch zu bewertende Besuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in der Volksrepublik China ist der erste Staatsbesuch eines Präsidenten Irans dort seit 20 Jahren und soll die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Staaten stärken. Iran und China wollen als US-Rivalen angesichts der jüngsten Verwerfungen mit dem Westen ihre Beziehungen ausbauen. Dafür sind allein am Dienstag bereits 20 Absichtserklärungen – unter anderem in den Bereichen Handel, Landwirtschaft oder Umwelt – unterzeichnet worden,  berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA. Die Dokumente wurden von hochrangigen Vertretern beider Länder in Anwesenheit des iranischen Präsidenten Raisi und seines chinesischen Amtskollegen Xi Jinping am Dienstag in Peking unterzeichnet. Beide Staaten hatten bereits im vergangenen Jahr ein Kooperationsabkommen über 25 Jahre Laufzeit geschlossen.
Bei dem aktuellen Treffen mit dem chinesischen Präsidenten sagte Raisi, die bilateralen Beziehungen zwischen China und Iran hätten sich in letzter Zeit weiter vertieft, obwohl der Westen die Konsolidierung und den Ausbau der Beziehungen zwischen den beiden asiatischen Staaten immer verhindert wollte. Der chinesische Präsident verwies seinerseits ebenfalls auf die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Iran und sagte, die Umsetzung der 25-jährigen strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern wirke "sehr effektiv" bei der Vertiefung und Ausweitung ihrer Beziehungen. Xi betonte:    "China glaubt fest an die Entwicklung der Beziehungen zum Iran." Mehr …

Die Geopolitik der „Ballon-Affäre“. Am 4. Februar schoss ein US-Kampfjet einen chinesischen „Überwachungsballon“ vor der Küste von South Carolina „sicher“ ab. Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin wurde der Ballon von China benutzt, um „strategische Standorte auf dem amerikanischen Festland“ auszuspionieren. Lloyd betonte auch, dass die Entscheidung, den chinesischen Ballon abzuschießen, Präsident Biden in seiner Entschlossenheit bestärke, „die Sicherheit des amerikanischen Volkes immer an erste Stelle zu setzen und gleichzeitig wirksam auf die inakzeptable Verletzung unserer Souveränität durch die VR China zu reagieren“. Seltsamerweise weigerten sich die US-Beamten, die chinesische Erklärung zu akzeptieren, dass es sich bei dem betroffenen Ballon um einen verirrten Wetterballon handelte. Vor allem aber zeigten sich die Beamten in Washington nicht darüber beunruhigt, dass der Einsatz von Ballons für Spionagezwecke inzwischen überholt ist, zumal es heute andere, ausgefeiltere Mittel – wie Satelliten – gibt. Welchen Zweck konnte also der Abschuss eines Ballons für Washington erfüllen? Die Tatsache, dass Washington den Ballon abgeschossen hat, bedeutete einen politischen Hohn für China, eine Provokation, die Washington nutzen konnte, um ein Szenario voller Spannungen zu schaffen. Am deutlichsten wird dies in der Reaktion der USA und Chinas auf den Vorfall.
Während China die USA aufforderte, „Fehleinschätzungen“ zu vermeiden und „Differenzen angesichts eines zufälligen Ereignisses“ zu bewältigen, entschied sich Blinken – der China in Kürze besuchen sollte – dafür, den Vorfall anders darzustellen, selbst nachdem er direkt mit Wang Yi vom Zentralen Außenamt der KPCh gesprochen hatte. Blinken sagte seinen Besuch angesichts dessen ab, was er als „unverantwortlichen Akt und eine klare Verletzung der Souveränität der USA und des Völkerrechts“ [was auch immer das bedeutet] bezeichnete. Dies war eine aggressive Reaktion. Vor allem aber hat die Entscheidung Washingtons, einen chinesischen Ballon abzuschießen, den bilateralen Beziehungen zwischen den USA und China eine direkte militärische Dimension verliehen. Könnten die Chinesen die gleiche Behandlung auf die Spionagebemühungen der USA ausdehnen?
Die Entscheidung der USA, einen chinesischen Ballon abzuschießen, um die USA vor einem „chinesischen Angriff“ auf die amerikanische Souveränität zu schützen, fügt sich direkt in das bereits bestehende Narrativ eines bevorstehenden Krieges mit China ein. Im Jahr 2021 sagte Phil Davidson, Leiter des US-Kommandos für den indopazifischen Raum, vor dem Streitkräfteausschuss des Senats aus, dass China Taiwan innerhalb des nächsten Jahrzehnts einnehmen könnte. Dies, so Davidson weiter, sei Teil der chinesischen Ambitionen, „die Vereinigten Staaten und unsere Führungsrolle in der regelbasierten internationalen Ordnung zu verdrängen“. Mehr …

14.02.2023:  Zeichen an den Westen: Irans Präsident reist nach China und sucht Integration in Asien. Nachdem Iran wieder zur Ruhe gekommen ist, reist der iranische Präsident nach China, um die Integration seines Landes in Asien zu stärken. Die NATO zielt zunehmend auf die Destabilisierung von Staaten in Asien ab, um dem Erstarken der Volksrepublik China durch deren Mega-Projekt "Seidenstraße" entgegenzutreten. Auf dem letzten Gipfeltreffens der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) rief Chinas Staatspräsident Xi Jinping die Mitgliedstaaten der Gruppe dazu auf, sich gegenseitig in der Abwehr gegen den Einfluss westlicher Mächte zu unterstützen. Sein Appell kam zum richtigen Zeitpunkt, denn wenige Tage nach seiner Rede gingen Horden wütender Randalierer in Teheran und anderen Städten Irans auf die Straßen und verübten Gewalt und Vandalismus.
Iran wurde fast drei Monate lang von der Gewalt eines Mobs erschüttert, während der Westen dazu eine groß angelegte Medienkampagne gegen den iranischen Staat unter dem Stichwort "iranische Revolutionsbewegung" orchestrierte. Das Thema "Revolution in Iran" ist aber nun erst einmal vom Bildschirm der westlichen Propaganda-Medien verschwunden, nachdem das Unruhestiften in Iran krachend gescheitert war. Iran wurde auf dem Gipfeltreffen der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im September 2022 zu einem Vollmitglied dieser eurasischen Organisation. Damit sandte Teheran ein Warnsignal vor allem an die USA, nachdem die Atomverhandlungen mit Iran längst ins Stocken geraten waren. Daraufhin hatte der Westen Mitte September eine drei-monatige beispiellose Medienkampagne gestartet, um ein völlig falsches Bild über die Reichweite und die Form der Proteste in Iran zu vermitteln, nachdem eine 22-jährige Iranerin – angeblich in Polizeigewahrsam – in Teheran verstorben war.
Nachdem wieder Ruhe in Iran eingekehrt ist, reist nun der iranische Präsident Ebrahim Raisi am Dienstag in die Volksrepublik China, um die asiatische Integration Irans zu stärken. Beide Länder haben angespannte Beziehungen zu den USA und versuchen neben Russland, ein Gegengewicht zur US-Hegemonie aufzubauen. In Washington, D.C. hat man Iran außerdem beschuldigt, Hunderte von Kampfdrohnen an Russland für einen Einsatz in der Ukraine verkauft zu haben. Russland ist zugleich auch zu einem der größten Rohöl-Lieferanten Chinas aufgestiegen, womit Moskau angeblich seine Militäroperation in der Ukraine finanziert. Mehr …

11.02.2023:  Wie Politik und Medien zu Gunsten der US-Negativeliten täuschen und die Allgemeinheit betrügen (2). Der ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller erklärt anlässlich der Enthüllungen von Seymour Hersh, wie in der Weltpolitik auf Kosten der Allgemeinheit zugunsten einer Negativelite in den USA und anderswo Politik gemacht wird, dabei in unvorstellbarem Maßstab geheuchelt und gelogen wird und dabei alle zivilisatorischen Werte zugunsten vermeintlicher Vorteile über Bord geworfen werden. Hansjörg Müller spricht fließend russisch und hat dort gearbeitet. Im Laufe seines Lebens hat er sich viel mit Geopolitik beschäftigt, was unter anderem Thema in seinem neuen Buch ist. Mehr …

02.02.2023: Die globale Energiekrise zeichnet die geopolitischen Karten neu. Die Energiekrise, die größtenteils von den Technokraten verursacht wurde, erschüttert die Erde. Energie steht im Mittelpunkt der Technokratie, und der Wunsch nach totaler Kontrolle hat den Krieg gegen traditionelle Brennstoffe ausgelöst, um alternative Quellen wie Windmühlen und Sonnenkollektoren einzuführen, die leicht zu kontrollieren sind. urch die globale Energiekrise werden die geopolitischen Karten neu gezeichnet.
Einige Experten sind der Meinung, dass der globale Süden zunehmend an geopolitischem Einfluss auf der Weltbühne gewinnt, da der Klimawandel die Regeln für Handel und Verbrauch neu schreibt. Während die Lektion, die aus der europäischen Energiekrise zu ziehen ist, darin bestehen sollte, sowohl die Handelspartner als auch die Energieformen zu diversifizieren, zieht es der globale Norden stattdessen vor, seine Handelsoptionen noch weiter einzuschränken. Wir erleben derzeit eine „globale Energiekrise von beispielloser Tiefe und Komplexität“, so der diesjährige jährliche Energieausblick der Internationalen Energieagentur (IEA), die davor warnt, dass es „kein Zurück mehr gibt“, bevor Covid-19 und Russlands Krieg in der Ukraine den Globus erschütterten. Zusammen haben diese Ereignisse den Energiehandel weltweit bereits umgestaltet, aber die Schockwellen für die Weltwirtschaft und die Geopolitik im Allgemeinen stehen erst am Anfang.
Alle scheinen sich einig zu sein, dass wir eine großangelegte Neuordnung der globalen Geopolitik erleben, aber es besteht weniger Einigkeit darüber, was auf den Welthandel zukommt, sobald sich der Staub gelegt hat. Einige Experten sind überzeugt, dass der globale Süden zunehmend an geopolitischem Einfluss auf der Weltbühne gewinnt, da der Klimawandel die Regeln des Handels und des Konsums umschreibt, während andere argumentieren, dass reaktionäre protektionistische Praktiken in den Industrieländern die weniger entwickelten Länder nur weiter marginalisieren und entfremden werden. Mehr …

29.01.2023:  Abkehr vom US-Dollar: Russland erwägt rohstoffgedeckte Währungen für internationalen Handel. Russland zieht die Schaffung eines sogenannten Stablecoins in Betracht, um Geschäfte mit anderen Ländern abzuwickeln. Das bestätigte ein Abgeordneter des russischen Parlaments nach seinem Besuch im Iran. Indes treibt Russland die Abkehr vom US-Dollar weiter voran. So einigten sich nun Moskau und Islamabad darauf, russische Öl-Exporte nach Pakistan nicht mehr mit der US-Währung abzuwickeln. Video und mehr …

Globaler Süden: Rohstoffgedeckte Währungen sollen US-Dollar ersetzen. Die Einführung von rohstoffgedeckten Währungen durch den Globalen Süden könnte die Dominanz des US-Dollars kippen und die Wettbewerbsbedingungen im internationalen Handel ausgleichen. Eine durch Gold gedeckte digitale Währung. Das wirklich Interessante dabei ist, dass diese goldgedeckte digitale Währung in der Sonderwirtschaftszone von Astrachan am Kaspischen Meer besonders effektiv wäre. Astrachan ist der wichtigste russische Hafen, der am Internationalen Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC) liegt. Russland fertigt dort Fracht ab, die zuerst von Schiffen nach Iran und anschließend durch Iran bis nach Westasien, Afrika, an den Indischen Ozean und nach Südasien transportiert wird.
Der Erfolg des INSTC – der zunehmend an eine goldgedeckte CBDC gebunden ist – wird weitgehend davon abhängen, ob sich genügend asiatische, westasiatische und afrikanische Nationen
weigern, sich den von den USA diktierten Sanktionen sowohl gegen Russland als auch gegen Iran anzuschließen. Derzeit werden hauptsächlich Energieträger und landwirtschaftliche Produkte exportiert. Iranische Unternehmen sind der drittgrößte Importeur von russischem Getreide, gefolgt von Turbinen, Polymeren, medizinischen Geräten und Bestandteilen für den Automobilbau. Allein das russisch-iranische Segment des INSTC repräsentiert ein Handelsvolumen von 25 Milliarden US-Dollar. Und dann ist da noch der entscheidende Aspekt bei den Energieträgern beim INSTC – dessen Hauptakteure Russland, Iran und Indien sind. Video und mehr …

27.01.2023: Der Kollaps des Dollars kommt näher – Saudi-Arabien signalisiert das Ende des Petro-Status. Der Verfall des Weltreservestatus einer Währung ist oft ein langwieriger Prozess, der von Leugnungen begleitet wird. Es gibt zahlreiche Wirtschafts „experten“, die seit Jahren alle Warnungen vor dem Zusammenbruch des Dollars zurückweisen. Sie begreifen es einfach nicht, oder sie wollen es nicht begreifen. Die Vorstellung, dass die US-Währung jemals als defakto globaler Handelsmechanismus entthront werden könnte, ist in ihren Augen unmöglich. Eine der wichtigsten Säulen, die den Dollar als Weltwährung halten, ist sein Petro-Status, und dieser Faktor wird oft als Grund angeführt, warum der Greenback nicht scheitern kann. Das andere Argument ist, dass der Dollar durch die ganze Kraft des US-Militärs gestützt wird, und das US-Militär wird durch das US-Finanzministerium und die Federal Reserve gestützt – mit anderen Worten, der Dollar wird gestützt durch… den Dollar; das ist eine sehr zirkuläre und naive Position.
Diese Ansichten sind nicht nur unter den Mainstream-Ökonomen weitverbreitet, sondern auch in den alternativen Medien allgegenwärtig. Ich vermute, dass das Hauptproblem der Analysten der Freiheitsbewegung die Vorstellung ist, dass das globalistische Establishment jemals zulassen würde, dass der Dollar oder die US-Wirtschaft scheitert. Ist das Dollarsystem nicht ihre „goldene Gans“? Die Antwort ist nein, es ist NICHT ihre goldene Gans. Der Dollar ist nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zu ihrem Ziel einer Eine-Welt-Wirtschaft und einer Eine-Welt-Währung. Sie haben in der Vergangenheit den Weltreservestatus anderer Währungen zerstört, warum sollten sie das nicht auch mit dem Dollar tun? In den Weißbüchern und Aufsätzen der Globalisten wird die Notwendigkeit einer verminderten Rolle der US-Währung sowie eines Rückgangs der amerikanischen Wirtschaft dargelegt, um Platz für digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) und ein neues, vom IWF kontrolliertes globales Währungssystem zu schaffen. Ich habe schon vor Jahren davor gewarnt, und meine Position war immer, dass die Entgleisung des Dollars wahrscheinlich mit dem Ende seines Petro-Status beginnen würde. Mehr …

25.01.2023: Washington hat die Bedrohung durch ein nukleares Armageddon wieder aufleben lassen. Als Teilnehmer am Kalten Krieg des 20. Jahrhunderts kann ich Ihnen sagen, dass die Kubakrise die Führer der USA und der UdSSR davon überzeugt hat, dass zwischen den beiden nuklearen Supermächten Vertrauen geschaffen werden muss, um die Differenzen zu lösen und eine Wiederholung der Spannungen auf dem Niveau der Kubakrise zu verhindern. 2014 kam es auch zum Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges 17, der fälschlicherweise Russland angelastet wurde und dazu diente, eine Propagandakampagne gegen Russland in Gang zu setzen und die Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland zu rechtfertigen. 2018 zog Präsident Trump, der von der falschen „Russiagate“-Erzählung niedergeschlagen wurde, die USA aus dem INF-Vertrag zurück, um zu beweisen, dass er Russland gegenüber hart ist und kein russischer Agent. Ebenfalls 2018 gab es den erfundenen Fall der angeblichen Vergiftung von Sergej und Julia Skripal im Vereinigten Königreich mit russischem Nervengas, den sie irgendwie überlebten. Der angebliche Vorfall wurde Putin in die Schuhe geschoben. Die Skripals verschwanden auf mysteriöse Weise und wurden seither nicht mehr gesehen oder von ihnen gehört. Im Jahr 2020 zog sich Washington aus dem Vertrag über den Offenen Himmel zurück.
Im Dezember 2021 und Januar 2022 bemühte sich der Kreml intensiv um ein gegenseitiges Sicherheitsabkommen mit den USA und der NATO und wurde vom US-Außenminister und dem NATO-Generalsekretär kalt abgewiesen. Stattdessen wurde eine große ukrainische Armee an der Grenze zum Donbass in Stellung gebracht, und es begann ein schwerer Beschuss, der im Februar 2022 die Russen ins Land brachte. Im Jahr 2022 wurden weitere Sanktionen gegen Russland verhängt, und Russlands Auslandsreserven wurden beschlagnahmt. Massive Waffenlieferungen aus den USA und der NATO trafen in der Ukraine ein. Im September 2022 sprengten die USA und das Vereinigte Königreich die Nordstream-Gaspipelines. Washington beschuldigte Russland, seine eigenen Pipelines zu sabotieren. Die Bemühungen amerikanischer Präsidenten des 20. Jahrhunderts, den Kalten Krieg zu beenden, die Rüstung einzudämmen und die Möglichkeit eines Atomkriegs zu verringern, wurden von neokonservativ dominierten Regierungen des 21. Jahrhunderts völlig zunichte gemacht. Die Spannungen sind heute weitaus größer als zu irgendeinem Zeitpunkt während des Kalten Krieges im 20. Heute erklärt der Kreml offen, dass die russische Regierung kein Vertrauen in den Westen hat und glaubt, dass der Westen Russland zerstören will. Dies ist äußerst gefährlich. Während des Kalten Krieges gab es zahlreiche Fehlalarme wegen ankommender Interkontinentalraketen, aber keine Seite schenkte ihnen Glauben, weil die laufenden Verhandlungen einen Rahmen des gegenseitigen Vertrauens geschaffen hatten. Diese Errungenschaft wurde von der amerikanischen Führung des 21. Jahrhunderts verspielt, die in Verfolgung des neokonservativen Ziels der US-Hegemonie die Tür zu einem nuklearen Armageddon weit offen gelassen hat. Mehr …

24.01.2023:  Oskar Lafontaine warnt vor einer Achse Washington–London–Warschau–Kiew. Mit einer kurzen Wortmeldung auf den "NachDenkSeiten" weist Oskar Lafontaine auf die wachsende Gefahr einer Ausweitung des Krieges hin. Die USA verfolgten in der Ukraine geopolitische Ziele. Diese richteten sich gegen die Interessen Deutschlands. Außerdem würden sie Deutschland in den Krieg drängen, so Lafontaine. In einer kurzen Wortmeldung auf den NachDenkSeiten warnt Oskar Lafontaine vor Panzerlieferungen und einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Ukraine. Ziel sei es offenkundig, Deutschland in den Krieg mit Russland zu ziehen. Gleichzeitig warnt Lafontaine vor einer Achse Washington–London–Warschau–Kiew, die künftig das Handeln der NATO bestimmen werde. Lafontaine schreibt: Die Amis wollen Deutschland vors Rohr schieben und fordern die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern. Die Briten liefern ein paar Challenger-2-Panzer, um Deutschland unter Druck zu setzen. Die Polen erklären, ihre Leopard-Panzer auch dann liefern zu wollen, wenn Deutschland die Genehmigung nicht erteilt."
Lafontaine warnt davor, einer unter deutschen Politikern und in deutschen Medien verbreiteten Illusion aufzusitzen. Es gehe nicht um das Wohlergehen der Ukraine. "Wann begreifen es die Kriegshetzer in Politik und Journalismus? Seit Jahrzehnten erklären die USA, die Ukraine müsse zu ihrem Vorposten werden, um den eurasischen Kontinent zu beherrschen. Und deshalb rüsten die USA seit Jahren die Ukraine auf. Und deshalb schrieb die Rand-Corporation schon 2019: 'Die Lieferung von tödlichen Waffen an die Ukraine durch die USA wird die Kosten in Blut und Geld für Russland erhöhen.'" Um ihre geostrategischen Ziele zu erreichen, seien die USA in den letzten Jahren dazu übergegangen, andere für sich kämpfen zu lassen. In Europa wollen sie vor allem Deutschland immer stärker in den Krieg hineinziehen, so Lafontaine. Mehr …

23.01.2023:  Vom Westen vorangetrieben: Hunger ist das Ergebnis imperialistischer Machtspiele. Wie erwartet ist im vergangenen Jahr die Zahl der Hungernden weltweit weiter gestiegen. Bei steigenden Nahrungsmittel-, Energie- und Düngerpreisen kein Wunder. Aber es sollte einen wundern, wenn der Kontinent mit der größten Anbaufläche der mit dem meisten Hunger ist. Mehr …

18.01.2023: Ist das eine Weichenstellung im Strategiespiel der Geopolitik? Orientierung gen Asien? Saudi-Arabien ist offen für Ausstieg aus dem Petro-Dollar im Welthandel. Saudi-Arabien zeigt sich offen für den Handel in anderen Währungen als dem US-Dollar. Sollten Ölgeschäfte auch in anderen Währungen abgewickelt werden, gefährdet Riad damit die Rolle des Dollars als Weltreservewährung. Mehr

Lawrow: Die EU ist dem amerikanischen Diktat völlig unterworfen. Am 13. Oktober 2022 sagte Josep Borrell: "Europa ist ein Garten und der Rest der Welt ist ein Dschungel". Er sagte auch, dass der Dschungel in den Garten eindringen könnte und dass der Garten geschützt werden muss. Diese Bemerkungen machte er bei der Eröffnungsfeier der Europäischen Diplomatischen Akademie in Brügge, Belgien. Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat auf die Worte des Chefs der europäischen Diplomatie über die Interessen der "goldenen Milliarde" reagiert. Lawrow sagte, dass die von der Nordatlantischen Allianz (NATO) und der Europäischen Union (EU) am 10. Januar unterzeichnete gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO sich auf die sogenannte "goldene Milliarde" beziehe. Insbesondere sollen dadurch alle politischen, wirtschaftlichen und militärischen Mittel eingesetzt werden, um ihre eigenen Interessen zu befriedigen. Der Außenminister wies darauf hin, dass Borrell den Rest der Welt, der nicht Teil der "goldenen Milliarde" ist, mit einem Dschungel vergleiche, der die Entwicklung dieses blühenden Gartens verhindern würde. Video und mehr …

16.01.2023:  Der Mord an General Soleimani – Zündung für die multipolare Weltordnung. Der Konsens unter zukünftigen Historikern wird unvermeidlich sein: Die 2020er Jahre begannen mit einem teuflischen Mord. Aber daraus könnte eine neue Welt entstehen – hoffentlich gleichberechtigter und gerechter.  Flughafen Bagdad, 3. Januar 2020, 00:52 Uhr Ortszeit. Die Ermordung von General Qassem Soleimani, Kommandeur der Quds-Truppen des Korps der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC), zusammen mit Abu Mahdi al-Muhandis, dem stellvertretenden Kommandeur der irakischen Haschd al-Schaabi, durch lasergelenkte AGM-114-Hellfire-Raketen, die von zwei MQ-9-Reaper-Drohnen abgefeuert wurden, war tatsächlich weniger eine Kriegshandlung als ein Mord. Jeder, nicht nur entlang der Achse des Widerstands in Teheran, Bagdad, Damaskus und bei der Hisbollah, sondern im gesamten globalen Süden, war sich bewusst, dass General Soleimani von 2014 bis 2015 den Kampf gegen ISIS im Irak anführte und dass er maßgeblich an der Rückeroberung von Tikrit im Jahr 2015 beteiligt war. Das war seine wahre Rolle – er war ein wahrer Krieger des Krieges gegen den Terror, nicht des Krieges für den Terror. Für das Imperium war es ein Gräuel, dass seine Aura sogar weit in die Länder des sunnitischen Islams hinein strahlte. Es war dann Sache des damaligen irakischen Premierministers Adil Abd al-Mahdi, vor dem Parlament in Bagdad den endgültigen Kontext darzulegen: General Soleimani war in diplomatischer Mission in einen regulären Airbus-A320-Flug von Damaskus nach Bagdad gestiegen. Er war an komplexen Verhandlungen zwischen Teheran und Riad beteiligt, mit dem irakischen Premierminister als Vermittler – und das alles auf Wunsch von Präsident Trump.
Somit ermordete die imperiale Maschinerie – nach jahrzehntelanger Verhöhnung des Völkerrechts – einen diplomatischen Gesandten. In der Tat zwei, weil Abu Mahdi al-Muhandis die gleichen Führungsqualitäten wie General Soleimani aufwies, aktiv die Synergien zwischen dem Schlachtfeld und der Diplomatie verstand und im Irak als absolut unersetzlicher politischer Gestalter galt. Die Ermordung von General Soleimani wurde seit 2007 durch eine toxische Mischung aus US-Neocons und neoliberalen Contras – die in höchstem Maße die Geschichte, Kultur und Politik Südwestasiens ignorieren – zusammen mit den israelischen und saudischen Lobbys in Washington "begünstigt". Mehr …

China will den US-Dollar mit dem Petroyuan schwächen, da die Ölproduzenten nach Peking drängen, und Russland ist „eine asiatische Nation geworden“, sagt ein Analyst. Während der Dollar in naher Zukunft wahrscheinlich die dominierende Weltwährung bleiben wird, wird der Aufstieg des sogenannten Petroyuan an Dynamik gewinnen, da China seinen Status als größter Ölimporteur der Welt ausnutzt, sagen Analysten. Der Dollar ist nach wie vor die wichtigste Währung für den Handel und die Währungsreserven. Doch Peking setzt den Yuan zunehmend als Währung für Ölgeschäfte ein und fordert damit die Führung des Dollars auf den Rohstoffmärkten heraus. Vor allem der Einmarsch Russlands in der Ukraine im vergangenen Jahr hat die Abkehr vom Dollar vorangetrieben, sagt Viktor Katona, leitender Rohölanalyst bei Kpler. Als westliche Länder Russlands Währungsreserven einfroren und sein Öl mieden, nutzte Moskau Asien als alternativen Rohölmarkt und überholte letztes Jahr Saudi-Arabien als Chinas wichtigsten Öllieferanten.
Tatsächlich ist Russland „zu einer asiatischen Nation geworden, die meiner Meinung nach den Yuan in den großangelegten Ölhandel eingeführt hat“, so Katona gegenüber Insider. Und obwohl die Befürworter des Dollars auf sein weit verbreitetes Vertrauen und seine Liquidität verweisen, sagte er: „Es ist naiv zu glauben, dass China nicht versuchen wird, den Ölpreis zu kontrollieren, dass es den Handel nicht in der Währung abwickeln will, die es kontrolliert.“ Dies gelte insbesondere, nachdem die aggressive geldpolitische Straffung der US-Notenbank den Dollar im vergangenen Jahr in die Höhe getrieben habe. Da die Ölgeschäfte größtenteils in Dollar abgewickelt werden, verteuert ein steigender Dollar die Ölverträge. Und da der Yuan-basierte Handel mit Russland zunimmt, zielt China auch auf den Nahen Osten, um die Energiemärkte neu zu ordnen. Mehr ….

14.01.2023:  Pepe Escobar: Warum die "Belt and Road Initiative" 2023 mit einem Paukenschlag zurückkommt. Das Jahr 2023 wird davon geprägt sein, dass China das Neue Große Spiel beginnt, um eine Globalisierung 2.0 zu gestalten. Diese wird institutionell von einem Netzwerk unterstützt, das die üblichen Verdächtigen nervös werden lässt. Die Belt and Road Initiative 2.0. Die BRI 2.0 wird 2023 im gesamten geopolitischen und geoökonomischen Spektrum den Ton angeben. Parallel zu ihrer geoökonomischen Breite und Reichweite wurde die BRI als Chinas übergreifendes außenpolitisches Konzept angelegt. Jetzt ist es an der Zeit, die Dinge zu optimieren. Projekte der BRI 2.0 entlang ihrer verschiedenen Konnektivitätskorridore müssen zwangsläufig neu dimensioniert werden, um sich an das Post-Corona-Umfeld, an die Nachwirkungen des Krieges in der Ukraine und an eine zutiefst verschuldete Welt anzupassen. Mehr …

12.01.2023:  Henry Kissinger, Merkel und ihre Enthüllungen! Putins Russland vor der Zerschlagung? Henry Kissinger ist ein Kronzeuge für die Gefahren Europas, die jeden von uns betreffen, meint Thorsten Schulte. Ausgehend von dieser Einschätzung beleuchtet er die aktuellen Entwicklungen der Geopolitik, die Ziele des Westens in der Auseinandersetung mit einem erstarkenden Russland und blickt auch auf die Deutschen, von denen seines Erachtens (zu) viele immer noch schweigen. Henry Kissinger ist zugleich ein Kronzeuge für die Gefahren Europas, die jeden von uns betreffen. Jeden! Auch wenn dieser ehemalige US-Außenminister und Nationaler US-Sicherheitsberater Blut an den Händen kleben hat und nicht mein Vorbild ist, und ich gleich eine Geschichtstäuschung von ihm offenlege. Aber vielleicht spricht zumindest in einem Punkt die Altersweisheit zu uns: Dieser Mann weiß, dass er bald seinen persönlichen Sonnenuntergang erleben wird, und vermutlich meldet sich sein Gewissen nun immer stärker zu Wort.
Auch ein Oberst aus dem österreichischen Generalstab kommt in diesem Video zu Wort, mit entscheidenden Aussagen, die nicht so ganz zur Sicht der NATO-treuen Medien passen. Die Völker Europas müssen ihnen beiden zuhören. Wenngleich sie in unseren Medien nur Randfiguren in der Berichterstattung über die Ukraine und Russland sind. Leute wie Habeck und Baerbock bestimmen die Leitmedien, sie werden zu angeblichen Lichtgestalten verklärt, obwohl sie für mich Dunkelmänner bzw. Dunkelfrauen sind. Bevor ich ihn lobe, überführe ich Henry Kissinger jedoch der Täuschung. Gleich am Anfang seines Berichts vom 17. Dezember 2022 schreibt er: "Der Erste Weltkrieg war eine Art kultureller Selbstmord, der die Eminenz Europas zerstörte. Die europäischen Staats- und Regierungschefs schlafwandelten – um es mit den Worten des Historikers Christopher Clark zu sagen – in einen Konflikt hinein, den keiner von ihnen angezettelt hätte, wenn sie die Welt am Ende des Krieges 1918 vorausgesehen hätten." Schlafwandler? Herr Kissinger, lügen sie die Menschen an?  Podcast und mehr …

Geopolitik. „Im Westen liegt die wahre Macht in den Händen von Clans und Konzernen“. Nikolai Patruschew, der Chef des russischen Sicherheitsrates, hat ein Interview gegeben, in dem er erklärt, wer aus seiner Sicht im Westen die Macht hat und worum es bei der Konfrontation in der Ukraine tatsächlich geht. Die westliche Politiker haben keine Macht und keine Möglichkeiten, das Leben in ihren Staaten zum Besseren zu verändern, weil sie schon lange keine unabhängigen Figuren mehr sind. Jeder ist mit dem Großkapital, Lobbyisten und Stiftungen verbunden. Diese Tatsachen verschweigen sie nicht einmal. Es gibt sehr aktuelle Beispiele. Wie sich herausgestellt hat, standen Dutzende von Abgeordneten des EU-Parlaments unter der Kontrolle der Strukturen von George Soros, und die EU-Kommission hat auf Geheiß eines der größten Pharmaunternehmen der Welt eine Reihe korrupter Schemata für den Kauf von Impfstoffen für Dutzende von Milliarden Euro geschaffen. Es ist offensichtlich, dass die wahre Macht im Westen in den Händen findiger Clans und multinationaler Konzerne liegt. Der Gesamtumsatz der 500 größten Unternehmen der Welt hat im Jahr 2021 nach inoffiziellen Angaben fast 38 Billionen Dollar erreicht. Der Großteil der multinationalen Konzerne hat seinen Hauptsitz in den USA. Ihre Einnahmen beliefen sich auf rund 16 Billionen Dollar, der Nettogewinn auf 1,8 Billionen Dollar.
Der Reichtum einiger multinationaler Konzerne übersteigt das Bruttoinlandsprodukt der meisten Volkswirtschaften der Welt, und die Stiftungen, die sie geschaffen haben, um sich weiter zu bereichern, erheben den Anspruch, ein über den Staaten stehender Mechanismus zur Steuerung der Menschheit zu sein. Die Soros-Stiftung ist fast zum weltweit wichtigsten Zentrum für die Planung und Durchführung von „Farbrevolutionen“ geworden. „Der Entwurf des US-Haushalts für 2023 ist der beste Beweis für die Pläne Washingtons, neue Kriege zu Lasten des Wohlergehens der eigenen Bürger zu entfesseln.“ so Nikolai Patruschew. Mehr …

11.01.2023: Strategisches Ziel der USA: Russland brechen und zerstückeln oder die Hegemonie des US-Dollars aufrechterhalten? Der Westen kann nicht auf das Gefühl verzichten, im Zentrum des Universums zu stehen, wenn auch nicht mehr im rassischen Sinne, schreibt Alastair Crooke. Ein strategisches Ziel würde einen einheitlichen Zweck erfordern, der kurz und bündig umrissen werden könnte. Ferner wäre eine zwingende Klarheit über die Mittel, mit denen das Ziel erreicht werden soll, und eine kohärente Vision darüber erforderlich, wie ein erfolgreiches Ergebnis tatsächlich aussehen würde. Winston Churchill beschrieb das Ziel des Zweiten Weltkriegs als die Vernichtung Deutschlands. Aber das war eine „Plattitüde“ und keine Strategie. Warum sollte Deutschland vernichtet werden? Welches Interesse verfolgte man mit der Zerstörung eines so wichtigen Handelspartners? Ging es darum, das imperiale Handelssystem zu retten? Letzteres scheiterte und Deutschland geriet in eine tiefe Rezession. Was war also das beabsichtigte Endergebnis? An einem Punkt wurde ein vollständig entindustrialisiertes, pastoralisiertes Deutschland als (unwahrscheinliches) Endspiel postuliert.
Churchill entschied sich für Rhetorik und Zweideutigkeit. Ist sich die englischsprachige Welt heute über ihre strategischen Ziele im Krieg gegen Russland klarer als damals? Besteht ihre Strategie wirklich in der Zerstörung und Zerstückelung Russlands? Wenn ja, zu welchem Zweck genau (als „Sprungbrett“ für einen Krieg gegen China?). Und wie soll die Zerstörung Russlands – einer großen Landmacht – von Staaten bewerkstelligt werden, deren Stärken vorwiegend in der See- und Luftmacht liegen? Und was wäre die Folge? Ein babylonischer Turm von aufeinanderprallenden asiatischen Kleinstaaten? Mehr …

09.01.2023: AsiaTimes: Der Niedergang des Dollars wird Asien 2023 in den Ruin treiben. Negatives Wachstum, hohe Inflation, unhaltbare Verschuldung und eine vergiftete Politik in den USA werden die Anleger dazu bringen, den Dollar abzustoßen. TOKIO – Wenn Sie wissen wollen, wie besorgt asiatische Beamte über einen abrutschenden US-Dollar in diesem Jahr sind, dann schauen Sie sich nur die hektischen Szenen am Hauptsitz der Bank of Japan (BOJ) an. Seit mindestens fünf Tagen führt das Team von BOJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda massive außerplanmäßige Anleihekäufe durch. Der Grund: Der Anstieg des Yen in den zwei Wochen seit Kurodas Ankündigung, die Spanne, in der sich die 10-jährige Rendite bewegen kann, von 0,25 % auf etwa 0,5 % auszuweiten. Für die BOJ war dies das geldpolitische Äquivalent zum Öffnen eines Wespennestes. Mit der Änderung vom 20. Dezember sollten die Spannungen verringert werden, da die Zinssätze in den USA und Japan in unterschiedliche Richtungen zogen. Aber Kuroda lehnte sich an einen bereits fallenden Dollar inmitten von Rezessionsängsten in den USA an. Jetzt kämpft die BOJ darum, dass der Yen nicht zu stark und zu schnell ansteigt und Japans Exporteure in Mitleidenschaft zieht.
Dies ist ein Vorgeschmack auf das kommende Jahr in Asien. „Der Tisch ist gedeckt für eine anhaltende Dollarschwäche“, sagt Michael Purves, Chief Executive Officer bei Tallbacken Capital Advisors. Von Peking bis Jakarta sieht das Jahr 2023 wie die Kehrseite des Jahres 2022 aus. In den vergangenen 12 Monaten hatte die Region mit den Folgen des handelsgewichteten Anstiegs des Dollars um 8 % zu kämpfen, der eine Flut von Kapital aus allen Märkten abzog. Angetrieben von der aggressivsten Straffung der US-Notenbank seit 27 Jahren führte diese Dynamik zu extremer Volatilität bei Währungen und Vermögenswerten. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich Asien auf einen fallenden Dollar einstellt, eine möglicherweise chaotische Abwärtsbewegung, die die Anleger weltweit zu einer noch aggressiveren „Risk-off“-Haltung veranlasst. Die große Sorge ist, dass die Anleger mindestens vier gute Gründe haben, den Dollar abzustoßen. Erstens steigt die Wahrscheinlichkeit eines negativen US-Wachstums in diesem Jahr rapide an. Zweitens, die schlimmste Inflation seit 40 Jahren, die sich wahrscheinlich als hartnäckiger erweisen wird, als die Märkte glauben. Drittens, eine unhaltbare Staatsverschuldung, die auf 32 Billionen US-Dollar ansteigt. Viertens eine giftige Parteilichkeit auf dem Capitol Hill, wie es sie seit einem Dutzend Jahren nicht mehr gegeben hat. Diese vierfache Kombination interner Risiken kollidiert mit einem düsteren externen Umfeld. Chinas Covid-Wiedereröffnung ist nach wie vor höchst ungewiss, und Pekings Covid-Toleranz schwankt in rasantem Tempo von null auf 100. Mehr …

Der Plan zur Aufteilung Russlands. Seit Jahrzehnten wird in den westlichen Ländern die Idee der Auflösung der Sowjetunion und Russlands ständig kultiviert. Leider kam man eines Tages auf die Idee, die Ukraine zur Erreichung dieses Ziels zu benutzen. Um eine solche Entwicklung zu verhindern, haben wir die militärische Sonderoperation (SMO) eingeleitet. Das ist genau das, was einige westliche Länder – angeführt von den Vereinigten Staaten – anstreben: eine antirussische Enklave zu schaffen und uns dann aus dieser Richtung zu bedrohen. Dies zu verhindern, ist unser vorrangiges Ziel. Wladimir Putin
Hier ist Ihr geopolitisches Quiz für den Tag: Was hat Angela Merkel gemeint, als sie sagte, „dass der Kalte Krieg nie wirklich zu Ende war, weil Russland letztlich nie befriedet wurde“?
Merkel bezog sich auf die Tatsache, dass Russland seine untergeordnete Rolle in der „regelbasierten Ordnung“ nie akzeptiert hat.
Merkel bezog sich auf die Tatsache, dass Russlands wirtschaftlicher Zusammenbruch nicht zu dem „willfährigen Staat“ geführt hat, den sich die westlichen Eliten erhofft hatten.
Merkel deutet an, dass der Kalte Krieg nie wirklich ein Kampf zwischen Demokratie und Kommunismus war, sondern ein 45 Jahre andauernder Versuch, Russland zu „befrieden“.
Was Merkel meinte, war, dass die westlichen Staaten – insbesondere die Vereinigten Staaten – kein starkes, wohlhabendes und unabhängiges Russland wollen, sondern einen servilen Lakaien, der tut, was man ihm sagt. All das oben erwähnte ist der Fall. Mehr …

Warum die BRI im Jahr 2023 mit einem Paukenschlag zurückkehrt. Während Pekings Gürtel- und Straßeninitiative in ihr 10. Jahr geht, hat eine starke chinesisch-russische geostrategische Partnerschaft die BRI im gesamten globalen Süden neu belebt. Das Jahr 2022 endete mit einem Zoom-Anruf, der alle Zoom-Anrufe beendete: Die Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping erörterten in einem exklusiven Videoanruf alle Aspekte der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China. Putin erzählte Xi, wie „Russland und China es geschafft haben, rekordverdächtige Wachstumsraten im gegenseitigen Handel zu erzielen“, was bedeutet, dass „wir in der Lage sein werden, unser Ziel von 200 Milliarden Dollar bis 2024 früher als geplant zu erreichen“. In Bezug auf die Koordinierung bei der Schaffung einer gerechten, auf dem Völkerrecht basierenden Weltordnung“ betonte Putin, dass wir die gleichen Ansichten über die Ursachen, den Verlauf und die Logik des laufenden Wandels der globalen geopolitischen Landschaft teilen“. Angesichts des „beispiellosen Drucks und der Provokationen des Westens“ betonte Putin, dass Russland und China nicht nur ihre eigenen Interessen verteidigen, „sondern auch all jene, die für eine wahrhaft demokratische Weltordnung und das Recht der Länder eintreten, ihr eigenes Schicksal frei zu bestimmen“. Mehr …

08.01.2023:  Putins Grußbotschaft an Indien: Die Stärke der russisch-indischen Partnerschaft. Aus Putins prägnanter Grußbotschaft zum neuen Jahr an Indien lässt sich viel extrapolieren, was die Absicht der vorliegenden Analyse ist. Es soll kurz umrissen werden, was Präsident Putin in jedem Teil seiner Grußbotschaft gemeint hat, um dem Leser ein solides Verständnis über die Zukunft der russisch-indischen strategischen Partnerschaft zu vermitteln. Mehr …

Die Philippinen: Für China und USA von zentraler strategischer Bedeutung. Die Philippinen unterhalten wichtige Handelsbeziehungen zu Peking, aber Washington sieht in dem Archipelstaat einen militärischen Stützpunkt bei potenziellen Feindseligkeiten gegen China in der Taiwan-Frage. Auf welche Seite wird sich Manila schlagen? Mehr …

Das Ende der Weltordnung, wie wir sie kannten: Jahrzehntelange Konflikte stehen uns bevor. Das "Ende der Geschichte" ist zu Ende gegangen, und die Welt ist zu den alten Konflikten zwischen den Großmächten zurückgekehrt. Hoffen wir, dass diese nicht nuklear werden. Blicken wir zurück: Der Sowjetblock löste sich auf, und ein großer Teil davon wurde bald in die NATO und die Europäische Union integriert. Andere große globale Akteure hatten lange vor dem Ende des Kalten Krieges damit begonnen, sich organisch in das westlich zentrierte System zu integrieren. China behielt ein hohes Maß an Souveränität in Bezug auf seine innere Ordnung, bewegte sich jedoch schnell in Richtung einer kapitalistischen Wirtschaftsform und begann, aktiv mit den USA, der EU und dem Rest der Welt Handel zu betreiben. Peking vermied es jedoch, sein sozialistisches Projekt ins Ausland zu exportieren, während Indien es vermied, seine eigenen globalen Projekte zu beanspruchen, obwohl es bis heute, auch in seinem politischen System, ein hohes Maß an Identität bewahrt hat und bisher davon absieht, sich Allianzen und Blöcken anzuschließen. Auch andere wichtige Akteure hielten sich an die Spielregeln der "liberalen Weltordnung" und vermieden Versuche, diese in Frage zu stellen.
Einzelne Rebellen wie Iran und Nordkorea stellten keine große Bedrohung dar. Obwohl sie mit ihrem hartnäckigen Widerstand, der beharrlichen Entwicklung von Nuklearprogrammen und der erfolgreichen Anpassung an internationalen Sanktionen im Westen Bedenken weckten, wurde von militärischen Interventionen wegen der hohen Risiken abgesehen. Für kurze Zeit schien es, als ob die globale Herausforderung vom radikalen Islamismus ausgehen könnte. Aber auch der konnte die bestehende Ordnung nicht erschüttern. Die zunächst spektakulären Militäraktionen der USA und ihrer Verbündeten im Irak und in Afghanistan trugen letztlich wenig zur Demokratisierung der islamischen Welt bei. Aber auch das brachte keinen globalen Game-Changer. Darüber hinaus hat der Kampf gegen den radikalen Islamismus sogar die Identität der westlichen Welt als Hüterin des Säkularen und Rationalen gegenüber dem Religiösen und Fundamentalistischen gestärkt.
Russland hatte vorerst seine Nische in der neuen Weltordnung gefunden. Das Land war zu einer auf Rohstoffversorgung spezialisierten Randwirtschaft geworden, und seine Ressourcen wurden von globalen westlichen Unternehmen eifrig ausgebeutet. Die russische Bourgeoisie wurde Teil der globalen Elite und zum "globalen Russen". Die Industrie zerfiel entweder oder gliederte sich in globale Konzernketten ein, während das Humankapital zunehmend schrumpfte. Insgesamt wurde Russland von den westlichen Partnern als eine welkende, aber ziemlich berechenbare Macht wahrgenommen. Mehr …

04.01.2023:  Wie das Jahr 2022 das Ende der unipolaren amerikanischen Vormacht markierte. Die unipolare Welt hat schon lange zu bröckeln begonnen, aber im vergangenen Jahr ist sie endgültig zusammengebrochen. Das Jahr 2022 wird als endgültiger Beginn des Wandels gelten – und der Beginn eines neuen, großartigen Spiels. Das Jahr 2022 liegt hinter uns. Es war ein Jahr, das bedeutende Weichen für die Zukunft der globalen Geopolitik stellte und als solches wird dieses Jahr in die Geschichtsbücher eingehen. Insbesondere markierte 2022 das Ende von drei Jahrzehnten amerikanischer Unipolarität, die 1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion begonnen hatte, worauf eine neue multipolare Welt erzwungen wurde, die sich aus zahlreichen konkurrierenden Mächten zusammensetzt.
Als die UdSSR 1991 zerfiel, traten die USA in eine Periode beispielloser Dominanz ein, in der sie ihre Position als globaler Hegemon endgültig festigten. Ihre politische, wirtschaftliche und militärische Macht war beispiellos und hatten damit freie Hand, die globale Ordnung nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Es ist also keine Überraschung, dass die USA in dieser Zeit in keinen "Wettbewerb der Großmächte" eintraten, sondern sich auf allen Kontinenten aktiv an Dutzenden von Regimewechseln beteiligten, um das umzusetzen, was George H.W. Bush als "die neue Weltordnung" bezeichnete.
Dazu gehörten Kriege im Irak, im ehemaligen Jugoslawien, in Libyen, Afghanistan und Syrien, um nur einige zu nennen. Ebenso konnten die USA ihre unbestrittene Macht über Institutionen wie die Vereinten Nationen nutzen, um Sanktionen gegen kleinere Länder zu verhängen, die sich dem Willen Washingtons widersetzten, wie zum Beispiel Iran und Nordkorea. Aufgrund der Überheblichkeit durch ihren "Sieg" im Kalten Krieg und im Glauben an die Unausweichlichkeit ihrer Ideologie – dem "Ende der Geschichte" –, versuchten die USA in dieser Zeit nicht, Staaten wie Russland oder China entgegenzutreten, weil sie zumindest zunächst glaubten, dass sich diese Staaten auf einem vorgezeichneten Weg der Verwestlichung und der Liberalisierung befänden. Die USA förderten aktiv die Globalisierung durch Freihandel und Investitionen und betrachteten sie als Vehikel für ihre eigenen Werte. Schneller Vorlauf ins Jahr 2022, in dem die letzten Überreste dieser Weltordnung hinweggefegt wurden. Mehr …

Aus chinesischer Sicht: In der Welt findet ein "präzedenzloser Aufstand" gegen den Westen statt. Das Jahr 2022 hat nach Auffassung des chinesischen Geostrategen Wang Wen den Beginn eines Aufstandes nicht-westlicher Staaten gegen die bisherige Weltordnung markiert. Dabei gehe es nicht nur um den russischen Versuch, die westliche Dominanz militärisch zu durchbrechen. Das vergangene Jahr 2022 sei ein Jahr der "Entwestlichung" ("De-Westernisierung") gewesen, da immer mehr Staaten – von China über Lateinamerika bis zu den ASEAN-Ländern – "die westliche Weltordnung leise, aber entschieden ablehnen" und diese Ablehnung immer entschiedener zum Ausdruck brächten. Laut Wang Wen biete "die nicht-westliche Welt ein noch nie dagewesenes Bild". Die westlichen Medien neigen dazu, sich auf die Konkurrenz der "großen Zwei", als den Konflikt zwischen den USA und China zu konzentrieren. Dabei spiele sich in der Geopolitik längst ein zweigleisiges Szenario mit paralleler Entwicklung der westlichen Hegemonie einerseits und einer antiwestlichen und unabhängigeren Entwicklung ab. Dabei gehe es nicht nur um den "radikalen Versuch Russlands, durch den Einsatz militärischer Macht die von den USA dominierte internationale Ordnung zu durchbrechen". Es gehe auch um das beispiellose Aufbegehren nicht-westlicher Länder gegen die etablierte Ordnung auf der Suche nach einer unabhängigeren Position. Die Abweichler lassen sich dabei nicht auf eine offene Konfrontation oder einen militärischen Konflikt ein, sondern beginnen, nach ihren nationalen Interessen zu handeln und sich der Abhängigkeit und Kontrolle des Westens zu entledigen. Mehr

Die USA haben Europa erfolgreich aus dem Zug in die Zukunft geworfen. Russland orientiert sich bei seinen Gasexporten auf die asiatischen Märkte um. Während Russland in diesem Zug vorübergehende Finanzeinbußen erleiden kann, bis die neuen Pipelines ans Netz gehen, wird Europa dauerhaft in den Rang eines abhängigen Zuschauers herabgestuft, findet der Autor. Mehr …

2022… Das Jahr, das das Ende von Amerikas Hegemonie markierte. Der Krieg in der Ukraine hat das vergangene Jahr dominiert. Andere globale Krisen, wie der Anstieg der Energie- und Lebensmittelkosten, sind Kollateralschäden des Konflikts in der Ukraine. Der Krieg in der Ukraine hat das vergangene Jahr dominiert. Andere globale Krisen, wie der Anstieg der Energie- und Lebensmittelkosten, sind Kollateralschäden des Konflikts in der Ukraine. Bei dem Konflikt handelt es sich nicht nur um einen lokalen Konflikt im Zentrum Europas vor den Toren Russlands, an dem ein reaktionäres antirussisches Regime in Kiew beteiligt ist. Der Konflikt stellt eine historische Machtprobe zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten in dem von ihnen angeführten NATO-Militärbündnis und Russland dar. Dieser Showdown hat lange auf sich warten lassen.
Er hätte nicht auf diese gewalttätige, grausame Weise stattfinden müssen. Russland hatte die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Partner seit langem gewarnt, dass die Ausweitung des Bündnisses in Richtung der russischen Grenzen eine nicht hinnehmbare strategische Sicherheitsbedrohung darstellt. Die Warnungen Moskaus blieben Jahr für Jahr ungehört. Vor fast einem Jahr bot Russland einen letzten diplomatischen Weg zur Konfliktvermeidung an, indem es zu einem umfassenden Sicherheitsvertrag aufrief, der auf dem zuvor akzeptierten Grundsatz der „unteilbaren Sicherheit“ beruht. Diese diplomatische Initiative wurde von Washington und seinen europäischen Verbündeten rundweg abgelehnt. Mehr …

03.01.2023:  Alexander Dugin: "Der Westen will seine Hegemonie um jeden Preis verteidigen". Alexander Dugin, Philosoph und Vater der verstorbenen Journalistin Daria Dugina, erklärte in einem Interview mit RT, dass Russland gegen die Hegemonie des Westens und die traditionelle unipolare Perspektive zugunsten einer multipolaren Welt kämpfe. "Das ist also der erste multipolare Krieg, der sich jetzt in der Ukraine abspielt, weil der Westen um jeden Preis seine Hegemonie, das unipolare System, das die Fortsetzung der Bipolarität ist, bewahren und retten will", so der Philosoph. Mehr …

28.12.2022: Ukraine, Taiwan, Korea, Iran: Was sind die geopolitischen Risiken im Jahr 2023? Mehr …

20.12.2022: Russlands Botschafter in den USA gibt eine ausgewogene Einschätzung des Ukraine-Konflikts ab. Einerseits haben die USA ihre schwindende unipolare Hegemonie in ihrer traditionellen „Einflusssphäre“ erfolgreich behauptet. Andererseits hat dieselbe Supermacht jedoch die Kontrolle über die bereits bestehenden multipolaren Prozesse verloren, die sich infolge dieses Stellvertreterkriegs beschleunigt haben. Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, erklärte in einem am Samstag veröffentlichten Kommentar gegenüber Newsweek, dass sein Gastland im Verlauf des Ukraine-Konflikts tatsächlich einige seiner strategischen Interessen durchgesetzt habe. Ihm zufolge: Mit dem Konflikt in der Ukraine sind die Vereinigten Staaten besser in der Lage, ihre idée fixe zur Schwächung Russlands umzusetzen. Es ist viel einfacher, die Gesellschaft innerhalb der Vereinigten Staaten und im westlichen Lager insgesamt mit dem Bild eines ‚ausländischen Feindes, der die Werte der demokratischen Welt untergräbt‘ zu konsolidieren. Gleichzeitig kann man die Schuld für die eigenen Probleme und Fehleinschätzungen immer auf die Russische Föderation abwälzen und Russland zur Rechtfertigung seiner beispiellosen Militärausgaben benutzen. Ferner ruiniert die Regierung unter dem Vorwand der Entwicklungen in der Ukraine die für beide Seiten vorteilhaften Beziehungen zwischen Russland und Europa und macht letzteres völlig abhängig von Washington. Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als würden die Amerikaner überall „gewinnen“ und auf Kosten des Lebens ukrainischer Soldaten ihre eigene „Führung“ behalten. Sie hoffen, auf diese Weise ihre Vorherrschaft auf der Weltbühne aufrechtzuerhalten, die zum ersten Mal seit langer Zeit wieder jemand herauszufordern wagte.
Dies ist eine ausgewogene Einschätzung, die für die Objektivität eines der wichtigsten russischen Diplomaten in der Welt spricht. Allein die Tatsache, dass der russische Botschafter in den USA diese Ansichten teilt, zeigt, dass sich Moskau keine Illusionen über seine Spezialoperation macht. Allerdings fügte er auch hinzu, dass es wichtig sei: Es ist klar, dass wir am Anfang einer komplexen und langen Reise zum Aufbau einer multipolaren Welt stehen. Die Russische Föderation setzt sich dafür ein, dass die Interessen aller Beteiligten im künftigen System der internationalen Beziehungen berücksichtigt werden und dass neue Entwicklungszentren in Asien, Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten gemeinsam mit Russland und den Vereinigten Staaten einen gleichberechtigten Einfluss auf die globalen Prozesse haben könnten. Unsere Vorschläge finden in den verschiedenen Regionen der Welt immer mehr Verständnis und Unterstützung. Mehr …

18.12.2022:  Zerfallende Weltbilder: Ein Kommentar von Rüdiger Rauls. Der Krieg in der Ukraine bedeutet in vieler Hinsicht eine Zeitenwende. Militärisch findet gerade eine Neuausrichtung der Kräfteverhältnisse zwischen der NATO und Russland statt. Geopolitisch gestaltet sich das Verhältnis neu zwischen dem sogenannten Wertewesten und seinen Gegnern. Aber auch unsere Weltbilder werden neu vermessen. Mehr …

11.12.2022: USA: Russland bietet Iran militärische Unterstützung "auf nie dagewesenem Niveau". Die USA und Großbritannien haben übereinstimmend vor angeblichen neuen Waffenlieferungen aus Iran an Russland gewarnt. Moskau dementierte seinerseits abermals iranische Waffenlieferungen. Washington behauptet nun, Moskau sei dabei, Su-35-Kampfjets an Teheran zu liefern. Die USA sind besorgt über eine aus ihrer Sicht wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Iran. Moskau biete Teheran Unterstützung "auf nie dagewesenem Niveau" an und verwandele dadurch die Beziehung zwischen beiden Staaten in eine "vollwertige Verteidigungspartnerschaft", sagte John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten.
"Russland versucht nun, mehr Waffen zu beschaffen, darunter Hunderte von ballistischen Raketen. Im Gegenzug bietet Russland Iran ein beispielloses Maß an militärischer und technischer Unterstützung an", behauptete auch die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward in New York. Der britische Außenminister James Cleverly sagte in London, Iran sei jetzt einer der größten militärischen Unterstützer Russlands. Der britische Außenminister warnte, Großbritannien werde weiterhin die "verzweifelte Allianz" zwischen den beiden Ländern aufdecken und sie zur Verantwortung ziehen. Mehr …

10.12.2022:  Staatsbesuch von Xi Jinping: China und Saudi-Arabien beginnen ihre strategische Partnerschaft. Der Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Saudi-Arabien dauerte drei Tage und umfasste zahlreiche inhaltliche Termine, wie etwa auch die Unterzeichnung einer Liste von Abkommen im Namen der neuen strategischen Partnerschaft. Präsident Xi benutzte in seinen Reden in Riad und bei dem arabisch-chinesischen Wirtschaftsforum, zu welchem rund 30 arabische Staatschefs angereist waren, mehrfach den Begriff Multipolare Konstellation. Der Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Saudi-Arabien dauerte drei Tage und umfasste zahlreiche inhaltliche Termine, wie etwa auch die Unterzeichnung einer Liste von Abkommen im Namen der neuen strategischen Partnerschaft. Peking treibt solche Abkommen konsequent voran, dies galt auch für die letzten zehn Jahre in Europa, wo im Rahmen des früheren Formats "17 plus 1" Peking derartige Partnerschaften multilateral mit Staaten der Europäischen Union (EU) – wie Ungarn oder Griechenland – aber auch mit Staaten außerhalb der EU – wie Serbien – abschloss. Nicht jeder war für diese institutionelle Vertiefung, und spätestens seit Mai 2019, als die EU die Volksrepublik China zum "systemischen Rivalen" erklärte, kracht es inzwischen im Gebälk. Anders präsentiert sich die heutige Lage in der arabischen Welt, die traditionell im Englischen als "Middle East" bezeichnet wird. Mehr …

08.12.2022: Vasallenrolle BRD-Deutschland. Deutschlands Position in Amerikas neuer Weltordnung. Die US-Politik verfolgt nur ein Ziel: die politische und finanzielle Weltherrschaft und die militärische Dominanz. Deutschland ist zu einem wirtschaftlichen Satelliten von Amerikas neuem Kalten Krieg mit Russland, China und dem Rest Eurasiens geworden. Deutschland und andere NATO-Länder wurden aufgefordert, sich selbst Handels- und Investitionssanktionen aufzuerlegen, die den heutigen Stellvertreterkrieg in der Ukraine überdauern werden. US-Präsident Biden und die Sprecher des Außenministeriums haben erklärt, dass die Ukraine nur der erste Schauplatz einer viel umfassenderen Dynamik ist, die die Welt in zwei gegensätzliche Gruppen von Wirtschaftsbündnissen spaltet. Den größten “Kollateralschaden” aller Länder wird bei dieser Entwicklung Deutschland erleiden. Mehr …

01.12.2022: Die US-Entführung des G20-Gipfels. Im Jahr 1999, nachdem die Welt mit einer massiven Finanzkrise konfrontiert wurde, setzten sich die Finanzminister und Banker der zwanzig wichtigsten Länder der Welt zusammen, um Wege zu finden, eine solche Krise in Zukunft zu vermeiden. Diese Gruppe wurde unter dem Namen G20 bekannt. Auf ihrem jüngsten, dem siebzehnten Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Bali (Indonesien) war die Gruppe alles andere als eine Zusammenkunft von Menschen, die über Finanzfragen beraten. Obwohl das Gipfeltreffen in Indonesien stattfand, das ironischerweise eines der Zentren der Finanzkrise von 1997 war, spiegelte das Gipfeltreffen eher das endgültige Abdriften der Gruppe in einen Sicherheitsblock als in einen Wirtschaftsblock wider, der zur Verhinderung einer massiven Wirtschafts- und Finanzkrise eingerichtet wurde. Es ging hauptsächlich um verschiedene geopolitische Krisen und Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist. In der Gipfelerklärung war die Rede von dem anhaltenden militärischen Konflikt in der Ukraine, von „Frieden und Stabilität“ und von „Herausforderungen für die globale Ernährung und Sicherheit, die durch die aktuellen Konflikte und Spannungen verschärft werden.“
Die Wirtschaft war, in einfachen Worten, nur ein Teil der 52 Punkte umfassenden gemeinsamen Erklärung. Das erklärt, warum Staats- und Regierungschefs wie Chinas Xi auf dem Gipfel, der in der asiatisch-pazifischen Region abgehalten wurde, um angeblich die wirtschaftlichen Probleme der Welt anzugehen, schnell darauf hinwiesen, dass „der asiatisch-pazifische Raum niemandes Hinterhof ist und nicht zu einem Schauplatz des Wettstreits der Großmächte werden sollte. Mehr …

Wladimir Putins Vision einer multipolaren Welt.  Ein Ende der US-Hegemonie? Sowohl in den Geschichtsbüchern als auch in der Politik wird jede Geschichte davon geprägt, wo man den Anfang der Erzählung wählt. Die aktuellen Kämpfe in der Ukraine, die nach Ansicht vieler Beobachter bereits die Anfangsphase des Dritten Weltkriegs darstellen, sind eine solche Entwicklung. Ist die Saat des Konflikts aufgegangen, nachdem der russische Staatschef Michail Gorbatschow 1991 der Auflösung der Sowjetunion zugestimmt hatte, nachdem er von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten die Zusage erhalten hatte, das westliche Militärbündnis NATO nicht nach Osteuropa vorzustoßen? Diese Zusage wurde von Präsident Bill Clinton schnell ignoriert, der im ehemaligen Jugoslawien militärisch intervenierte, bevor er inmitten der Trümmer des Warschauer Paktes neue NATO-Mitglieder aufnahm.
Seitdem hat die NATO ihre Expansion auf Kosten der nationalen Sicherheitsinteressen Russlands fortgesetzt. Die Ukraine als eine der größten der ehemaligen Sowjetrepubliken wurde bald zum Brennpunkt eines potenziellen Konflikts. Die USA mischten sich offen in die ukrainische Politik ein, mit häufigen Besuchen des unerbittlich hawkistischen Senators John McCain und der Ungeheuerin des Außenministeriums, Victoria Nuland, sowie mit der Investition von Berichten zufolge 5 Milliarden Dollar, um die Situation zu destabilisieren und einen Regimewechsel herbeizuführen, um die prorussische Regierung von Viktor Janukowitsch abzusetzen und durch ein amerika- und verbündetenfreundliches Regime zu ersetzen. Als dies geschah, führte es unweigerlich zu einer vorgeschlagenen Einladung an die Ukraine, der NATO beizutreten, ein Schritt, vor dem Moskau wiederholt gewarnt hatte, er würde eine existenzielle Bedrohung für Russland selbst darstellen.
Schließlich versuchte Moskau eifrig, eine Lösung für die sich entwickelnde Ukraine-Krise in den Jahren 2020–2021 auszuhandeln, aber die USA und ihre Verbündeten waren nicht daran interessiert und erlaubten es der korrupten ukrainischen Regierung von Wolodymyr Zelenski, jedes Entgegenkommen abzulehnen. Russland selbst hat also den Eindruck, dass es von den USA und ihren Verbündeten wiederholt getäuscht oder sogar belogen wurde. Besonders ärgerlich war die Ausplünderung seiner natürlichen Ressourcen durch meist westliche Oligarchen, die unter dem Schutz des schwachen Präsidenten Boris Jelzin zwischen 1991 und 1999 agierten, einer Marionette, die durch die Einmischung der USA und Europas in die russischen Wahlen eingesetzt und aufrechterhalten wurde. Gerade als Russland – vielleicht absichtlich – auf den Knien lag, trat 1999 der ehemalige KGB-Offizier Wladimir Putin auf den Plan, der als Ministerpräsident und späterer Präsident mit dem Haus aufräumte. Seitdem hat Putin sich und sein Handeln sehr sorgfältig erklärt und deutlich gemacht, dass er kein Feind des Westens ist, sondern vielmehr ein Partner in einer Beziehung, die die Interessen und Kulturen aller Akteure in einer globalen Wirtschaft respektiert, die Freiheit und Individualität maximiert. Angesichts der Gefahr einer dramatischen Eskalation der derzeitigen Situation in der Ukraine, bei der von beiden Seiten über die Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen gesprochen wird, sollte eine Rede, die Präsident Wladimir Putin am 27. Oktober auf der 19. Tagung des Valdai International Discussion Club in der Nähe von Moskau hielt, zur Pflichtlektüre für die Joe Bidens und Jens Stoltenbergs dieser Welt gehören. Mehr …

30.11.2022:  Geopolitische Machtverschiebung: Saudi-Arabien richtet einen arabisch-chinesischen Gipfel aus. Die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien erreichen bereits einen Bruchpunkt. Ein Besuch von Xi Jinping in Saudi-Arabien soll nun dazu dienen, die Beziehungen zwischen Peking und Riad zu festigen und die alte US-Dominanz in der Golfregion herauszufordern. Saudi-Arabien plant, am 9. Dezember ein chinesisch-arabisches Gipfeltreffen auszurichten, an dem auch der chinesische Präsident Xi Jinping während seines Besuches in dem Königreich teilnehmen wird. Dies sagten drei arabische Diplomaten in der Region, die mit den Plänen vertraut sind, am Mittwoch. China hat seinerseits offiziell angekündigt, Anfang Dezember werde in Saudi-Arabien ein Gipfeltreffen zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und den Führern der arabischen Staaten stattfinden, um die Rolle der Volksrepublik im Nahen Osten zu stärken. Chinas Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den USA angespannt sind. Xi soll am 7. Dezember in Riad eintreffen. Das Kommunikationsbüro der saudischen Regierung reagierte allerdings nicht sofort auf eine Reuters-Anfrage nach einem Kommentar zu dem Besuch des chinesischen Staatschefs oder zu dem genauen Zeitpunkt des Gipfels. Mehr …

Die USA sind durch den strategischen Schwenk der Islamischen Republik Iran gelähmt. Das iranische Parlament hat soeben den Beitritt der Islamischen Republik zur Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) gebilligt, der zuvor auf dem Gipfel in Samarkand im September letzten Jahres beschlossen worden war, und damit den Höhepunkt eines Prozesses markiert, der nicht weniger als 15 Jahre gedauert hat. Der Iran hat bereits beantragt, Mitglied der expandierenden BRICS+ zu werden, die sich bis 2025 unweigerlich als die alternative G20 des globalen Südens herausbilden wird, die wirklich von Bedeutung ist. Der Iran ist bereits Teil des Quad, das wirklich zählt – neben den BRICS-Mitgliedern Russland, China und Indien. Der Iran vertieft seine strategische Partnerschaft sowohl mit China als auch mit Russland und baut die bilaterale Zusammenarbeit mit Indien aus. Der Iran ist ein wichtiger chinesischer Partner im Rahmen der Initiative Neue Seidenstraße oder Belt and Road Initiative (BRI). Das Land steht kurz vor dem Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und ist neben Russland und Indien ein wichtiger Knotenpunkt des Internationalen Nord-Süd-Transportkorridors (INSTC). All dies zeigt den blitzschnellen Aufstieg der Islamischen Republik Iran zu einer westasiatischen und eurasischen Großmacht mit einer enormen Reichweite im globalen Süden. Mehr …

29.11.2022: Der isolierte Westen. Seit Beginn der russischen Intervention in der Ukraine ist es das Ziel des US-geführten Westens, Russland zu isolieren. Immer wieder wird verkündet dass das große Land alleine dastehe, dass es dem Westen mittels Sanktionen und moralischer Außenpolitik gelungen sei, den Kreml aus der internationalen Gemeinschaft herauszutrennen, und als den Bösewicht in die Schäm-dich-Ecke zu stellen. Allenfalls der böse Chinese, ebenfalls ein Hort der Autokratie und Demokratiefeindlichkeit, leiste ihm noch eine gewisse Schützenhilfe. Da ist es nur konsequent, dass führende Vertreter westlicher Länder und Institutionen darüber sprechen, Russland aus den Vereinten Nationen auszuschließen. Denn ein Land, das sich selbst so verhält wie der Elefant im Porzellanladen, hat sich im Grunde ja selbst bereits aus der internationalen Gemeinschaft ausgeschlossen. Auch das Abstimmungsergebnis in der Vollversammlung der UN zu Resolution [ES 11/4] am 12. Oktober 2022, in welcher die „Annexion“ der Ostukraine durch Russland verurteilt wurde, scheint diesen Eindruck zu bestätigen. 143 Länder stimmten für die Verurteilung, nur 5 dagegen, während 35 sich enthalten haben. Doch schaut man sich die Liste der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen an ist das Ergebnis gar nicht mehr so überwältigend, wie man zunächst annimmt. Denn von den 143 Ländern sind zugleich 56 Länder, inklusive Großbritannien, Teil des britischen Commonwealth. Diese Organisation besteht aus ehemaligen Kolonien Großbritanniens und dem ehemaligen Kolonialherren selbst. Die meisten der Länder sind kleine Inselreiche, oder wenig entwickelte Länder der sogenannten dritten Welt. Sie stehen nach wie vor in Abhängigkeit von Großbritannien. Nur Australien, Neuseeland, Kanada und Zypern fallen hier aus dem Rahmen. Diese abhängigen Länder würden es jedoch niemals wagen, in den Vereinten Nationen gegen Großbritannien zu stimmen. Podcast und mehr …

25.11.2022: Ein sehr unterschiedlicher globaler Stand der Dinge setzt sich durch. Wie die Welt aussieht, hängt davon ab, ob man den Blick fest auf die Nabe des Rades gerichtet hat, schreibt Alastair Crooke. Wie die Welt erscheint, hängt davon ab, ob der Blick fest auf die Nabe des Rades gerichtet ist, oder ob man die Drehung des Rades um die Nabe – und das Lager, dem es folgt – beobachtet, dann sieht man die Welt anders. Aus einer DC-zentrierten Perspektive betrachtet, steht alles still: Geopolitisch bewegt sich (sozusagen) nichts. Der größte Drehpunkt um die Nabe? Nun, wahrscheinlich der chinesische Präsident Xi, der nach Riad reist, um Mohammad bin Salman (MbS) zu treffen. Die Felge gräbt sich hier tief in den Boden, während Saudi-Arabien seinen Schwenk in Richtung der BRICS vollzieht. Xi wird wahrscheinlich nach Riad reisen, um die Einzelheiten des saudischen Beitritts zu den BRICS und die Bedingungen des künftigen „Ölabkommens“ zwischen China und Saudi-Arabien zu besiegeln. Und das könnte der Anfang vom Ende des Petrodollar-Systems sein – denn was auch immer in Bezug auf die chinesische Zahlungsweise für Öl vereinbart wird, wird mit den russisch-chinesischen Plänen in Einklang stehen, Eurasien schließlich auf eine neue Handelswährung (weit weg vom Dollar) umzustellen.
Die Hinwendung Saudi-Arabiens zu den BRICS bedeutet, dass auch andere Golfstaaten und Staaten des Mittleren Ostens – wie Ägypten – sich den BRICS zuneigen. Ein weiterer Schwenk: Der türkische Innenminister Süleyman Soylu sagte nach der Explosion in Istanbul in dieser Woche: „Wir akzeptieren die Beileidsbekundung der US-Botschaft nicht. Wir verstehen die Botschaft, die uns übermittelt wurde, wir haben die Botschaft erhalten, die uns übermittelt wurde“. Soylu wies die Beileidsbekundung der USA als „einen Mörder, der als erster am Tatort auftaucht“ zurück. Um es klar zu sagen: Der Minister hat den USA gerade gesagt, sie sollen sich zum Teufel scheren. Diese Entfesselung des Zorns kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Türkei sich mit Russland darauf geeinigt hat, ein neues Gasdrehkreuz in der Türkei zu errichten, und gemeinsam mit Russland an einem massiven Investitions- und Kooperationsabkommen mit dem Iran im Bereich Öl und Gas teilnimmt. Auch die Türkei wendet sich den BRICS zu. Und da sich die Türkei von einem „Drehkreuz“ wegbewegt, wird ein Großteil der türkischen Sphäre die Führung der Türkei übernehmen. Diese beiden Ereignisse – vom Treffen zwischen Xi und MbS, der den USA eine lange Nase dreht, bis hin zur Wut der Türkei über den Terrorismus in Istanbul – sind eindeutig miteinander verzahnt und markieren eine strategische Ausrichtung des Nahen Ostens – sowohl in Bezug auf die Energie- als auch die Währungsrahmen – auf die sich entwickelnde eurasische Freihandelssphäre.
Dann die Nachricht vom letzten Donnerstag: Der Iran hat nach eigenen Angaben eine hochpräzise Hyperschallrakete entwickelt. General Hajizadeh sagte, dass die iranische Hyperschallrakete mehr als das Fünffache der Schallgeschwindigkeit erreichen kann und somit in der Lage sein wird, alle derzeitigen Raketenabwehrsysteme zu überwinden. Einfach ausgedrückt: Der Iran ist im Grunde bereits ein nuklearer Schwellenstaat (aber kein Atomwaffenstaat). Die bemerkenswerte technische Errungenschaft, eine Hyperschall-Präzisionsrakete zu bauen (die den USA immer noch nicht gelingt), ist ein Paradigmenwechsel. Strategische Atomwaffen machen in einem stark gemischt besiedelten, kleinen Nahen Osten keinen Sinn – und jetzt besteht für den Iran keine Notwendigkeit mehr, sich zu einem Waffenstaat zu entwickeln. Welchen Sinn hätte also eine komplizierte Eindämmungsstrategie (d. h. das JCPOA), die darauf ausgerichtet ist, ein Ergebnis zu verhindern, das durch neue Technologien überholt wurde? Eine ballistische Hyperschall-Raketenkapazität macht taktische Atomwaffen überflüssig. Und Hyperschallraketen sind effektiver und können leichter eingesetzt werden. Das Problem für die USA und Israel ist, dass der Iran es geschafft hat – er hat den Käfig des JCPOA übersprungen. Mehr ...

24.11.2022: Westliche Versuche, Russland beim G20-Gipfel zu isolieren, sind gescheitert. Vom 15. bis 16. November fand der G20-Gipfel in Indonesien statt, und entgegen den westlichen Versuchen war Russland ein aktiver und willkommener Teilnehmer. Am Vorabend des Gipfels riefen die USA dazu auf, Russland zu isolieren, doch was in Bali geschah, entsprach nicht den Erwartungen Washingtons – die russische Delegation unter der Leitung von Außenminister Sergej Lawrow wurde trotz aller Bemühungen und Versuche nicht im Stich gelassen. Vielmehr wurde der erfahrene russische Außenminister auf der indonesischen Ferieninsel mit roten Teppichen und einer Ehrengarde auf der Landebahn empfangen. Sogar ein traditioneller Tanz wurde für ihn aufgeführt. Auf diese Weise machte schon der Empfang Lawrows deutlich, dass die russische Delegation bei den G20 willkommen war. Es sei darauf hingewiesen, dass nicht einmal US-Präsident Joe Biden auf die gleiche Weise wie Lawrow begrüßt wurde.
Nichtsdestotrotz wurde versucht, Lawrows Mission auf Bali zu verunglimpfen, indem die Nachrichtenagentur AP fälschlicherweise behauptete, der russische Spitzendiplomat sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Diese Nachricht wurde dann in allen westlichen Medien verbreitet, was beweist, dass die westlichen Medien jede Situation nur ausnutzen wollen, um falsche Informationen gegen Russland zu verbreiten. Trotz aller Bemühungen westlicher Politiker und Medien ist es nicht gelungen, Russland bei wichtigen internationalen Veranstaltungen als unerwünschten Staat darzustellen. Dem Westen wäre es zwar lieber, wenn Russland nicht aktiv an der Gestaltung des Weltgeschehens, einschließlich der G20, teilnehmen würde, aber es gibt keinen Grund, warum sich Moskau aus solchen Formaten zurückziehen sollte. Bundeskanzler Olaf Scholz musste auf dem G20-Gipfel in Bali eingestehen, dass es ihm nicht gelungen war, Russland zu isolieren. In der Ukraine-Frage musste er zugeben, dass es „unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema gibt“. Es gibt mehrere Länder in der G20, die sich weigern, Russlands spezielle Militäroperation in der Ukraine zu verurteilen, und Scholz musste einräumen, dass es sehr wichtig sei, die Kommunikation mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin offen zu halten. Mehr …

US-Dollar-Dominanz vs. Chinas Yuan als internationale Handelswährung. Ehemaliger Weltbank-Ökonom: Viele Länder sehen ihre Zukunft im Anschluss an den Osten. Das vergangene Jahrzehnt war für das chinesische Volk ein episches und inspirierendes. Das Land hat unter der Führung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) mit Genosse Xi Jinping an der Spitze große Anstrengungen unternommen, um seine Wirtschaft anzukurbeln, die Reformen zu vertiefen, die Rechte seiner Bevölkerung zu verbessern und als verantwortungsvolle Weltmacht aufzutreten. Der Reporter der Global Times (GT), Yan Yuzhu, sprach mit Peter Koenig (Koenig), einem geopolitischen Analysten und ehemaligen leitenden Wirtschaftswissenschaftler bei der Weltbank und der Weltgesundheitsorganisation, wo er über 30 Jahre lang weltweit tätig war, über die Bemühungen Chinas im letzten Jahrzehnt, die internationale Finanzarchitektur zu verbessern, und darüber, wie sich Chinas Gürtel- und Straßeninitiative und sein Streben nach einer menschlichen Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft in wirtschaftlicher Hinsicht von dem internationalen Freihandel unterscheiden, den der Westen seit Jahren aktiv verfolgt. Dies ist der 29. Artikel der Global Times-Serie über dieses besondere Jahrzehnt. Mehr …

23.11.2022: Was würde eine russische Niederlage für die Menschen im Westen bedeuten? Regelmäßige Leser des Blogs wissen, dass ich unseren armen und leidgeprüften Planeten in zwei grundlegende Teile unterteile: Zone A, bekannt als das AngloZionistische Imperium, auch bekannt als die Welthegemonie, auch bekannt als die „Achse der Freundlichkeit“, und das, was ich Zone B nenne, oder die Freie Welt. Ganz grob gesagt, müssen wir die herrschenden Eliten und die Menschen, über die sie herrschen, voneinander trennen. Das ist, ganz grob, was wir erhalten: Die Führungseliten der Zone A hassen Russland/Putin. Die meisten der Führungseliten der Zone B fürchten die Hegemonie, aber andere wiederum nicht. Die meisten Menschen der Zone A sind gleichgültig oder feindlich. Die meisten Menschen der Zone B unterstützen Russland/Putin.
Als Nächstes schlage ich ein einfaches Gedankenexperiment vor. Gehen wir davon aus, dass Russland den Krieg gegen die NATO verliert. Wir müssen nicht ausbuchstabieren, wie genau eine solche Niederlage eintreten könnte/würde. Wir nehmen einfach an, dass Russland nicht in der Lage ist, seine Ziele der Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine (und eigentlich der gesamten NATO) zu erreichen, dass es den NATO-Streitkräften gelingt, die russische Militärmaschinerie zu besiegen (auch hier spielt es keine Rolle, wie, mit oder ohne erstaunliche Wunderwaffen) und dass Russland ganz klar verliert.
Wir brauchen nicht einmal zu definieren, was eine „Niederlage“ bedeuten würde? Vielleicht können wir uns vorstellen, dass Russland die Krim behält, aber all seine kürzlich befreiten Regionen in der ehemaligen Ukraine verliert, oder vielleicht gelingt es der NATO sogar, die Krim zu besetzen. Ich sehe keine NATO-Panzer in der Moskauer Innenstadt, aber wir können uns auch eine rein psychologische Niederlage vorstellen, bei der beide Seiten glauben, Russland habe verloren und die NATO gewonnen. Auch hier kommt es nicht auf Details an, egal wie unwahrscheinlich und realitätsfern sie sind. Wichtig ist nur Folgendes: Wie würden alle vier oben genannten Gruppen reagieren, wenn sie feststellen, dass die NATO Russland besiegt hat?
Für die Führer der Hegemonie wäre dies ein wahr gewordener Traum. In der Tat werden die Neokons, die die Hegemonie leiten, höchstwahrscheinlich beschließen, dass sie „die Arbeit zu Ende bringen“ müssen, die sie in den 90er Jahren nicht beendet haben, und dass Russland in mehrere Teile aufgespalten werden muss. Dies wäre die neueste „Endlösung“ des Westens für das „russische Problem“. Für die Führer der Freien Welt würde eine russische Niederlage signalisieren, dass es keine Alternativen zur Hegemonie gibt und dass die AngloZionisten – ob es euch gefällt oder nicht – den Planeten beherrschen werden. Wie die Borg in Star Trek zu verkünden pflegen: „Wir sind die Hegemonie. Widerstand ist zwecklos. Ihr werdet assimiliert werden“. Für die meisten Menschen in der Freien Welt wäre eine russische Niederlage eine herbe Enttäuschung, und zwar aus dem einfachen Grund, dass die meisten Menschen den AngloZionistischen Plan als das erkennen würden, was er ist: zuerst Russland, dann China und schließlich den Iran angreifen und zu Fall bringen und jede andere Nation, die es wagt, den Herrschern der Hegemonie nicht zu gehorchen. Natürlich geht es hier nicht um die Ukraine, sondern um die Zukunft der gesamten Menschheit. Aber was ist mit den Menschen in Zone A, die derzeit bereits unter dem AngloZionistischen Joch leben? Mehr …

22.11.2022: Eine Verschiebung der Machtverhältnisse ist in Sicht. Der Anteil des Westens am weltweiten BIP ist auf etwa 45 Prozent gesunken; Tendenz: fallend. Die Ära westlicher Hegemonie könnte sich ihrem Ende nähern.
Westeuropäische Mächte haben die Welt über mehrere Jahrhunderte beherrscht. Eine entscheidende Rolle spielten Großbritannien, Frankreich und Spanien: Diese Länder haben seit Beginn des 17. Jahrhunderts bis Anfang 1900 den größten Teil der Welt dominiert. Die USA übt vor allem seit dem 20. Jahrhundert eine Vorherrschaft aus, wie das Medienportal Daily Sceptic berichtet. 1990 habe die westliche Macht ihren Höhepunkt mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erreicht. Zwei Jahre später habe der US-amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama gar vom «Ende der Geschichte» gesprochen.
Nun könnte sich die Ära der westlichen Hegemonie ihrem Ende nähern, denn der Westen habe eine strategische Niederlage erlitten. Das sei das unvermeidliche Ergebnis des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung in anderen Teilen der Welt. In dem Masse, wie die Bevölkerung der nicht-westlichen Länder gewachsen sei und sich ihre Wirtschaft entwickelt habe, sei auch deren Anteil am weltweiten BIP gestiegen. Im Jahr 1990 seien noch 60 Prozent des weltweiten BIP auf den Westen entfallen. Dieser Anteil ist in den letzten drei Jahrzehnten aber auf etwa 45 Prozent gesunken. Absehbar ist, dass der BIP-Anteil in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich noch weiter sinken wird. Mehr …

31.10.2022:  Putin sieht historischen Scheidepunkt: Es warten viele Gefahren, aber auch Chancen für die Welt. Mit seiner Rede vor dem Diskussionsklub Waldai zeigt Präsident Wladimir Putin Russlands neues Selbstverständnis. Für die Welt böten die kommenden Jahre trotz ihres Konfliktpotenzials die Chancen auf eine gerechtere Ordnung. Über den westlichen Hegemonismus, destruktive und aufdringliche Ansprüche auf Einmaligkeit hat Wladimir Putin auch vor einem Jahr auf der Sitzung des Waldai-Klubs gesprochen. Damals zog er die Bilanz der missbildeten Weltordnung, die nach dem Zerfall der Sowjetunion entstand.
Die Konfrontation zweier Supermächte schien der Vergangenheit anzugehören, die Sowjetunion war zerfallen, Russland öffnete seine Arme für die "zivilisierte" Welt. Man könnte meinen, die weltweite Harmonie könnte auf Grundlage von Gleichberechtigung aufgebaut werden, und globale Konflikte werden aufhören. Doch stattdessen verkündete der Westen die Idee des eigenen vollständigen und endgültigen, zivilisatorischen und totalen Sieges. Aus der Idee dieses Sieges erwuchs die Einrichtung ebendieser unipolaren Welt und des Monopolrechts des Westens, das Mustermaß in allen Bereichen zu sein, seinen Willen zu diktieren und jede Eigenwilligkeit zu unterdrücken.
Deshalb wurde die Chance für die Welt verpasst, die sich gerade eben erst von permanenten apokalyptischen Ängsten des Kalten Krieges erholt hatte.
Die Welt verwandelte sich in eine Pyramide, an deren Spitze die sprichwörtliche "City upon a Hill" steht. Es entstand eine im Grunde wahnsinnige Situation, als die Menschheit erneut getrennt wurde. Diesmal geschah es nicht aus ideologischen Gründen, sondern sie wurde de facto in olympische Halbgötter der goldenen Milliarde und den Rest der Welt aufgeteilt. Die Letzteren hatten den Willen der Ersteren zu befolgen, ihre Launen zu dulden und auf ihren Altar reiche Opfergaben zu bringen, um ihren Zorn und die Verwandlung des eigenen Landes in Jugoslawien, den Irak, Libyen usw. zu vermeiden. Doch diese ganze Konstruktion – die Utopie des amerikanischen Traums – erwies sich im Laufe der Jahre als völlig nicht überlebensfähig und für die Welt äußerst gefährlich. Deshalb sagte der russische Staatschef auch vor einem Jahr, dass die "Vorherrschaft des Westens in internationalen Angelegenheiten" zum Ende kam und stellte fest, dass der Kapitalismus sich ausgeschöpft habe. Die heutigen Verhältnisse, als der Westen seine eigenen fundamentalen Prinzipien verletzte, wie etwa die Unverletzlichkeit des Eigentums, bestätigten dies nur. Mehr …

30.10.2022:  Posthegemoniale Welt: Russland schafft eine neue internationale Ordnung. Vor den Augen der ganzen Welt trat Russland in eine offene Konfrontation mit dem Westen, um dessen Monopol zu brechen. Es besteht keine Zweifel, dass der Westen dieses am Ende verlieren wird. Die Frage ist nun, ob Russland in der Lage sein wird, daraus Vorteile zu ziehen. Nie zuvor hat das Staatsoberhaupt, das sich in einem akuten Konflikt mit so vielen Gegnern befindet, Zeit für ein ausführliches Gespräch mit Wissenschaftlern und Meinungsführern aus verschiedenen Ländern gefunden. Dies ist in der Tat ein Zeichen der modernen Zeit: Sich mit einer Koalition westlicher Länder anzulegen, bedeutet nicht, dass Russland isoliert ist und aufhört, die wichtigsten Probleme der Welt mit denen zu diskutieren, die zu einem solchen Gespräch bereit sind. Und gleichzeitig ist es ein Merkmal der russischen Politik, unabhängig von außenpolitischen Umständen und Konflikten für den Dialog offen zu sein. Der Präsident konzentrierte sich in seiner Rede vor einem internationalen Publikum auf das Wesentliche: die Bedeutung des Zusammenstoßes zwischen Russland und dem kollektiven Westen für die Entwicklung der Welt und gleichzeitig die Erläuterung, wie widerstandsfähig Russland angesichts der sich abzeichnenden Konfrontation eigentlich ist. Es ist kein Zufall, dass Putin dies betont hat: Russland wird sich nicht für irgendwelche abstrakten Ideale opfern. Es arbeitet jetzt gerade an Stärkung seiner Souveränität und der Fähigkeit, sich selbst zu entwickeln. Diese Ziele sind konkret und spiegeln die wichtigsten Aufgaben wider, vor denen das Land steht. Mehr …

27.10.2022: Verträge und was sie wert sind. In der Politik geht es nicht um Moral, sondern um handfeste Macht-Interessen. Diese Interessen bestimmen den Kurs, und wenn sie sich ändern, ändert sich auch die Nützlichkeit bestimmter Allianzen. Hier ein Beispiel: Der Hitler-Stalin-Pakt 1929/1930. (Teil 1). Der Hitler-Stalin-Pakt wird in der aktuellen Geschichtsschreibung auf August 1939 da-tiert, und es wird der Eindruck erweckt, daß dieser Pakt von Deutschland ausging, da Hitler freie Hand für seinen Überfall auf Polen brauchte. Tatsächlich wurde dieser Pakt schon rund zehn Jahre früher geschmiedet, und die Ur-sprünge und Ursachen für das Zustandekommen dieser ebenso merkwürdigen wie fragwürdigen Allianz gehen sogar bis ins Jahr 1919 zurück. Nach Abschluß der Waffenstillstandsverhand-lungen begannen in Paris die Friedensver-handlungen unter Vorsitz des US-Präsidenten Wilson, der durchgesetzt hatte, daß seine Pläne für einen Völkerbund Teil der Verhandlungen waren. Wilson hatte schon in seinen 14 Punkten das Selbstbestimmungsrecht der Völker gefor-dert, um dieses dann bei den Verhandlungen geradezu vorsätzlich zu ignorieren, natürlich zu Lasten der Mittelmächte. Mehr …

Der Hitler-Stalin-Pakt 1929/1930. Hier nun Teil 2 als Fortsetzung: Während die meisten Weimarer Politiker dies nicht offen auszusprechen wagten und lediglich erklärten, daß sie auf friedlichem Weg versuchen wollten, den Bestimmungen des Versailler Vertrages entgegen zu wirken, erklärte Hitler – zumindest solange er in der Opposition war – recht lautstark, was er vom Versailler Vertrag und dem Verhalten der polnischen Regierung hielt. Hitler, der an guten Beziehungen zu den christlichen Kirchen und speziell dem Vatikan interessiert war, schloß sich auch gerne dem Kreuzzuggerede der Kirche gegen den Bol-schewismus an und erweckte so bereits Jahre vor seinem Regierungsantritt den Eindruck erbitterter Kommunistenfeindschaft, obgleich sich in Einzelfällen bereits abzeich-nete, daß im realen politischen Betrieb, Nationalsozia-listen und Kommunisten auch schon mal zu-sammengingen, wenn es darum ging, der SPD, dem Zentrum oder den liberalen Parteien zu schaden. Mehr …

Der Hitler-Stalin-Pakt 1929/1930. Hier nun Teil 3 als Fortsetzung: Nachdem Polen sich zwischenzeitlich nun an seinen kleineren Nachbarländern abgearbei-tet hatte, kam es dann 1939 zum nächsten großen Konflikt mit Deutschland. Der Anlass war dabei relativ nichtig. Hitler bat – für seine Verhältnisse – ausgesprochen höflich Polen um die Unterstützung bei seinem Vorhaben, den Völkerbund aufzufordern, Danzig an das Reich zurückzugeben. Die Polen, denen in Danzig zahlreiche Sonderrechte sowie die Nutzung des Hafens garantiert waren, sollten mit einem eignen Hafen auf deutsche Kosten und einem großzügigen Wirtschaftsabkommen belohnt werden. Deutschland wollte außerdem eine exterritoriale Autobahn und Zugverbindung durch den Korridor, und Deutschland bot noch einen auf 25 Jahre angelegten Nichtan-griffspakt sowie die endgültige Anerkennung der polnischen Grenzen, was zuvor jede demokratische Regierung der Weimarer Republik abgelehnt hatte. Nach Beratungen mit England und Frankreich – wobei bis heute nicht klar ist, was da besprochen wurde, da wichtige Akten bis heute nie veröffentlicht wurden – erhob nun plötzlich Polen Ansprüche auf Danzig, was angesichts der Tatsache, daß rund 95 % der Bewohner Danzigs deutschstämmig waren, ebenso grotesk wie unverständlich war. Mehr …

22.10.2022:  Die Welt darf nicht ohne US-Führung bleiben. Mit diesen Worten beschwört US-Außenminister Antony Blinken den Erhalt der bröckelnden US-Führungsmacht. Aber ist die Abwendung von der "regel-basierten Ordnung" des US-Alleinherrschers womöglich ein Schritt in den (chinesischen) Abgrund? Man dürfe nicht zulassen, dass die Welt ohne die Führung der USA bleibe, erklärte US-Außenminister Antony Blinken bei einer Veranstaltung an der US-Elite-Universität Stanford am 17. Oktober. Gemeinsam mit seiner Amtsvorgängerin, Ex-Außenministerin Condoleezza Rice, sprach er über die zukünftige Entwicklung und Bedeutung von Technologie, Diplomatie und nationaler Sicherheit und in diesem Zusammenhang ausgiebig über die Rolle Chinas. Unter anderem sagte Blinken: "Rundum stehen wir in einem Wettrennen (mit China), um – wie ich bereits aus unserer Perspektive erklärte – die Ära zu gestalten, die auf die Post-Kalte-Krieg-Periode als nächstes folgt. Wie wird diese Zeit aussehen? Wessen Werte werden widergespiegelt werden? Wir haben eine einfache Entscheidung, denn die Welt organisiert sich nicht von selbst. Die USA haben die Wahl. Wenn wir uns an der Organisation nicht beteiligen und keine Führungsrolle übernehmen, bedeutet das eins von beiden: Entweder sie (die Welt) wird von jemand anderem übernommen, vielleicht von China, und zwar nicht in einer Weise, die voll und ganz mit unseren Interessen und Werten übereinstimmt, oder – was genau so schlimm ist – niemand tut es, dann entsteht ein Vakuum, das eher von schlechten Dingen gefüllt wird als mit guten." Hier haben wir sie wieder, die unausstehliche US-amerikanische Selbstverherrlichung, dass nur und ausschließlich die USA das Wahre, Gute und Schöne verkörpern und sich die US-Oligarchen selbstlos aufopfern, den Rest der Welt mit Gaben zu beglücken, wenn nötig mit Bomben und Granaten, mit Sanktionen und Hungersnöten, mit Millionen Toten und noch mehr Verletzten und Flüchtlingen. Mehr …

21.10.2022: Saudi Arabien als BRICS Mitglied stärkt multipolare Welt – Europa mit wachsendem Defizit. Im auslaufenden Jahr 2022 treten zwei Trends immer stärker hervor. Die unabhängigen Länder gewinnen dank der Sanktionspolitik der USA laufend an Kraft und Zusammenhalt, während Europa von der Politik offenbar gezielt auf einen Abgrund zusteuert. Die Politik der EU im Auftrag und zum Nutzen der USA verursacht ein massives Handelsbilanzdefizit im heurigen Jahr. Wir haben gesehen, dass sich immer mehr Länder gegen die Hegemonie der USA und des Dollars stellen. Organisationen wie BRICS+, SOZ, CICA und andere schließen sich gegen die Hegemonie der USA und ihrer europäischen Vasallen zusammen. Der Dollar soll durch eine BRICS Währung im größeren Teil der Welt ersetzt werden. Erdöl und Erdgas dominieren noch immer als Energiequellen. Umso wichtiger ist die Rolle der Ölproduzenten. Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud von Saudi-Arabien (KSA) hat seinen Wunsch geäußert, dass das Königreich als Vollmitglied der BRICS beitritt, so Cyril Ramaposa, Präsident Südafrikas, bei seinem Besuch in Riad. Der Beitritt Südafrikas zu den BRICS, der bereits 2023 erfolgen könnte, wäre nicht nur eine weltweite Sensation, sondern würde auch das Gleichgewicht der politischen Kräfte und Ländergruppen auf der internationalen Bühne neu gestalten. Mehr …

18.10.2022: Was für ein Spiel spielen die USA und Deutschland? Deutschland, das gerade seine Versorgung mit russischem Gas verloren hat und bestenfalls ein Sechstel davon in Norwegen beziehen kann, versinkt vor unseren Augen im Krieg in der Ukraine. Es wird zum Zentrum der verdeckten Aktionen der NATO, die letztlich gegen Deutschland agiert. Der gegenwärtige Konflikt ist besonders undurchsichtig, wenn man die Verbindungen zwischen US-Straussianern, revisionistischen Zionisten und ukrainischen integralen Nationalisten nicht kennt. Der Krieg in der Ukraine wirkt wie ein Köder. Wir sehen nur den Krieg und haben den großen Konflikt vergessen, in dem der Krieg stattfindet. Daher verstehen wir nicht, was sich auf dem Schlachtfeld abspielt, und wir nehmen auch nicht richtig wahr, wie sich die Welt neu organisiert und insbesondere wie sich der europäische Kontinent entwickelt.
Alles begann mit der Ankunft von Joe Biden im Weißen Haus. Er umgab sich mit ehemaligen Mitarbeitern, die er während seiner Vizepräsidentschaft kennengelernt hatte: den „Straussianern“ [1]. Diese kleine Sekte wechselt ihre politische Farbe, entweder republikanisch oder demokratisch, je nach der Partei des amtierenden Präsidenten. Ihre Mitglieder, praktisch alle Juden, folgen der mündlichen Lehre des verstorbenen Leo Strauss. Sie sind überzeugt, dass die Menschen böse und die Demokratien schwach sind. Mehr noch: Sie waren nicht in der Lage, ihr Volk vor dem Holocaust zu retten und werden es beim nächsten Mal auch nicht retten können. Sie glauben, dass sie nur überleben können, wenn sie selbst eine Diktatur bilden und die Kontrolle behalten. In den 2000er Jahren schufen sie das Project for a New American Century. Sie hatten sich ein "Neues Pearl Harbor" gewünscht, das die Gemüter der Amerikaner so schockieren würde, dass es ihnen gelingen würde, ihnen ihre Ansichten aufzuzwingen. Das waren die Anschläge vom 11. September 2001. Mehr …

13.10.2022: Das Heucheln der Kolonisten. Heute will ich darüber berichten, wie die EU ein Pipelineprojekt in Afrika verhindern will, welches für zwei Länder eine erhebliche Hilfe bei der Überwindung der Armut und der Entwicklung der Länder darstellen könnte. Ein Verhalten, das nun unter der Begründung „Klimaschutz“ einen Heiligenschein erhält, während es einfach die nachkoloniale Politik ist, diese Länder nicht zu Konkurrenten werden zu lassen, um sie weiter als billige Rohstoffquellen zu erhalten. Danach komme ich unweigerlich auf die Pipelines NordStream zurück, welche in der Ostsee gesprengt wurden, ohne dass sich die absolute Mehrheit der EU-Parlamentarier über die historisch einmaligen Umweltschäden äußerten, und versuchten, den Verursacher ernsthaft zu ermitteln. Afrika will nicht mehr Kolonie sein. Mehr …

12.10.2022: Das wichtigste geopolitische Ereignis der letzten Monate. Opec+ drosselt die Erdölproduktion gegen den ausdrücklichen Willen der USA. Es ist in der gegenwärtigen Multikrise das Ziel des kollektiven Westens, die Hegemonie der USA und der hinter ihnen stehenden finanziellen Institutionen aufrecht zu erhalten. Für Russland geht es darum, angesichts dieser Bemühungen seine Souveränität zu bewahren. Es ist für beide Seiten ein Kampf um Sein oder Nicht-Sein. Das von Wachstum und Ausbeutung abhängige westliche Wirtschafts- und Finanzsystem muss expandieren, sonst bricht es zusammen. Verliert Russland, wird sein Reichtum verteilt und seine Bevölkerung behandelt wie diejenige eines Drittweltlandes.
Seit der faktischen Aufhebung des Goldstandards durch Nixon im August 1971 ist die Verwendung des Dollars als alleinige Handelswährung für Erdöl der entscheidende geoökonomische Faktor. Die Abhängigkeit der modernen Zivilisation vom Erdöl macht die Staaten dieser Welt abhängig von Dollar-Reserven. Wer Energie braucht, benötigt Dollar-Reserven. Dies hat es den USA erlaubt, gigantische Defizite aufzubauen und sie mit gedruckten Dollars zu decken, die sämtliche Staaten noch so gerne absorbierten – denn Erdöl braucht man immer, und damit auch Dollars. Das ist auch der Grund, warum die USA sämtliche Länder mit Sanktionen oder Kriegen hart bestraften, die sich erdreisteten, ihr Erdöl für andere Währungen als den Dollar zu verkaufen. Irak, Iran, Syrien, Libyen, Russland und Venezuela sind die bekanntesten Beispiele. Die Basis der US-amerikanischen Kontrolle des Erdölmarktes war ihre strategische Partnerschaft mit Saudi-Arabien, dem größten Erdölproduzenten der Welt. Die Saudis steigerten (oder reduzierten) die Produktion nach den Wünschen der USA und erhielten dafür Waffen. Der grösste Feind des sunnitischen Saudi-Arabien ist der schiitische Iran, der selber über grosse Erdölvorkommen verfügt und damit auch ein potenter ökonomischer Konkurrent ist. Diese traditionelle Feindschaft erklärt auch die enger gewordene Beziehung zwischen Saudi-Arabien und Israel, ebenfalls ein traditioneller Feind des Iran.
Nun hat sich in der letzten Woche Erstaunliches ereignet: Die Opec hat in der Formation «Opec+» – d.h. mit Russland – beschlossen, die Förderung zu reduzieren, gegen den erbitterten Widerstand der USA. Jede verfügbare Person im Weissen Haus soll sich Berichten zufolge dafür eingesetzt haben, diesen Entscheid zu verhindern. Erfolglos, wie wir wissen. Der Entscheid ist für Joe Biden und die Demokraten kurz- und langfristig sehr gefährlich. Steigende Erdölpreise gefährden ihren Erfolg in den Zwischenwahlen vom 8. November. Der Benzinpreis an den Tankstellen ist bereits gestiegen. Langfristig erschüttert er die Position des Petrodollars. Zudem dürfte es Russland sein, das vom Opec+-Entscheid am meisten profitiert. Denn Russland ist der Produktionsdrosselung nicht unterworfen – und wird von den Preissteigerungen am meisten profitieren. Mehr …

10.10.2022:  Vom Regime-Change zur Zerstückelung der Länder: NATO zielt auf Chinas Neue Seidenstraße. Bei den jüngsten Unruhen in Iran hat der Westen in seiner Berichterstattung separatistische Aktivisten aufgewertet. Lawrow warf unlängst den USA auch die Absicht der Zerstückelung Russlands vor. Das Afghanistan-Debakel und der Syrien-Konflikt haben bewiesen, dass die Strategie des Regimewechsels krachend gescheitert ist. Nun zielt die NATO auf Zerstückelung der Staaten in Asien, um die Neue Seidenstraße Chinas zu verhindern. Auf dem jüngsten Gipfeltreffens der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) rief Chinas Präsident Xi Jinping die Mitgliedstaaten der Gruppe dazu auf, sich gegenseitig in der Abwehr gegen den Einfluss ausländischer Mächte zu unterstützen. Dabei spielte er auf die Farben-Revolutionen an, die durch den Westen immer wieder angezettelt werden könnten. Da der chinesische Staatschef die Aussicht auf große Risiken in der nahen Zukunft erkenne, kündigte er an, sein Land werde in den kommenden fünf Jahren eine Ausbildungsstätte mit Schwerpunkt Terrorismus-Bekämpfung einrichten und 2.000 Sicherheitsbeamte aus den SOZ-Ländern ausbilden. Podcast und mehr

09.10.2022: Globalismus seit 2000 Jahren! Krieg mit Rußland seit 1914! Ideologen streben seit jeher um Macht und die Weltmacht. Zugrunde liegt ihnen allen die Ideologie der Bibel, des Talmud. Was sich heute an sichtbaren Politikern in den Staatskanzleien tummelt, besteht samt und sonders aus mit Geld und Karriere gelockten Puppen der überstaatlichen Drahtzieher, die jene Globalisten-Welt pyramidenförmig durchorganisiert hat. Diesen Leuten sind die Völker ausgeliefert. Und der Welteinheitsfunk versteht sein Handwerk: Die Völker werden zur Masse von induziert Irren, die glauben, was ihnen vorgegaukelt wird. Mehr …

05.10.2022: Der nukleare Schatten über dem Pazifikraum. Im pazifischen Raum, in der Geopolitik eine weit entfernte Sache war, konnte man sich von den hitzigen Konflikten, den tumultartigen Situationen, dem Aufstieg und Fall der Großmächte isolieren. Je tiefer man in den Ozean vordrang, desto verstreuter wurden die Inseln, die industrielle Umweltverschmutzung ließ nach, das Grollen der politischen Ordnung Amerikas schien weniger wichtig und die Gewalt und Unsicherheit Eurasiens weit entfernt. Der 15. September 2021 war der Tag, an dem alles auf den Kopf gestellt wurde. Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Australien kündigten die Gründung von AUKUS an, einer komplexen Verteidigungspartnerschaft, die drei angelsächsische Seestaaten vereint. Die ersten beiden verpflichteten sich, dem letzten acht Atom-U-Boote zu verkaufen – schwarze Monster, die ruhig bis in die Tiefen des Ozeans tauchen, Raketen tragen, die mehrere Städte zerstören können, und erst am Ende der Welt wieder auftauchen -, die eine unsichtbare und erschreckende Bedrohung für diese wohlhabende Gegend darstellen. In diesem Jahr kündigte die Allianz eine Zusammenarbeit bei Hyperschallwaffen an und führte die strategische Plattform, die Atomwaffen transportieren kann, in die Region ein. Diese gefährliche Verschwörung hat die Ruhe eines friedlichen Ozeans gestört, den Pazifik in ein Schlachtfeld verwandelt, auf dem sich die Rivalität der Mächte abspielt, und einen großen nuklearen Schatten über die Region geworfen.
Die australische Regierung schlug in den 1950er-Jahren vor, von Großbritannien Atomwaffen zu kaufen. Experten zufolge würden die acht an Australien gelieferten Atom-U-Boote zwei Tonnen auf 93,5% angereichertes Uran mit sich führen, was Australien in die Lage versetzen würde, 80 Atomsprengköpfe herzustellen, solange es seine Ambitionen beibehält. Dies würde direkt gegen die Satzung der Internationalen Atomenergiebehörde sowie den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen verstoßen und den Vertrag für eine atomwaffenfreie Zone im Südpazifik zu einem toten Paragrafen machen, dessen Grundprinzipien das Land in den 1980er-Jahren selbst vorgeschlagen hatte. Der Transfer von nuklearer Antriebstechnologie würde aufgrund der Lücken in den einschlägigen Verträgen ebenfalls einen neuen Weg für die Verbreitung von Atomwaffen eröffnen. Länder wie der Iran, Saudi-Arabien und Südkorea würden beanspruchen, dass sie auch Schiffs-Atomreaktoren bauen könnten. Obwohl die Regierungen der USA und Australiens angesichts der Bedenken von Ländern der Region wie Indonesien und Malaysia ihre internationalen Verpflichtungen bekräftigt haben, sind Experten für die Nichtverbreitung von Kernwaffen nach wie vor der Ansicht, dass die von AUKUS genutzten rechtlichen Schlupflöcher eine große Bedrohung für die Kontrolle von Kernwaffen darstellen. Mehr …

02.10.2022:  Weltgendarm USA: Feind ist, wer seine Ressourcen "undemokratisch kontrolliert" – d.h. nicht der Ausbeute durch US-Oligarchen freigibt. Ein verbreiteter Mythos der jüngeren Geschichte besagt, dass wir in den 1990er Jahren – unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion – eine große Freundschaft mit den USA pflegten. In Washington hielt man Russland nun für ungefährlich, erlaubte dem Land, sich zu entwickeln, an der Globalisierung teilzunehmen und irgendwie auch etwas daran zu verdienen: "Friede, Freude, Eierkuchen, nein: Kaugummi." Dann aber benahm sich Russland "daneben", hat Georgien zum Frieden gezwungen, die Krim annektiert und sich im Donbass eingemischt. Die US-Amerikaner waren sehr verärgert und mussten beginnen, Russland zu "bestrafen". In Wirklichkeit war das alles leider anders. In diesem Jahr wird die legendäre Wolfowitz-Doktrin 30 Jahre alt. Die ersten Auszüge daraus erschienen in der US-Presse im März 1992. Keine drei Monate waren da seit dem Zerfall der UdSSR vergangen. Allerdings bezeichnete Paul Wolfowitz, ein prominenter Beamter des US-Außenministeriums und des Pentagon, die Russische Föderation schon damals als die potenziell größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten von Amerika und forderte die US-Regierung auf, sich nicht auf den vermeintlichen Lorbeeren des Sieges im Kalten Krieg auszuruhen. Der Grund für diese angespannte Sichtweise ist äußerst einfach: Selbst als Russland nach dem Zusammenbruch der UdSSR geschwächt war, verfügte dieses Land über den weltweit größten Bestand an strategischen Kernwaffen und war als einziges Land der Welt theoretisch in der Lage, die Vereinigten Staaten zu vernichten. Für die US-Amerikaner ging es also in erster Linie darum zu verhindern, dass Russland weiter erstarken und sich von Washingtons Einfluss lösen könne. Mehr …

26.09.2022: Die wahre US-Agenda in Afrika ist Hegemonie. Vergessen Sie die Entwicklung. Washingtons Hauptinteresse in Afrika besteht heute darin, die Chinesen und Russen fernzuhalten. In einem vernünftigen Umfeld wurde bei der 77. Sitzung der UN-Generalversammlung (UNGA) über die Linderung der Schwierigkeiten und Nöte des globalen Südens diskutiert, insbesondere Afrikas. Das war nicht der Fall. Wie ein Reh im geopolitischen Scheinwerferlicht gab UN-Generalsekretär Antonio Guterres Plattitüden über einen düsteren «Winter der globalen Unzufriedenheit» von sich, während die sprichwörtlichen imperialen Unkenrufer die «Glaubenskrise» der UN kritisierten und den von Russland angezettelten «unprovozierten Krieg» anprangerten. Natürlich würde der seit acht Jahren in Zeitlupe ablaufende Völkermord an den russischstämmigen Bewohnern des Donbass niemals als Provokation anerkannt werden. Guterres sprach über Afghanistan, «wo die Wirtschaft in Trümmern liegt und die Menschenrechte mit Füssen getreten werden» – doch er wagte es nicht, den Kontext zu nennen. In Libyen «gefährden die Spaltungen weiterhin das Land» – auch hier kein Kontext. Ganz zu schweigen vom Irak, wo «anhaltende Spannungen die Stabilität bedrohen». Afrika hat 54 Nationen als UN-Mitglieder. Jede wirklich repräsentative UNGA-Sitzung sollte die Probleme Afrikas in den Vordergrund stellen. Das ist wieder einmal nicht der Fall. Es bleibt also den afrikanischen Staats- und Regierungschefs überlassen, den dringend benötigten Kontext ausserhalb des UN-Gebäudes in New York zu schaffen. Als einziges afrikanisches Mitglied der G20 forderte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa kürzlich die USA auf, nicht den gesamten Kontinent zu «bestrafen», indem sie die Länder zwingen, Russland zu dämonisieren oder zu sanktionieren. Mehr …

25.09.2022:  Lässt der Westen Jemen fallen, um Wirtschaftskrieg gegen Russland zu führen? Im angespannten Klima durch die Folgen des anhaltenden Konflikts zwischen der NATO und Russland um die Ukraine könnte Frankreich alle Aussichten auf Frieden im Jemen zunichtemachen, um sich Energieressourcen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu sichern. Mehr …

20.09.2022:  Pelosi in Jerewan: Stehen die USA wirklich an der Seite Armeniens? Den Westmedien scheint Pelosi-Reise nach Jerewan gelegen zu kommen, um Russlands Rolle im Südkaukasus zu kritisieren. Trotzdem sehen die USA Aserbaidschan als NATO-Kandidaten, da Washington damit den Nord-Süd-Korridor und die Neue Seidenstraße gefährden könnte. Mehr …

Regime Change in Weißrussland? Wiener Akademie bildet Anführer aus. An der Diplomatischen Akademie in Wien, einer Kaderschmiede für politische Führungskräfte, werden "Demokratiereform-Experten" ausgebildet. Teilnehmer sind weißrussische Exilanten. In Kooperation mit dem Außenministerium und der Open Society Stiftung bildet man Anführer für einen Regime Change in Weißrussland aus. Mehr …

19.09.2022: Die Geopolitik der russischen/sowjetischen Reparationen an Polen. Die Frage der russischen/sowjetischen Reparationen an Polen wird viel mehr von Warschaus groß angelegten strategischen Plänen zur Wiederbelebung seiner lange verlorenen Rolle als Großmacht angetrieben als von der historischen Gerechtigkeit, die angeblich hinter diesem Anliegen steht. Es ist ein geschicktes Mittel für diesen aufstrebenden regionalen Führer, seinen geplanten Einfluss auf Kosten Russlands und Deutschlands auszuweiten, was wiederum Raum für seinen Aufstieg an deren Stelle schaffen und so die entstandene Lücke füllen würde.
Das polnische Parlament (Sejm) hat gerade eine Resolution verabschiedet, in der es von Deutschland Reparationen für die Zerstörung seines Landes durch die Nazis während des Zweiten Weltkriegs fordert, deren geopolitische Hintergründe der Autor in einem früheren Beitrag analysiert hat, den Sie hier lesen können. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die ergänzende Forderung nach russischen Reparationen für die militärische Intervention der UdSSR in der Zweiten Polnischen Republik. Sie begann am 17. September 1939, zweieinhalb Wochen nach dem Einmarsch der Nazis, und führte zur Eingliederung der umstrittenen östlichen Grenzgebiete („Kresy“) in die Sowjetrepubliken Belarus, Litauen und Ukraine.
Die Frage der Reparationen im Zusammenhang mit diesen Entwicklungen ergab sich aus einer in letzter Minute vorgenommenen Änderung der in der Einleitung erwähnten Entschließung, in der es heißt, dass „Polen noch keine angemessene finanzielle Entschädigung und Sühne für die Verluste erhalten hat, die der polnische Staat während des Zweiten Weltkriegs infolge der Aggression durch die Sowjetunion erlitten hat“. Der polnische Präsident Andrezj Duda sagte kurz darauf: „Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg begonnen und Polen angegriffen. Natürlich ist Russland später in diesen Krieg eingetreten, und deshalb sollten wir meiner Meinung nach auch von Russland Reparationen fordern.“ Mehr …

Habeck und Baerbock sind „der wichtigste geopolitische Erfolg der USA“. Die EU fährt wirtschaftlich mit Vollgas an die Wand, was russische Korrespondentenberichte aus Europa immer wieder sehr eindrucksvoll aufzeigen. Beginn der Übersetzung: EU-Chefdiplomat Josep Borrell versuchte am Dienstag in Straßburg, die Abgeordneten des EU-Parlaments davon zu überzeugen, die anti-russischen Sanktionen weiterhin auszuhalten. Nach dem Motto, sie werden schon noch wirken: „Wir bestehen darauf, dass diese Sanktionen funktionieren. Wir können sie nicht aufheben, solange sie keine Ergebnisse liefern. Es ist wie bei einer Diät, das Ergebnis ist nicht am nächsten Tag erreicht. Man muss etwas tun, dann wird sich allmählich ein Effekt einstellen. Aber wenn man alles abrupt abbricht, können die Kilos zurückkommen.“ Bisher verlieren nur die Geldbörsen der Europäer an Gewicht, aber wenn es so weitergeht, werden auch die Europäer anfangen, Gewicht zu verlieren, und zwar massenhaft. Wie verabschiedet sich Europa von der satten und warmen Zeit? Ein Bericht des Anti-Spiegel Deutschland-Korrespondenten. Mehr …

15.09.2022: Handelskrieg: Kampf um jeden Nanometer. Taiwan ist das Non plus ultra, wenn es um Computerchips geht. Vor allem dank der dort ansässigen Firma TSMC, die zusehends ins Visier der konkurrierenden Großmächte USA und China gerät. Seit der Chip in den 1950er Jahren erfunden wurde, entwickelte sich zunächst in den USA eine neue Industrie, vor allem in Kalifornien. Daher hat das Silicon Valley auch seinen Namen, die Firma Intel hat hier ihren Sitz.
Taiwan und Südkorea bauten in den folgenden zwei Jahrzehnten ebenfalls eigene Fabriken zur Entwicklung und Herstellung von Mikrochips auf. Seitdem hat sich der Halbleitertransistor zum wesentlichen Hardware-Baustein der digitalen Gesellschaft entwickelt. In den letzten siebzig Jahren sind sie immer kleiner, schneller und sparsamer geworden, Stichwort: Moores Gesetz. Bei der Herstellung ist jedoch ein gegenläufiger Trend zu beobachten: Der Energie- und Ressourcenaufwand wird immer größer, je kleiner die Strukturen werden. Die Branche ist extrem kapital- und ressourcenintensiv, Strom- und Wasserverbrauch sind gigantisch. Für den Bau einer neuen Halbleiterfabrik werden mehrere Milliarden Dollar fällig. Für den Betrieb einer modernen Chipfabrik werden 100 Megawattstunden Strom pro Stunde und 156.000 Tonnen Wasser pro Tag verbraucht – da können selbst Autofabriken nicht mithalten.
Immer weniger Firmen sind weltweit überhaupt noch in der Lage, Chips der letzten Generation, sprich mit den kleinsten Abständen zu produzieren. Vor zwanzig Jahren gab es noch weltweit 25 Hersteller, die Spitzenchips herstellen konnten. Heute verfügen nur TSMC in Taiwan, Intel in den Vereinigten Staaten und Samsung in Südkorea über das Knowhow für die Produktion der fortschrittlichsten Chips. Europa spielt eine untergeordnete Rolle in der Branche, hier werden nur ca. zehn Prozent der Chips weltweit (gemessen als Wafer Capacity) produziert. Allein in Taiwan werden rund viermal so viel hergestellt.
Chinas Hunger nach Chips China hat einen enormen Bedarf an Computerchips, auf dem chinesischen Festland werden über die Hälfte aller Halbleiter dieser Welt verbaut, vorrangig in der Telekommunikationsindustrie, die 42 Prozent aller Chips verbaut. Chinas eigene Halbleiterindustrie ist groß, kann aber technologisch mit den Marktführern nicht mithalten. Daher steht die Förderung der heimischen Chip-Industrie ganz oben auf der Agenda der chinesischen Führung. Erst recht seit die Trump-Regierung eine protektionistische China-Politik verfolgte. Neben Huawei, der vielleicht international bekannteste Fall, setzten die USA im Dezember 2020 auch Chinas führenden Chiphersteller, die Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) auf eine schwarze Liste an Firmen, an die nicht exportiert werden darf. Das Unternehmen bestätigte damals, dass diese Maßnahme sie daran hindern würden, Technologien unterhalb von zehn Nanometern zu realisieren. Die Biden-Regierung hat Trumps Politik nicht korrigiert – im Gegenteil. Eine aktuelle Untersuchung des Thinktanks Sinolytics kommt zu dem Ergebnis, unter Biden hätten US-Exportkontrollen für chinesische Unternehmen noch zugenommen. Gleichzeitig drängt Biden die Partnerländer der USA, ihre Ausfuhrkontrollen gegenüber China ebenfalls zu verschärfen. Mehr …

The West against the Rest (II). EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen orientiert in State of the Union-Rede auf Blockbildung des Westens. Nichtwestliche Bündnisse (BRICS, SCO) erhalten wachsenden Zulauf. BRÜSSEL/SAMARKAND – Die EU zielt im Machtkampf gegen Russland und China auf eine globale Blockbildung, strebt eine umfassende Ausdehnung des westlichen Blocks an und wird im Inneren gegen „trojanische Pferde“ auswärtiger Mächte vorgehen. Dies geht aus der gestrigen State of the Union-Rede von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hervor. Demnach wird der transatlantische Block, der einige asiatisch-pazifische Staaten einschließt, mit dem positiv konnotierten Etikett „Demokratien“ versehen. Er soll um möglichst viele Staaten Afrikas und Lateinamerikas erweitert und einem nichtwestlichen Block gegenübergestellt werden, der das negativ konnotierte Label „Autokratien“ erhält. Während die EU die Blockbildung vorantreibt, entstehen im nichtwestlichen „Rest“ der Welt – es handelt sich um drei Viertel sämtlicher Staaten – neue Bündnisse, die eine multipolare Ordnung anstreben. Beteiligt sind neben Russland und China auch Indien, Brasilien und Südafrika. Die Mitgliedschaft in den Bündnissen BRICS oder SCO (Shanghai Cooperation Organisation) streben so unterschiedliche Staaten wie Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien an. Mehr …

Wirtschaftskrieg. Das Originaldokument über die Zerstörung der deutschen Wirtschaft durch die Grünen. Es gibt Neuigkeiten über das Dokument, in dem die RAND-Corporation die Zerstörung der deutschen Wirtschaft mit Hilfe der Grünen geplant hat. Am 1. September wurde über ein Dokument berichtet. Dabei handelte es um die Zusammenfassung einer Studie der sehr einflussreichen RAND-Corporation, die in dem Papier ausgeführt hat, dass die Wirtschaft und die politische Dominanz der USA nur zu erhalten ist, wenn ausreichend Geldströme aus Europa in die USA gelenkt werden können und wenn die deutsche Wirtschaft zerstört wird, damit eine mögliche Annäherung Deutschlands und Russlands für die USA nicht zu einer Bedrohung werden kann. Das Dokument / Das Papier trägt das Datum 25. Januar 2022, es wurde also einen Monat vor Beginn der russischen Intervention in der Ukraine verfasst. In dem Dokument wurde die Eskalation des militärischen Konflikts bereits vorhergesagt, wobei es den Autoren als wünschenswert galt, Deutschland in die kommende militärische Auseinandersetzung mit Russland in der Ukraine zu ziehen, um die Gräben zwischen Russland und Deutschland zu vertiefen. Aber auch „nur“ Waffenlieferungen Deutschlands für den ukrainischen Krieg gegen Russland waren sehr wünschenswert, weil das das russische Misstrauen gegenüber Deutschland erhöhen und eine mögliche Annäherung erschweren würde. Der Schlüssel zum Gelingen des Plans waren die Grünen, namentlich wurden Habeck und Baerbock genannt, und es wurde dazu ausgeführt: „Die Voraussetzung dafür, dass Deutschland in diese Falle tappen kann, ist die führende Rolle der grünen Parteien und Ideologie in Europa. Die deutschen Grünen sind eine stark dogmatische, wenn nicht gar eifrige Bewegung, was es recht einfach macht, sie dazu zu bringen, wirtschaftliche Argumente zu ignorieren. In dieser Hinsicht übertreffen die deutschen Grünen ihre Pendants im übrigen Europa. Persönliche Eigenschaften und die mangelnde Professionalität ihrer Führer – allen voran Annalena Baerbock und Robert Habeck – lassen vermuten, dass es für sie nahezu unmöglich ist, eigene Fehler rechtzeitig zuzugeben.“
Ich empfehle jedem, meine Übersetzung des aktuellen Dokuments aufmerksam zu lesen, weil ich es inzwischen eindeutig für echt halte. Das Spannende an der Lektüre des Dokuments ist, dass es schon am 25. Januar verfasst wurde, was ein weiteres Mal zeigt, von wie langer Hand die USA geplant haben, Russland in die ukrainische Falle zu drängen. Mehr …  Siehe hierzu: Die Protokolle der Weisen von Santa Monica.

Die Protokolle der Weisen von Santa Monica. Ein getürktes Dokument des US-Thinktanks Rand Corp. macht die deutschen Grünen zum Hauptinstrument der Zerstörung der europäischen Wirtschaft. Nutzniesser sind jedoch die grossen Akteure an den spekulativen Märkten. Das Papier mit dem Titel «Weakening Germany, strengthening the U.S.» vom 25. Januar 2022 macht zur Zeit die Runde unter verschwörungsaffinen Kreisen im Netz. Aber es ist höchstwahrscheinlich getürkt. Es enthält zu viele Schreibfehler, die in einem Papier einer reputierten Organisation zuhanden höchster US-Regierungsstellen einfach nicht vorkommen dürfen. Zudem ist der Duktus der Sprache untypisch für einen Bericht der Rand Corp. aus Santa Monica, die zu den weltweit einflussreichsten Thinktanks gehört. Aber es enthält plausible Aussagen, die der aktuellen Krise einen Plan und eine Absicht unterstellen. Das ist nicht von der Hand zu weisen – Dinge geschehen ja nicht zufällig. Die Hauptaussage des Dokuments, das nur in fotografierter Form vorliegt, lautet folgendermassen: „Die Voraussetzung dafür, dass Deutschland in diese Falle tappen kann, ist die führende Rolle der grünen Parteien und Ideologie in Europa. Die deutschen Grünen sind eine stark dogmatische, wenn nicht gar eifrige Bewegung, was es recht einfach macht, sie dazu zu bringen, wirtschaftliche Argumente zu ignorieren. In dieser Hinsicht übertreffen die deutschen Grünen ihre Pendants im übrigen Europa. Persönliche Eigenschaften und die mangelnde Professionalität ihrer Führer – allen voran Annalena Baerbock und Robert Habeck – lassen vermuten, dass es für sie nahezu unmöglich ist, eigene Fehler rechtzeitig zuzugeben.“ Sie können das Original auf dem Blog eines gewissen «2nd smartest guy in the world» nachlesen. Thomas Röper hat auf anti-spiegel.ru eine gute Zusammenfassung erstellt. Röper hält das Dokument allerdings für echt, was es aus meiner Sicht definitiv nicht ist. RT deutsch hat Röpers Text in einem Podcast thematisiert, spricht aber von einem «vermeintlichen Rand-Papier». Mehr …

Wehe den Besiegten: der Existenzkampf „Europas“ im Gerangel zwischen den USA und Russland. Neue Forschungen aus den USA belegen die Korrektheit der Aussagen von „Dissidenten“ wie Noam Chomsky, dass der amerikanische Imperialismus seit 1945 aktiv während des 2. Weltkriegs geplant wurde. Stephen Wertheims Tomorrow, the World (2020) ist also wenig mehr als alter Wein in neuen Schläuchen, zeigt aber sehr wohl, dass das US-Establishment immer weniger Rücksicht auf ihr Image („soft power“, nach John Nye) legt.
Der letzte Regierungschef der ehemaligen DDR, Egon Krenz, der—man glaubt es kaum—anlässlich des Erscheinens des ersten Bandes seiner Memoiren von Birgit Baumann für den Standard interviewt wurde, lies erkennen ,dass Krenz „das Problem“ mit den „USA und [deren] Anspruch, ‚alleiniger Weltherrscher‘ sein zu wollen“ identifiziert. Entgegen den gebetsmühlenartig wiederholten Beteuerungen, dass der aktuelle Kurs gegen Russland beigehalten werden müsse—und zwar koste es, was es wolle und entgegen jeglichem möglichen Meinungsumschwung der Bevölkerung, wie etwa die deutsche Außenministerium Annalena Baerbock bei einer Veranstaltung in Prag beteuerte—meinte Krenz hierzu: So wie europäische Politiker bei Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj waren, könnten sie auch nach Washington reisen und Präsident Joe Biden überzeugen, mit Russland auf Augenhöhe über die Vorschläge Putins zur Wahrung russischer Sicherheitsinteressen vom Dezember 2021 zu verhandeln. Das würde europäischen Interessen dienen.
Offensichtlich aber hat die europäische Politik-Elite gleich welcher Couleur oder welchen Landes kein Interesse daran, europäische oder gar nationalstaatliche Interessen zu verfolgen. Zweifelsfrei ist dies eine den USA gewiss willkommene Unterwerfungsgeste (Duldungsstarre). Dennoch führt diese Feststellung unvermeidbar zu Fragen nach den Hintergründen der EU-Integration, die ja schließlich von denselben Politik-Eliten in den letzten rund 30 Jahren verstärkt vorangetrieben wird. Ähnlich wie Annalena Baerbock es in Prag aussprach, so gleichen einander auch die Kommentare der übrigen europäischen Poltiker. Es sieht so aus als ob niemand (mehr) die Interessen der europäischen Völker vertreten würde; zu stark, wenn nicht unüberwindbar wirkt der Einfluss des Transatlantismus in allen seinen vielfachen Manifestationen.
EU und NATO als Herrschaftsinstrumente Washingtons und der Wall Street. Daher sei der bereits erwähnten Frage nach den Hintergründen der EU-Integration auch deren gleichsam „siamesischer Zwilling“ der North Atlantic Treaty Organization (NATO) an die Seite gestellt, um den es in diesem Essay ebenso, wenn auch impliziter gehen mag. Doch zurück zur Europäischen Union (EU), denn diese ist ja—im Gegensatz zur 1949 begründeten NATO—keine dreißig Jahre alt. Der grundlegende Vertrag über die europäische Einigung (Treaty on European Union) wurde 1992 im niederländischen Maastricht unterzeichnet und trat nach seiner Ratifizierung am Allerheiligentag 1993 in Kraft. Mehrfach erweitert und verändert, ist der zweite essenzielle Baustein dieser Dynamiken der Vertrag von Lissabon, der nach dem zuvor gescheiterten Verfassungskonvent schließlich 2007 vereinbart wurde.
In diesem Sinne sitzen „wir“ Europäerinnen und Europäer tatsächlich in demselben Boot. Dieses aber befindet sich in zunehmend gefährlichem Fahrwasser, wobei es einzuschätzen gilt, ob die größere Gefahr von der sklavischen Abhängigkeit von den USA oder den Aktivitäten der europäischen Politik-Eliten und deren Herablassung gegenüber den jeweils eigenen Bevölkerungen ausgeht. In diesem Sinne sind die Aussagen von Annalena Baerbock in Prag keineswegs einzigartig, wie etwa auch ein langes Interview mit Bundeskanzler Olaf Scholz belegt, das im April 2022 in Time Magazine erschienen ist. Neben vielen anderen Dingen finden sich darin auch Aussagen wie etwa die folgende wieder: „Wenn Sie eine gute Führungskraft sind“, so Scholz, „hören Sie den Leuten zu, aber Sie glauben niemals, dass [die Menschen] tatsächlich wollen, dass Sie alles genauso umsetzen, wie es von [den Menschen] gefordert wird.“ Mehr …

14.09.2022: Amerikas Krieg gegen Europas Völker – Das ist Brutalität. Ein Strategiepapier der RAND Corp. Vom 25. Jänner 2022 unterstreicht die geopolitischen Dimensionen des Ukraine-Konflikts. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte nach „9/11“ lässt sich die unangenehme Wahrheit über die Intentionen der US-Regierung nicht länger verheimlichen. Die kaltschnäuzige Art, wie Washington den Planeten in Geiselhaft nimmt, ist zwar außerhalb des „Westens“ bekannt, aber nun ist es offenbar auch in Ordnung, dies den eigenen „Partnern und Verbündeten“ in aller Deutlichkeit zu zeigen.
Die am 24. Feb. begonnene „militärische Spezialoperation“ Russlands in der Ukraine und deren Konsequenzen sind von größter Bedeutung für die europäischen Länder und Völker: von der Energieversorgung bis hin zu Versorgungsengpässen und Stromabschaltungen, dieser Winter hat es wohl gewiss in sich.
Vor knapp zwei Wochen veröffentlichte Thomas Röper (der die Webseite Anti-Spiegel.ru von seiner Wahlheimat St. Petersburg aus betreibt) eine Übersetzung der Zusammenfassung eines vorgeblich von der RAND Corporation erstellten Strategiepapiers. Röper wies darauf hin, dass er weder die Quelle noch den Inhalt überprüfen konnte, und auch meine eigenen Recherchen sind bis jetzt ins Leere verlaufen. Nun aber hat—mit zweiwöchiger Verzögerung—ein US-Amerikaner namens Larry C. Johnson ebenso auf das Dokument verwiesen, wovon Bilder bzw. eine Transliteration unter anderem auf Substack aufgetaucht sind. Üblicherweise würde ich dies nicht einfach als Beleg akzeptieren, doch hierbei sei auf den Lebenslauf von Larry Johnson hingewiesen, der viele Jahre seines Lebens als CIA-Mitarbeiter und im US-Außenministerium zugebracht hat, bevor er sich als „Berater“ im Feld „Counter-Terrorism“ selbstständig machte. Es folgt hier also die Übersetzung des Dokuments von Thomas Röper, gefolgt von einigen Anmerkungen über die Hintergründe und Konsequenzen.
Schwächung Deutschlands, Stärkung der USA. Der gegenwärtige Zustand der US-Wirtschaft deutet nicht darauf hin, dass sie ohne finanzielle und materielle Unterstützung von außen funktionieren kann. Die Politik der quantitativen Lockerung, auf die die Fed in den letzten Jahren regelmäßig zurückgegriffen hat, sowie die unkontrollierte Ausgabe von Bargeld während der Covid-Lockdowns 2020 und 2021 haben zu einem starken Anstieg der Auslandsverschuldung und einer Zunahme des Dollarangebots geführt. Die anhaltende Verschlechterung der Wirtschaftslage wird bei den bevorstehenden Wahlen im November 2022 höchstwahrscheinlich zu einem Verlust der Position der Demokratischen Partei im Kongress und im Senat führen. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten ist unter diesen Umständen nicht auszuschließen und muss unter allen Umständen vermieden werden. Es ist dringend notwendig, dass Ressourcen in die nationale Wirtschaft fließen, insbesondere in das Bankensystem. Nur europäische Länder, die durch EU- und NATO-Verpflichtungen gebunden sind, werden in der Lage sein, diese ohne erhebliche militärische und politische Kosten für uns bereitzustellen.
Das Haupthindernis dafür ist die wachsende Unabhängigkeit Deutschlands. Obwohl es immer noch ein Land mit eingeschränkter Souveränität ist, bewegt es sich seit Jahrzehnten konsequent darauf zu, diese Einschränkungen aufzuheben und ein vollständig unabhängiger Staat zu werden. Diese Bewegung ist langsam und vorsichtig, aber stetig. Die Extrapolation zeigt, dass das Endziel erst in einigen Jahrzehnten erreicht werden kann. Wenn jedoch die sozialen und wirtschaftlichen Probleme in den Vereinigten Staaten eskalieren, könnte sich das Tempo erheblich beschleunigen. Es ist die Angst vor unserer negativen Reaktion, die im Großen und Ganzen das relativ langsame Tempo dieser Veränderungen bestimmt. Wenn wir eines Tages Europa verlassen, besteht für Deutschland und Frankreich eine gute Chance, zu einem vollständigen politischen Konsens zu gelangen. Dann könnten sich Italien und andere Länder des alten Europas – vor allem die ehemaligen EGKS-Mitglieder – dem unter bestimmten Bedingungen anschließen. Großbritannien, das derzeit nicht der Europäischen Union angehört, wird dem Druck des deutsch-französischen Duos allein nicht standhalten können. Wenn dieses Szenario eintritt, wird Europa nicht nur zu einem wirtschaftlichen, sondern auch zu einem politischen Konkurrenten der Vereinigten Staaten werden. Mehr …

13.09.2022: Die von den Straussianern in die Knie gezwungene EU. Eine kleine US-amerikanische Gruppe, die sich um den Philosophen Leo Strauss gebildet hat, kontrolliert heute sowohl das Verteidigungsministerium als auch das Außenministerium der USA. Nachdem sie seit dem Krieg gegen Jugoslawien viele andere Kriege organisiert hatte, hat sie sich den Krieg in der Ukraine einfallen lassen. Die Gruppe manipuliert seither die Europäische Union und ist jetzt dabei, ihre Energiequellen abzudrehen. Wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs ihre Augen nicht öffnen, wird ihr Bündnis mit Washington zum Zusammenbruch der Wirtschaft der Union führen. Es ist sinnlos zu glauben, die Europäer würden verschont bleiben, weil sie in entwickelten Ländern leben. Die Straussianer haben bereits 1992 geschrieben, dass sie nicht zögern würden, Deutschland und die EU zu zerstören. Mehr …

11.09.2022: Etwas mehr als zwei Jahrzehnte nach „9/11“ lässt sich die unangenehme Wahrheit über die Intentionen der US-Regierung nicht länger verheimlichen. Die kaltschnäuzige Art, wie Washington den Planeten in Geiselhaft nimmt, ist zwar außerhalb des „Westens“ bekannt, aber nun ist es offenbar auch in Ordnung, dies den eigenen „Partnern und Verbündeten“ in aller Deutlichkeit zu zeigen.
Die Geschichte eines ökonomischen Verrats (2) – Selbstzerstörung ohne Nutzen. Das vermeintliche RAND-Papier entwickelt eine Strategie, wie Europa genutzt werden könnte, um eine US-Wirtschaft am Leben zu halten, deren koloniale Macht gebrochen ist. Aber sowohl bezogen auf Europa als auch auf die USA gehen die Annahmen fehl. Um Deutschland dazu zu bringen, die russischen Energielieferungen selbst zu kappen, so das Papier, müsse es in einen Konflikt mit Russland hineingezogen werden, was über die Aktivierung des Donbass-Krieges gelingen könne. An diesem Punkt muss man anmerken, dass die Regierung Merkel mit ihrer Untätigkeit bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen diese Möglichkeit geschaffen hat. Auch hier wird es erst der Blick in die internen Dokumente klären, ob es eigene Großmachtwünsche oder US-Vorgaben waren, die dafür sorgten, dass die offene Wunde des Donbasskrieges erhalten blieb. Aber es ist eindeutig, dass es Handlungsoptionen gab, die nicht genutzt wurden. "Die Voraussetzung dafür, dass Deutschland in diese Falle tappen kann, ist die führende Rolle der grünen Parteien und Ideologie in Europa. Die deutschen Grünen sind eine stark dogmatische, wenn nicht gar eifrige Bewegung, was es recht einfach macht, sie dazu zu bringen, wirtschaftliche Argumente zu ignorieren." Auch dies eine zutreffende Einschätzung. Aber dann folgt ein weiterer Satz, der mich stutzig macht: "Persönliche Eigenschaften und die mangelnde Professionalität ihrer Führer – allen voran Annalena Baerbock und Robert Habeck – lassen vermuten, dass es für sie nahezu unmöglich ist, eigene Fehler rechtzeitig zuzugeben." Nicht, dass diese Einschätzung falsch wäre. Aber Einschätzungen von politischem Personal, das ist eine Ebene, auf der sich RAND eigentlich nicht bewegt; das ist der Job der CIA. Das ist keine Frage des Könnens oder Wollens, sondern eine Frage der Arbeitsteilung. "Die Beteiligung Deutschlands an umfangreichen Waffen- und Rüstungslieferungen an die ukrainische Armee wird unweigerlich ein starkes Misstrauen in Russland hervorrufen, was den Verhandlungsprozess ziemlich langwierig machen wird." Ein weiterer zutreffender Punkt. Man könnte ihn noch ein wenig mit dem Detail verschärfen, dass es nach wie vor keinen Friedensvertrag zwischen Deutschland und Russland gibt, also die aus dem Potsdamer Abkommen resultierenden Besatzungsrechte juristisch nach wie vor gültig sind und das gegenwärtige Verhalten der Bundesregierung gegen dieses Abkommen verstößt. Mehr …

30.08.2022: Der Konflikt in der Ukraine beschleunigt das Ende der westlichen Vorherrschaft (von Thierry Meyssan.) Der ukrainische Konflikt, der als russische Aggression dargestellt wird, ist nur die Umsetzung der Resolution 2202 des Sicherheitsrates vom 17. Februar 2015. Während Frankreich und Deutschland ihre Verpflichtungen zu dem Minsk-II-Abkommen nicht erfüllt haben, hat sich Russland seit sieben Jahren auf die aktuelle Konfrontation vorbereitet. Es hatte die westlichen Sanktionen seit langem vorausgesehen und brauchte nur zwei Monate, um sie zu umgehen. Diese Sanktionen bringen die Globalisierung der USA in Unordnung, stören die westlichen Volkswirtschaften, indem sie Lieferketten unterbrechen, Dollars nach Washington zurückfließen lassen und eine allgemeine Inflation verursachen und schließlich eine Energiekrise im Westen schaffen. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten befinden sich nun in der Situation des „bewässernden Gärtners, der sich selber begießt“. Sie graben ihr eigenes Grab. Unterdessen stiegen die Erträge des russischen Schatzamtes um 33% in sechs Monaten. Mehr …

28.08.2022: Sie müssen sich nicht auf die Suche nach Terroristen machen, denn sie sind nicht schwer zu finden. Darf ich es einfach ausspucken? Wir sind die Terroristen. Die Amerikaner sind die Terroristen, die auf der ganzen Welt ungeheures Leid und Tragödien verursachen. Und nein, ich bin nicht der einzige, der dies zugibt. Tief im Inneren wissen alle meine Mitbürger, was wir vorhaben. Der jüngste Vorfall im Jemen macht deutlich, dass mein Land die ganze Welt geplündert hat und immer noch plündert. Ich habe vor ein paar Tagen den Talkmaster Jimmy Dore gesehen, der darlegte, wie die USA, Frankreich und andere Nationen andere Menschen auf dieser Welt ausrauben, um den gescheiterten Superkapitalismus zu stützen. Dore, der eine unheimliche Fähigkeit hat, den Dingen auf den Grund zu gehen, interviewte die äthiopisch-amerikanische Journalistin Hermela Aregawi in einer Geschichte über die französische Fremdenlegion, die sich jemenitisches Erdgas für den Verkauf an die EU sichert. Die Geschichte aus The New Arab beginnt in etwa so: Frankreich könnte sich darauf vorbereiten, eine Gasanlage im Jemen zu schützen, um Exporte zu ermöglichen und so die Abhängigkeit Europas von Russland zu verringern, so ein ehemaliger jemenitischer Außenminister. Abu Bakr al-Qirbi erklärte gegenüber Reportern, die französische Fremdenlegion sei in der jemenitischen Provinz Shabwah eingetroffen, um die Kontrolle über die Balhaf-Gasanlage zu sichern. Er sagte, die Franzosen würden „Vorbereitungen treffen, um Gas aus der Balhaf-Anlage zu exportieren“. Mehr

Der Rückschlag von Washingtons Geopolitik der Eindämmung. Als Präsident Joe Biden die US-Politik der Eindämmung zu einer doppelten Eindämmung aufwertete, d. h. zu einer gleichzeitigen Eindämmung Russlands und Chinas durch eine in Europa (Ukraine) und Asien (Taiwan) erzeugte Krise, ahnten weder er noch seine Regierung, dass dies den Beginn eines Prozesses markieren würde, der die bestehende Weltordnung in einer Weise verändern könnte, wie sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gesehen wurde. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger lag mit seiner Vorhersage auf ungewöhnliche Weise richtig, als er sagte, die USA stünden „am Rande eines Krieges mit Russland und China in Fragen, die wir zum Teil selbst geschaffen haben, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie das Ganze enden wird oder wozu es führen soll.“ Der Krieg in Europa hat den USA einige Vorteile gebracht, da keine europäischen Staaten jetzt aktiv über die Schaffung einer rein europäischen Sicherheitsinfrastruktur als Alternative zur US-geführten NATO nachdenken. Diese Frage wird nun wahrscheinlich für viele Jahre nicht mehr auf der Tagesordnung der EU stehen.
Aber was ist mit dem Rest der Welt, insbesondere mit Ländern, die seit Jahrzehnten Verbündete der USA sind? Der Krieg in Europa – und vornehmlich die Art und Weise, wie die USA ihn führen – hat vielen dieser Länder eine Lektion erteilt, die sie offenbar gründlich gelernt haben, um sich an die veränderten Realitäten der globalen Ordnung anzupassen. Ihre Politik spiegelt ihre wachsende Überzeugung wider, dass die globale Ordnung im Wandel begriffen ist und dass neue, alternative Partnerschaften geschmiedet werden müssen. Am deutlichsten zeigt sich dies in dem erneuten Bestreben Saudi-Arabiens und der VAE, zusammen mit vielen anderen Ländern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) beizutreten. Saudi-Arabien ist ein Land, das während des größten Teils seiner Geschichte als unabhängiges Land von der militärischen Unterstützung der USA abhängig war. Bei den meisten Gelegenheiten ist es den USA in deren Fußstapfen getreten, wenn es um wichtige globale Fragen ging. Im laufenden Krieg in Europa hat Saudi-Arabien jedoch beschlossen, einen anderen Weg einzuschlagen. Saudi-Arabien weigert sich nicht nur, sich auf die Seite der USA gegen Russland zu stellen, sondern ist Berichten zufolge auch bereit, ein „Dialogpartner“ der SCO zu werden. Wie in dem Bericht festgestellt wird, strebt die SOZ eine bedeutende Erweiterung an. Mehr …

24.08.2022: Die deutsche Politik opfert das Volk auf der Schlachtbank oder Verarmen für die Geopolitik von US-Oligarchen. Während sich bei der Energieversorgung eine Katastrophe anbahnt, hält die Bundesregierung an den Sanktionen gegen Russland fest. Zukünftig will sie die Lücken mit dem Import von Fracking-Gas aus den USA kompensieren, einem Land, das für die schwersten Völkerrechtsbrüche der letzten Jahrzehnte verantwortlich ist. Die Abhängigkeit der deutschen Regierung von den geopolitischen Zielen der USA ist deutlicher denn je – die Reaktion der Bürger auf die anstehende Massenverarmung noch offen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ermittelt monatlich im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die Einfuhren von Erdgas nach Deutschland sowie die jeweiligen Grenzübergangspreise. Gemäß den Angaben der Behörde liegt der Preis für das erste Halbjahr 2022 im Schnitt um das Dreifache höher im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2021. Mehr …

23.08.2022: WA98 Moskau spannend: 10. Internationale Sicherheitskonferenz - Christoph Hörstel 2022-8-23   

22.08.2022:  Wie sich die USA und Großbritannien von "kleineren Staaten" einfach nehmen, was sie wollen. Im Namen von Sanktionen, geopolitischen Interessen oder der sogenannten "regelbasierten Ordnung" tun Kolonialmächte das, was sie am besten können – sie plündern diejenigen aus, die sie als schwach und ungehorsam ansehen. Man müsste annehmen können, dass die Tage der kolonialen Plünderung vorbei sind, aber man würde sich irren, denn aktuelle Beispiele gibt es zuhauf. Bemerkenswert ist natürlich das Einfrieren von sieben Milliarden Dollar aus der afghanischen Staatskasse durch die USA – Gelder, die die USA weiterhin in ihrem Besitz zurückhalten, selbst wenn sie dabei zusehen müssen, wie afghanische Kinder an Hunger sterben. Anscheinend glauben die USA, dass sie, nachdem sie Afghanistan durch 20 Jahre Krieg verwüstet und davor die Unterstützung der Mudschahedin zu verantworten hatten, Anspruch auf eine Entschädigung haben. Diese auf den Kopf gestellte Art der Argumentation ist in den Köpfen derjenigen im Westen reichlich vorhanden, die einfach glauben, dass sie sich nehmen können, was sie wollen.
In ähnlicher Weise plündern die USA derzeit aus Syrien den größten Teil seines Öls – ein weiteres Land, das zu einem nicht geringen Teil von durch Washington unterstützten Militanten völlig verwüstet wurde, während Syrien selbst unter einer schweren Energiekrise leidet. Nach Angaben des syrischen Ölministeriums "stehlen die US-Besatzungstruppen und ihre Söldner" – womit die von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) gemeint sind – "jeden Tag bis zu 66.000 Barrel Rohöl (rund 10,5 Millionen Liter) von den besetzten Ölfeldern in der östlichen Provinz". Das entspricht etwa 83 Prozent der täglichen Ölförderung Syriens. Mehr …

21.08.2022:  Ein Wirtschaftskrieg: Der US-Dollar, der Energiemarkt und die neuen Akteure. Wie eng der Finanzmarkt und die Geopolitik verbunden sind, zeigen die Verwerfungen der letzten sechs Monate. Ob am Ende der US-Dollar einem neuen Währungskorb weichen und Erdöl neu gehandelt wird, ist eine der wesentlichen Fragen, die sich mit dem Kriegsverlauf stellt. Rund 42 Prozent des Welthandels erfolgt in US-Dollar, um die 33 Prozent in Euro. Der chinesische Yuan bestimmt knapp drei Prozent des Marktes. Und dennoch verschieben sich allmählich die Parameter, denn auch die großen Erdölproduzenten am Persischen Golf, die seit Jahrzehnten allesamt enge Verbündete der USA sind, können sich etwas mehr Diversifizierung vorstellen. Als ich im Jahr 2005 für mein Buch "Der Energiepoker" recherchierte, war die Position unter den OPEC-Gesprächspartner einhellig: Der US-Dollar bleibt, unser Erdöl wird nicht anders abgerechnet. Dies hatte auch mit den hohen Auslandsinvestitionen der diversen Staatsfonds in US-Dollar Anlagen zu tun. Zwischenzeitlich entstand das Format OPEC+, dem Russland angehört.
Die Erdölallianz zwischen China und Saudi-Arabien. China ist in den 17 Jahren bis heute zum wichtigsten Erdölimporteur aufgestiegen. Zur Erinnerung, bis etwa 1994 konnte die Volksrepublik ihre nationale Nachfrage mit eigener Ölproduktion decken. Der wichtigste Lieferant für China ist das wahabitische Königreich Saudi-Arabien, eine Theokratie. Erst 1992 begann das kommunistische China diplomatische Beziehungen mit Saudi-Arabien. Das Handelsvolumen und die Besuchsdiplomatie nahmen an Umfang und Wert zu.
Wenn nun Chinas Präsident Xi Jinping nach fast drei Jahren seine erste Auslandsreise nach Saudi-Arabien unternimmt, so wird diese Mission international mit Argusaugen beobachtet werden. Denn dieser Besuch hat mehr als eine hohe Symbolkraft. Xi könnte auch zum Handelspartner EU oder Nachbarn Indien reisen. Vor einigen Monaten hat Kronprinz Mohammed Bin Salman, der de facto die Regierungsgeschäfte führt, aufhorchen lassen, als er ankündigte, Erdöl auch in Yuan abrechnen zu lassen. Die Erdölallianz zwischen Riad und Peking könnte den chinesisch-russischen Bemühungen, einen alternativen Währungskorb für den Rohstoffhandel aufzubauen, viel Auftrieb geben, falls der US-Dollar tatsächlich seine Monopolstellung zunehmend aufgeben muss. Nach großen Kriegen ändert sich auch der Geldmarkt. Mehr …

17.08.2022: Die westliche Strategie zur Demontage der Russischen Föderation. In Anknüpfung an die Strategien Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der USA und der ukrainischen integralen Nationalisten während des Kalten Krieges hat der Westen gerade ein Forum der freien Völker Russlands gegründet. Es geht darum, den Zerfall der UdSSR zu verlängern, separatistische Bewegungen zu schaffen, um am Ende die Unabhängigkeit von zwanzig Regionen des Landes zu proklamieren. Mehr …

12.08.2022: Ukraine-Krieg - die Ursachen erklärt: eiskalte Geopolitik  

09.08.2022: Die Söldnerarmee Bundeswehr arbeitet für die langfristige Geostrategie des amerikanischen Kriegsministeriums, eingebunden in die NATO. Militarismus in der Bundesrepublik. Die Geburt der Bundesrepublik aus dem Geist des ungebrochenen Militarismus. Wir beobachten ja gerade mit ungläubigem Staunen und Entsetzen, wie auf den Köpfen aller im Bundestag vertretenen Abgeordneten Militärhelme wachsen. Wie sich alle Abgeordneten am liebsten gleich Khaki-Uniformen anziehen möchten. Um gegen den bösen Iwan wieder einmal in einen brutalen Eroberungskrieg zu ziehen. Wieder wird gejubelt, wenn der Kanzler eine Kriegsanleihe in Höhe von einhundert Milliarden Euro auf den Weg bringt. Wenn wieder einmal jeder Mitbürger, der einen Krieg durch Friedensverhandlungen abwenden will, komplett zusammengefaltet wird. Dies ist ein Bruch mit allen Grundsätzen, die wir in den letzten dreißig Jahren als identitätsstiftend für unser Gemeinwesen angesehen haben. Schauen wir uns jedoch einmal die Anfänge unserer Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg an, so erkennen wir: der Daseinszweck der Bundesrepublik Deutschland bestand von Anfang an in nichts anderem als möglichst bald einen Krieg gegen die Sowjetunion zu führen. In diesem Zusammenhang wurde die sogenannte Wiedervereinigung inszeniert. Mehr …

Ziel der US-Regierung ist es, eine gegenseitige Annäherung von Deutschland und Russland um jeden Preis zu verhindern. Dabei hilft auch die Google-Tochter YouTube mit. So werden wichtige Informationen auf YouTube einfach gelöscht … Die größte Gefahr für die USA wäre ein politisch und wirtschaftlich enges Zusammengehen von Deutschland und Russland, denn Deutschland hat die Technologie und die Industrie und Russland alle notwendigen Bodenschätze; Gas, Öl, Titan, Uran und andere. Dieser Zusammenarbeit Deutschland-Russland hätten die USA nichts Gleichwertiges entgegenzuhalten. Dies hat der äußerst einflussreiche US-Politologe George Friedman öffentlich gemacht. Nur: Das Video auf YouTube, das diese seine Erklärung wiedergibt, verschwindet regelmäßig aus dem Netz. Auch jetzt ist es wieder verschwunden. Da Globalbridge.ch die geopolitische Szene und die Propaganda der USA und ihrer europäischen Vasallen in den westlichen Medien relativ gut kennt, hat man dieses Video nicht nur auf YouTube verlinkt, sondern sicherheitshalber auch auf einen eigenen Speicher geladen. Wie man mittlerweile sehen kann, ist das oben beschriebene Ziel der US-Politik in den vergangenen Monaten einmal mehr perfekt erreicht worden, nicht zuletzt mit Hilfe der großen westlichen Medien. Und dies – kaum überraschend – vor allem zum Nachteil von Deutschland, welches sogar die Zerstörung der eigenen Wirtschaft in Kauf nimmt, um den USA zu gefallen und deren Wünsche devot zu erfüllen. Mehr …

06.08.2022: Die Politik der Sackgasse. Die Versuche des Westens, das mächtige Russland „einzudämmen“, sind alt — neu ist der selbstzerstörerische Furor, mit dem jetzt die Ukraine unterstützt wird. Es wäre so schön: eine unipolare Weltordnung mit dem Westen als einzigem potentem Pol, die heiß ersehnte „Global Leadership“. Störend ist da nur dieses Russland. Das Riesenreich, rohstoffreich und weitgehend autark, hat noch jedem Versuch, es „zurückzudrängen“, bisher getrotzt. Napoleon und Hitler bissen sich an Russland die Zähne aus, und auch die wegen der Kriegshandlungen in der Ukraine verhängten Sanktionen mündeten eher in westeuropäischer Selbstverstümmelung. Der grundlegende Irrtum in der Russlandfrage besteht darin, dass das Narrativ vom „aggressiven“ Evil Empire ein Akt der Projektion ist. Es sind die Westmächte selbst, vor allem die USA, die von einer vorwärtsdrängenden, alles vereinnahmenden Energie angetrieben werden. Russland will nur, dass seine Interessen nicht völlig unter die Räder kommen. Allerdings wäre es naiv, zu glauben, dass das Handeln westeuropäischer Länder lediglich ein dummer „Fehler“ sei. Vielmehr ist der derzeitig desaströse Verlauf der Weltgeschichte ein voller Erfolg — jedenfalls aus Sicht derer, die die Welt im Sinne von Kapitalinteressen radikal umstrukturieren und autoritär unterwerfen wollen. Mehr …

03.08.2022:  Historiker Effenberger: Mehr als 100 Jahre Vorlauf zum 3. Weltkrieg. Wird der „Traum des internationalen Globalismus“ und der „Neuen Weltordnung“ seit über 100 Jahren zielstrebig und beweisbar verfolgt? Der Historiker und Autor Wolfgang Effenberger sagt ja! Der heutige Krieg hat eine lange Vorgeschichte. Der 2. Weltkrieg hat den 1. Weltkrieg als Vorbedingung. Und bereits vor dem 1. Weltkrieg haben plutokratische und überaus mächtige Kreise in England und den USA an einer konkreten globalen Agenda gearbeitet. Mehr …
Hierzu Buchempfehlungen: Die unterschätzte Macht – Untertitel: Von Geo- bis Biopolitik - Plutokraten transformieren die Welt
Schwarzbuch EU & NATO – Untertitel: Warum die Welt keinen Frieden findet  

31.07.2022:  Geo-Kultur trifft Geopolitik: Finnland und Schweden in der NATO? Dann auch russische Ostukraine! Kann man gleichzeitig für einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens sowie eine russische Einflusssphäre in der Ostukraine sein? Man kann. Und aus geo-kultureller Sicht sollte man sogar. Sowohl in Finnland und Schweden als auch in der Ostukraine sollten keine NATO beziehungsweise russischen Militärbasen errichtet, keine ständigen Truppen der NATO oder Russlands und keine Raketen stationiert werden, um die Stabilität nicht zu gefährden. Finnland hat all das bereits zugesagt. Schließlich sind Finnland und Schweden ebenso eindeutig dem westlichen Kulturkreis zuzuordnen wie die Ostukraine dem russischen, in deren Gebieten nach der letzten in der Ukraine erfolgten Volkszählung von 2001 je nach Region mehr als 20 Prozent ethnische Russen leben und die russische Sprache dominiert. Die Westukraine hingegen war lange Zeit Bestandteil von Österreich-Ungarn beziehungsweise Polen, was jeder weiß, der in friedlicher Zeit in einem guten alten Lemberger K.u.K Kaffeehaus saß. Die griechisch-katholische Prägung seit der Union von Brest 1596 hat das ihre getan, um die Westukraine eng in das Abendland zu integrieren. Mehr …

28.07.2022: Historiker Wolfgang Effenberger: Die globalistische Langzeitstrategie. Der Historiker Wolfgang Effenberger betont: Alles was wir an Kriegen und Konflikten derzeit erleben, wurde von US-Militärstrategen schon vor Jahrzehnten geplant und niedergeschrieben. Dokumente beweisen, dass die westliche globalistische Agenda von 1994 bis 2040 Chaos, Konflikte und Krieg vorgesehen hat. Der nächste Akt: Krieg zwischen dem Westen und Russland, China. (Ergänzung der Redaktion: NATO mit Deutschland gegen Russland, damit die USA den Rücken frei hat gegen China.) Wolfgang Effenberger beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren intensiv mit der Geschichte der USA, der NATO und der EU. In zahlreichen Büchern und Artikeln hat er akribisch seine Recherchen in den Archiven zusammengetragen und dokumentiert. In dieser Interview-Reihe versuchen Effenberger und AUF1-Chefredakteur Stefan Magnet kompakt und übersichtlich das große Bild zu zeichnen. Videointerview …

24.07.2022: Arktis und Geopolitik: Erstmals seit 25 Jahren wird die internationale Kooperation erschwert. Die derzeitige weltweite geopolitische Krise wirkt sich auch auf internationale Projekte in der Arktis aus – zum ersten Mal seit einem Vierteljahrhundert. Dies ist die Auffassung von Experten aus Russland, Finnland, Indien und China, die diese Woche im Rahmen der "Arctic Sessions" miteinander diskutierten. Der Runde Tisch zum Thema "Arktischer Rat: Szenarien für die Zukunft der internationalen Plattform" fand am 20. Juli statt. Vertreter der internationalen Arktis-Expertengemeinschaft aus Finnland, China, Indien und Russland nahmen an der Diskussion teil. Es war die erste Veranstaltung im Rahmen der "Arctic Sessions", einer Reihe von Expertengesprächen am Runden Tisch. Und die erste Veranstaltung, die vor dem Hintergrund einer schweren geopolitischen Krise stattfindet, die auch Projekte in der Arktis beeinträchtigt. In der derzeitigen Situation ist es schwierig geworden, sowohl die Sicherheit der arktischen Projekte zu gewährleisten als auch Vertrauen zwischen den internationalen Projektteilnehmern aufzubauen. "Die Zukunft des Arktischen Rates hängt von seinen Mitgliedsstaaten ab", glaubt Kortschunow – und davon, welche Lösungen zur "Sicherung ihrer Interessen" sie in der Arktis verfolgen würden. Mehr …

23.07.2022:  Gegenentwurf zur EU: Der eurasische Kontinent und das Konzept souveräner Nationalstaaten. Die Integration des eurasischen Kontinents schreitet voran. Jenseits der EU vertiefen und erweitern sich mächtige transnationale Organisationen, die ihre Mitgliedstaaten nicht zum Aufgeben ihrer nationalen Souveränität zwingen. Die EU mutet im Vergleich dazu als ein totalitärer Gegenentwurf an. Der Westen hat unzählige Male seine geopolitischen Interessen völkerrechtswidrig militärisch durchgesetzt oder durchzusetzen versucht. Die verheerenden Folgen haben im Westen niemanden der politisch Verantwortlichen gejuckt. Jetzt ist es andersrum. Russland setzt gegenüber dem Westen seine sicherheitspolitischen Interessen militärisch durch, und den Großteil der Welt juckt es nicht, im Gegenteil.
Außerhalb der westlichen Blase nimmt man sehr wohl wahr, dass diesem Einmarsch jahrelange diplomatische Bemühungen vorausgegangen waren, welche der Westen allesamt gegen die Wand fahren ließ. Genau an dem Scheitern dieser russischen Bemühungen auf dem Verhandlungsweg wird aber für die Beobachter außerhalb der westlichen Hemisphäre auch der imperialistische Charakter des Westens deutlich. Die zur Schau gestellte scheinbare Gesprächsbereitschaft diente nur der immer weitergehenden Eskalation und dem Ziel, die westliche Einfluss-Sphäre weiter auszudehnen. Russland bietet genau dieser imperialistischen Strategie jetzt Einhalt, wobei sich die Mehrzahl der Länder der Welt dazu entweder neutral verhält oder Russland sogar Rückhalt bietet. Man ist der doppelten Standards des Westens überdrüssig.
Der eurasische Kontinent östlich von der EU rückt immer weiter zusammen und baut zudem ein weltweites Netzwerk und Organisationen als Alternative zu westlichen Institutionen auf. Die BRICS-Staatengemeinschaft ist hierfür sicherlich das deutlichste Beispiel. Die BRICS, bisher bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vergrößern sich deutlich. Drei der fünf BRICS-Staaten liegen in Eurasien und repräsentieren mit ihrer Bevölkerung schon jetzt rund 3 Milliarden Menschen. Zum Vergleich: Die EU kommt mit 440 Millionen Einwohnern auf nicht einmal ein Sechstel davon. Iran, die Türkei, Kasachstan, Indonesien, Argentinien, Thailand und Ägypten gelten als potenzielle BRICS-Beitrittskandidaten. Darüber hinaus bildeten sich in Eurasien große sicherheitspolitische Bündnisse wie die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) und die Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS). All diese Organisationen vertreten einen immer größer werdenden Teil der Weltbevölkerung und damit die wirtschafts- und sicherheitspolitischen Interessen des größten Teils des eurasischen Kontinents. Aus diesen Bündnissen entstehen Institutionen wie die New Development Bank. Sie ist eine Alternative zu dem vom Westen und seinen Regeln dominierten Internationalen Währungsfonds (IWF). Was die oftmals als hysterisch einzustufende Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt verdeckt, ist die Tatsache, dass die übrige Welt mittlerweile des Westens überdrüssig geworden ist. Mehr …

17.07.2022:  Welche Rolle hat die G20 in der gegenwärtigen Geopolitik? Das Treffen der G20-Außenminister geriet zu einer Farce, nachdem Russlands Chefdiplomat Sergei Lawrow das Treffen vorzeitig verließ und ihm sein US-Amtskollege einige Beleidigungen nachrief. Indem der Westen die Konfrontation mit Russland und China sucht, hat er die G20 de facto gelähmt. Russische Experten hinterfragen welcher Zukunft diese Organisation entgegengeht. Dieses Treffen war eine weitere Generalprobe für den im November geplanten eigentlichen G20-Gipfel, der aufgrund des Konflikts zwischen Russland und dem Westen sowie der immer größer werdenden Spannungen zwischen den USA und China zum Scheitern verurteilt scheint. Russische Experten sind sich einig, dass diese Organisation, die der Welt nach 2008 noch bei der Überwindung der Finanzkrise geholfen hatte, aufgrund dieser Probleme nicht in der Lage sein wird, die aktuelle Energie- und Lebensmittelkatastrophe einzudämmen. Zum ersten Mal seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine trafen dort die Außenminister der G7-Staaten wieder persönlich mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow zusammen. Das Treffen fand in Indonesien auf der Insel Bali statt. Aber es lief nicht gut.
Erstens weigerten sich die Teilnehmer zum ersten Mal in der Geschichte der G20-Treffen, gemeinsam für ein Foto zu posieren. Zweitens tauschten der russische Minister und seine westlichen Amtskollegen lediglich gegenseitige Vorwürfe aus: Westliche Minister warfen Russland vor, angeblich Getreidelieferungen zu blockieren, Lawrow warf dem Westen ein gefährliches Vorgehen gegen Russland vor. "Wenn der Westen keine Gespräche will, aber wünscht, dass die Ukraine Russland auf dem Schlachtfeld besiegt – beides wurde geäußert – dann gibt es vielleicht nichts, worüber man mit dem Westen sprechen könnte. (...) Aggressoren, Eindringlinge, Besatzer. Wir haben heute schon von einigen solchen Dingen gehört", sagte er über das Treffen. Letztendlich verließ der russische Außenminister die Veranstaltung, noch bevor sie zu Ende war. Medienberichten zufolge verließ er den Saal just in dem Moment, als der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba per Videokonferenzschaltung zu sprechen begann – obwohl die Ukraine gar kein Mitglied der G20 ist. Der russische Minister fehlte dann folglich auch bei der Rede der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Mehr …

07.07.2022: Geopolitische Machtspiele. Nein, gemeint ist nicht, was auf dem gut 166 Millionen Euro teuren (rund 30 Millionen mehr als sieben Jahre zuvor) G7-Gipfeltreffen auf Schloss Elmau stattfand. Diese Wir hier oben-Ihr da unten-Inszenierung brachte wieder nicht mehr als Absichtserklärungen hervor, für die eine Video-Schalte ausgereicht hätte. Geopolitik ist den westlichen Politikern eher fremd geworden. Das diese Geopolitik aber keineswegs aufgehört hat, zu existieren und nach wie vor entscheidend den Lauf der Welt bestimmt, untersucht Martin Grosch in seinem Buch: „Geopolitische Machtspiele – wie China, Russland und die USA sich in Stellung bringen und Europa immer stärker ins abseits gerät“. Martin Grosch, Oberstleutnant d.R., zur Zeit Presseoffizier beim Landeskommando Hessen, hat zahllose geopolitische Seminare abgehalten und auf unzähligen Reisen nach Afrika, Russland, Osteuropa, den Nahen Osten und China immer neue Erkenntnisse gesammelt. Er kann als einer der wenigen kompetenten Geopolitik-Kenner gelten, die Deutschland noch besitzt. Annalena Baerbock müsste sein Buch als Pflichtlektüre lesen, falls sie nicht die Agenda des Great Reset und Transhumanismus verfolgen würde. Mehr …

12.06.2022 Archivmeldung vom 26. Juli 2017: Neueste Sanktionen gegen Russland: Gezielte Strategie zur Schwächung Eurasiens. Die USA möchten erneut Sanktionen gegen Russland verhängen. Diesmal mit dem Argument, Russland hätte mittels Hackerangriffen die letzte amerikanische Wahlkampagne beeinflusst. Tatsächliche Bedrohung oder Neuauflage des „Teile-und-Herrsche”-Prinzips um den eurasischen Raum zu schwächen? Beurteilen Sie selbst diese neueste politische Entwicklung anhand der vorliegenden Fakten. Video und mehr …

09.06.2022: Streifzug durch die Geopolitik. Kriege wie in Syrien oder der Ukraine stehen ebenso in Zusammenhang mit geopolitischen Interessen wie die aktuellen Tumulte in der Weltwirtschaft. Von der Energiepolitik über den Welthandel, von Russlands Agieren bis zur Frontstellung zwischen den USA und China ist vieles verständlicher, wenn man mit grundlegenden Strategien der Geopolitik vertraut ist. Der vorliegende Text versucht einen entsprechenden historischen Querschnitt. Von der Politik Otto von Bismarcks und dem wegweisenden Konzept Halford Mackinders geht es zum Rapallo-Vertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion und zu den „Lebensraum“-Zielen der Nazis. Die US-Geopolitik nach 1945 und der Kalte Krieg enden mit der „Full Spectrum Dominance“ des US-Imperiums. Seine unipolare Weltordnung wird durch das Comeback Russlands und den Aufstieg Chinas herausgefordert.
Streifzug durch die Geopolitik -  Teil 1/3 - In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten.
Streifzug durch die Geopolitik -  Teil 2/3 - Geopolitik nach dem Weltkrieg
Streifzug durch die Geopolitik -  Teil 3/3 - Russisches Comeback  Mehr …

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